Cholera-Projekt Jemen: Medikamente für über 4000 Menschen

Die Covid-19-Pandemie und ihre Auswirkungen stellen viele Hilfsorganisationen weltweit vor ungeahnte Herausforderungen. Auch weitere Krankheiten, wie aktuell die Cholera im Jemen, kosten viele Menschen das Leben.

2019 ist die Cholera im Jemen ausgebrochen, die Durchfallerkrankung ist für Erwachsene und Kinder tödlich. Und wie bei COVID-19 gilt auch für Cholera: In jeder Krise sind Menschen, die ohnehin geschwächt sind, einem noch höheren Risiko ausgesetzt. 

Trotz schwierigen Voraussetzungen konnten Helfende von Islamic Relief seit Februar 2020 im Distrikt Taiz spezifische Medikamente und Geräte für 4320 Menschen bereitstellen. Der Anstieg der Cholera-Verdachtsfälle lag hier Anfang des Jahres bei 34 Prozent. Taiz gehört zu einem Konfliktgebiet, indem viele Leichen in den Bergen und auf den Straßen liegen. 

Zusätzlich hatten starke Regenfälle und Überschwemmungen den Abfall über das Gouvernement Taiz hinweggefegt und wesentlich zur Verschärfung des Problems und zur Übertragung der Cholera beigetragen: Denn menschliche Fäkalien sind die Hauptinfektionsquelle für diese Krankheit. Auch das Fehlen der Gehälter der einzelnen Gesundheitseinrichtungen hat das Sterberisiko der betroffenen Menschen weiterhin erhöht.

Doch die Behandlung der Menschen mit Medikamenten rettet Leben: Bei fehlenden Medikamenten könnte die Todesrate um bis zu 50 % steigen, aber durch die Bereitstellung von Medikamenten kann die Rate auf 1 % gesenkt werden.

Ehrenamtliches Engagement rettet Leben

Das Projekt zur Bekämpfung der Cholera, wurde durch das Engagement von Ehrenamtlichen ermöglicht. Sie veranstalteten 2019 eine Benefiz-Gala in Krefeld mit 700 Teilnehmern. Unter dem Motto „Eine Spenden-Aktion für notleidende Kinder im Jemen“ kamen an dem Abend insgesamt 53.832 Euro zusammen. 

Circa 15 Trikots von Fußballprofis, u.a. von Emre Can oder Christiano Ronaldo, wurden zu hohen Spendenbeträgen versteigert. Für das Trikot von Ronaldo wurde fast 10.000 € gespendet. Mit der Summe wurden die medizinischen Behandlungen und die Vorbeugung der Cholera im Jemen finanziert, die für Kinder und Erwachsene tödlich ist.

Die Initiatoren aus Düsseldorf und Krefeld empfanden die Lage der Menschen im Jemen als besorgniserregend und wollten ihren eigenen Beitrag zur Verbesserung leisten. 

Hintergrundinformationen zum Jemen

Der Ausbruch der Cholera im Jemen seit 2019 kam zu einer Zeit, in der die Fähigkeit des Gesundheitssystems zur Reaktion durch die mehr als vier Jahre andauernden Konflikte und Importbeschränkungen gelähmt ist. Die Gesundheitsinfrastruktur des Landes ist zusammengebrochen und es fehlt an Gehältern für öffentliche Angestellte, was alle öffentlichen Dienstleistungen behindert.
Die Unzugänglichkeit einiger Hochrisikobezirke oder -dörfer behindert die Hilfsmöglichkeiten. Die Ressourcen zur Unterstützung der Cholera-Intervention sind unzureichend und es mangelt an Medikamenten und schnellen diagnostischen Tests. Umso wichtiger ist die finanzielle Hilfe, wie die der Benefiz-Gala, die ein konkretes Projekt ermöglichen, um Menschenleben zu retten.