„So funktioniert gesellschaftliches Zusammenleben“

Staatsministerin Aydan Özoğuz zu Gast bei „Speisen für Waisen“

Als Aydan Özoğuz das Haus der Familie Al-Amayra in Schönefeld bei Berlin am Abend des 3. Februar betritt, duftet es herrlich nach den verschiedensten kulinarischen Speisen. Herzlich begrüßen sich Gäste und Gastgeber und verlieren ein paar Worte, ehe sie an der reich gedeckten Tafel im Wohnzimmer der Familie Platz nehmen.

Eingeladen ist Aydan Özoğuz, Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin und Beauftragte der Bundesregierung für Migranten, Flüchtlinge und Integration, bei der syrisch-palästinensischen Familie anlässlich des Aktionsmonats „Speisen für Waisen“, der noch bis zum 15. Februar läuft. Unterstützt werden soll an diesem Abend die Hilfe für traumatisierte Waisenkinder in Gaza, aber auch das gegenseitige Kennenlernen untereinander in angenehmer Atmosphäre.

So sind außer der Politikerin mit türkischem Hintergrund auch die Nachbarn der Al-Amayras sowie ein jüdischer Freund anwesend. Und die Mischung macht’s, wie sich schnell herausstellt – sowohl was die Personen als auch das Essen und die Gesprächsthemen angeht.

„‘Speisen für Waisen‘ bringt Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religion und Kultur zusammen“, sagt Özoğuz. Dann ergänzt sie: „So funktioniert gutes gesellschaftliches Zusammenleben – lebendig und unverkrampft.“ Unterstrichen wird dies auch im Laufe des Abends durch die Gespräche – über das Schulwesen in Deutschland, Herausforderungen für Muslime in der Gesellschaft und natürlich das Essen.

Als Youssef Adlah, der mit dem Gastgeber Younes Al-Amayra das Poetry Slam-Projekt i,Slam gegründet hat, einige seiner Texte zum Besten gibt, wird es emotional. Denn es geht um die Menschen, die in Syrien oder Palästina unter den aktuellen Konflikten leiden – und um das Privileg, hier in Frieden leben zu können.

„Muslime werden durch den Quran ermutigt, Waisen zu versorgen und sich ihrer anzunehmen“, erinnert Younes Al-Amayra. „Ich mag mir gar nicht ausdenken, wo ich ohne meine Eltern heute stünde. Umso dankbarer bin ich für Projekte wie diese, die mir die Möglichkeit bieten, etwas von meinem Glück abgeben zu können.“

Als Glück, an diesem Essen teilgenommen zu haben, empfinden es wohl auch alle Gäste, als sie sich spät am Abend von Familie Al-Amayra verabschieden. Auch die Gastgeberin, Frau Al-Amayra, freut sich über den hohen Besuch: „Das habe ich sehr gern gemacht.“