Stellungnahme zu Tayara Almoutaz

Köln, 21.08.2020 - Im Rahmen der turnusmäßigen Vorstandswahlen im Oktober 2020 wird IRD-Vorstandsvorsitzender Almoutaz Tayara auf eigenem Wunsch nicht mehr zur Wahl antreten. Außerdem entband Islamic Relief Worldwide (IRW) Herrn Tayara zum heutigen Tag von allen Ämtern und Funktionen, die er bisher für die internationale Organisation wahrnahm.

Diese Entwicklung nahm ihren Ursprung in einer Anfrage der britischen Tageszeitung The Times vom 16.7.2020. Die Anfrage bezog sich auf rassistische, antisemitische und terrorverherrlichende Posts des damaligen Vorstandsmitglieds Heshmat Khalifa. Herr Khalifa entschied sich in der Sondersitzung des Vorstands am 16.7.2020 umgehend zurückzutreten. In derselben Sitzung äußerte Herr Tayara den Wunsch, zukünftig nicht mehr als Vorstand zu kandidieren, um weiteren Schaden von IRD abzuwenden. Denn Herr Tayara hatte zwischen 2014 und 2015 insgesamt drei Posts auf seinem privaten Facebook-Account geteilt, die unangemessen und mit den Werten und Grundsätzen von IRD nicht vereinbar waren. IRD erfuhr schon 2017 von den Posts. Als der IRD-Vorstand ihn damals damit konfrontierte, vermittelte er glaubhaft, dass er sich zu diesen Posts hinreißen lassen hatte. Er sei durch den 50 Tage Krieg zwischen Israel und Palästina sehr emotionalisiert gewesen. Die katastrophale Lage der Zivilbevölkerung in den palästinensischen Gebieten, die Islamic Relief damals nur etwas lindern konnte, hätte ihn sehr verärgert. Im Gespräch 2017 distanzierte sich Herr Tayara damals eindeutig von Form und Inhalt der Posts. Er versicherte, dass die Posts nicht seinen Überzeugungen entsprächen und bedauerte sein Fehlverhalten. IRD nahm die Entschuldigung an und entwickelte im Anschluss einen Verhaltenskodex, der regelt, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Funktionsträgerinnen und Funktionsträger, die gegen diesen Kodex und damit gegen die Werte von IRD verstoßen, entsprechend sanktioniert werden.

IRD ist eine rein humanitäre Organisation, die jegliche Form der Diskriminierung, auch Antisimitismus, klar verurteilt.

Inzwischen einigten sich der Vorstand und Herr Tayara, dass er mit sofortiger Wirkung als Vorstandsvorsitzender zurücktritt. (Stand: 28.08.2020)