Gaza Nahost Nothilfe

Humanitäre Not steigt

Gaza Nahost Nothilfe

Humanitäre Not steigt

Die Hilfe muss weitergehen


In den vergangenen 16 Monaten haben die Angriffe und die Blockade den Gazastreifen zum am schwierigsten zugänglichen und gefährlichsten Ort der Welt für Hilfslieferungen gemacht.

Trotz der enormen Herausforderungen arbeitet das Team von Islamic Relief im Gazastreifen eng mit lokalen und internationalen Partnerorganisationen zusammen, um während dieser Krise jeden Tag lebenswichtige Hilfe für Menschen in Not zu leisten – auch wenn sie selbst mehrfach aus ihren Häusern vertrieben worden sind und Angehörige verloren haben.

Seit Oktober 2023 waren rund 1,9 Millionen Menschen (mehr als 90 Prozent der Bevölkerung) gezwungen, ihre Häuser zu verlassen. Seit dem Waffenstillstand haben etwa 500.000 von ihnen begonnen, zurückzukehren. Viele gingen kilometerweit zu Fuß durch den Gazastreifen, um ihre alten Wohnorte zu erreichen.

In den nächsten Wochen und Monaten werden wir die folgenden Schritte unternehmen, um mehr Menschen mit unseren Hilfsmaßnahmen zu erreichen:

  • Wir werden die Verteilung von warmen Mahlzeiten und die Bereitstellung von Trinkwasser auf die Gebiete im nördlichen Gazastreifen, einschließlich Beit Hanoun, Beit Lahya und Jabaliya ausweiten.
  • Wir haben bereits damit begonnen, Trümmer zu beseitigen, um den Zugang zu Stadtvierteln und Gemeinden zu erleichtern.
  • Unsere Bildungs- und psychosozialen Aktivitäten werden wir auf neue Gebiete ausweiten, um weitere Bevölkerungsgruppen zu erreichen.

Damit wir weiterhin unsere Hilfsprojekte im Gazastreifen fortsetzen können, benötigen wir Deine Unterstützung. Spende jetzt!

So kannst Du helfen


65 Euro für lebensnotwendige Güter (Kleidung, Decken und Trinkwasser).

130 Euro versorgen zwei Familien mit Lebensmitteln und Trinkwasser.

200 Euro für die medizinische Notversorgung von Zivilisten.

Waisenkinder in Gaza brauchen Deine Hilfe!


Waisenkinder in Gaza: Rahafs Geschichte | Islamic Relief

Angesichts der katastrophalen Zerstörung und der humanitären Krise in Gaza zahlen Kinder den höchsten Preis.

Durch den Krieg wurden ca. 38.000 Kinder zu Waisen. Diese Kinder benötigend jetzt dringend emotionale und finanzielle Unterstützung.

Derzeit warten Hunderte von Waisenkindern, die von unserem Team registriert wurden, darauf, vermittelt zu werden.

Mit nur monatlich 65 Euro, schenkst Du einem Waisenkind ein würdiges Leben und eine Perspektive.

Sei Du die frohe Botschaft für ein Waisenkind und werde heute noch Waisenpate!

Islamic Relief-Helfende im Einsatz


Islamic Relief ist seit 1997 vor Ort in Palästina tätig. In Zusammenarbeit mit lokalen Partnern verteilen unsere Mitarbeiter und Freiwilligen seit Beginn der Eskalation täglich Hilfsgüter in Khan Yunis, Deir Al Balah, Zawayda und Rafah.

Seit dem Waffenstillstand konnten wir unsere Nothilfe aufstocken, um noch mehr Menschen in allen Gebieten des Gazastreifens zu erreichen. Trotz der großen Gefahren und Herausforderungen haben Islamic Relief und ihre Partner in den letzten 16 Monaten lebensrettende Hilfe geleistet.

Ilhams Geschichte: Hilfskräfte in Gaza | Islamic Relief

Jetzt, da sich der Zugang für humanitäre Hilfe verbessert und mehr Hilfsgüter in den Gazastreifen gelangen, sind wir entschlossen, unsere Hilfe weiter auszubauen.

Im Moment stellen wir Nahrungsmittel und Wasser bereit, räumen Trümmer beiseite und bieten psychosoziale Unterstützung und physische Rehabilitation für verwundete Kinder. Wir haben einen längerfristigen Plan, um beim Wiederaufbau von Häusern und Schulen zu helfen, wenn der Waffenstillstand anhält. Bitte unterstütze unsere Arbeit, um den Menschen in Gaza bei der Erholung und Wiederherstellung ihrer Lebensgrundlagen zu helfen.

50 Millionen Tonnen Trümmerschutt


Fast alle Häuser, Schulen und Krankenhäuser liegen in Trümmern, ganze Stadtviertel wurden ausgelöscht. Die Straßen sind mit 50 Millionen Tonnen Trümmerschutt bedeckt.

Die physische Infrastruktur des Gazastreifens liegt in Trümmern. Nach UN-Berichten sind 69 Prozent aller Gebäude in Gaza entweder zerstört oder beschädigt, darunter 94 Prozent der Gesundheitseinrichtungen, 92 Prozent der Wohnhäuser, 88 Prozent der Schulen und 85 Prozent der Wasser- und Abwasserversorgung. 68 Prozent aller Straßen sind beschädigt. Gebetsstätten sind in ähnlicher Weise betroffen: 79 Prozent der Moscheen und fast alle Kirchen sind beschädigt oder vollständig dem Erdboden gleichgemacht.

Hunderttausende von Familien sind immer noch auf der Flucht und leben in Zelten, da sie kein Zuhause mehr haben, in das sie zurückkehren können – auch Mitarbeiter von Islamic Relief sind unter den vielen, die ihre Häuser zerstört vorfanden.

Auch die Lebensgrundlagen der Menschen liegen in Trümmern. Viele Kinder sind unterernährt und stehen an der Schwelle zum Hungertod. Selbst wenn der Waffenstillstand anhält, wird der Wiederaufbau des Gazastreifens Jahrzehnte dauern und Milliarden von Euro verschlingen.

Mit Deiner Spende an Islamic Relief rettest Du Leben und schenkst den betroffenen Menschen in Gaza Hoffnung.

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FAQs


Häufig gestellte Fragen zu Gaza

Stand: 03.03.2025

In den vergangenen 16 Monaten haben die Angriffe und die Blockade den Gazastreifen zum am schwierigsten zugänglichen und gefährlichsten Ort der Welt für Hilfslieferungen gemacht. Trotz der enormen Herausforderungen arbeitet das Team von Islamic Relief im Gazastreifen eng mit lokalen und internationalen Partnerorganisationen zusammen, um während dieser Krise jeden Tag lebenswichtige Hilfe für Menschen in Not zu leisten – auch wenn die Mitarbeiter mehrfach aus ihren Häusern vertrieben wurden und Angehörige verloren haben.

Seit Oktober 2023 haben wir mehr als 39 Millionen Pfund (47 Millionen Euro) für die Hilfe in Gaza ausgegeben. Dank der Großzügigkeit unserer Unterstützer und Spender in aller Welt konnten wir hunderttausenden von Menschen helfen.

Jetzt, da ein Waffenstillstand herrscht, weiten wir unsere Nothilfe aus, um noch mehr Menschen und Gebiete zu erreichen. Wir sind in allen fünf Regierungsbezirken des Gazastreifens aktiv (Nord-Gaza, Gaza-Stadt, Deir al Balah, Khan Younis und Rafah im Süden). Derzeit verteilen wir verzehrfertige Lebensmittel, sauberes Wasser, Kleidung und Decken an vertriebene Familien und diejenigen, deren Häuser zerstört wurden. Wir führen psychosoziale Aktivitäten und Schulunterricht für Kinder durch und stellen Reinigungsdienste und Hygieneartikel für die Menschen bereit, die in ihren Häusern verbleiben. Darüber hinaus haben wir neue Aktivitäten wie die Beseitigung von Trümmern und Physiotherapie für verletzte Kinder gestartet.

Tägliche Versorgung von rund 175.000 Menschen mit Lebensmitteln und Nahrung

  • Seit Beginn der Krise haben wir mehr als 67 Millionen verzehrfertige warme Mahlzeiten gekocht und an Familien verteilt, von denen die meisten weder Lebensmittel noch Kochutensilien oder Gas zum Kochen haben, um sich selbst zu versorgen. Für viele Familien ist dies die einzige Mahlzeit, die sie am Tag zu sich nehmen. Zu diesen Mahlzeiten gehören unter anderem Linsensuppe, Bohnen, Reis, Huhn, Humus, Falafel, Auberginen, Fleisch und Kartoffeln.
  • Wir versorgen monatlich über 35.000 schwangere Frauen, stillende Mütter und Kleinkinder mit Nahrungsergänzungsmitteln auf Lipidbasis (LNS). LNS ist ein relativ neu entwickeltes Produkt, das konzentrierte Dosen von Energie, Proteinen, Mikronährstoffen und essenziellen Fettsäuren liefert und darauf ausgelegt ist, Mangelernährung zu bekämpfen, bevor sie lebensbedrohlich wird.
  • Außerdem versorgen wir die gleichen Familien zweimal im Monat mit verzehrfertigen Lebensmittelpaketen. Wir haben mehr als 263.000 Pakete mit frischem Gemüse - darunter Tomaten, Kartoffeln, Gurken, Zitronen, Zwiebeln, Paprika, Knoblauch, Auberginen, Kohlköpfe und verschiedene Früchte – und mehr als 28.000 Pakete mit Trockenprodukten wie Nudeln, Reis, Tomatenmark, Pflanzenöl und Dosen mit Bohnen, Fleisch und Fisch verteilt.
  • Wir haben mehr als 4.000 Lebensmittelgutscheine im Wert von jeweils etwa 32 Pfund (knapp 40 Euro) ausgegeben, damit die Familien Lebensmittel in lokalen Geschäften kaufen können.
  • Unsere Qurbani-Verteilung 2024 versorgte 24.000 Haushalte mit Fleisch.

Unterstützung von Kindern durch psychosoziale Betreuung und Bildung

  • Wir haben abwechslungsreiche und kreative Aktivitäten für über 100.000 vertriebene Kinder organisiert. Diese Aktivitäten sollen den Kindern helfen, den Stress und das Trauma der Vertreibung zu bewältigen, indem sie Momente von Normalität, Wohlfühlen, Sicherheit und Stabilität durch Methoden wie Spieltherapie oder kreativen Ausdruck (Kunst, Musik) erleben dürfen.
  • Es werden geschützte Räume geschaffen, in denen die Kinder mit Gleichaltrigen interagieren und in einem festen Rahmen spielen können.
  • Da die Kinder mehr als ein Jahr lang nicht zur Schule gegangen sind, unterstützen wir auch informelle Bildungsinitiativen, darunter „Zahlen- und Buchstabenkurse“ zur Vermittlung grundlegender Lese-, Schreib- und Rechenkenntnisse - hauptsächlich für Kinder der Klassen 1 bis 6.

Verbesserung von Wasserversorgung, sanitären Einrichtungen und Hygiene (WASH)

  • Angesichts der extrem begrenzten Wasservorräte und der schwer beschädigten Wasserinfrastruktur versorgen wir derzeit durchschnittlich ca. 110.000 Menschen pro Tag mit Wasser.
  • Wir haben in 67 Unterkünften im Zentrum von Gaza und in Khan Younis Toiletten und andere sanitäre Einrichtungen installiert, wovon rund 70.000 Menschen profitieren.
  • Wir haben rund 64.000 Familien mit Hygienepaketen und Non Food-Artikeln versorgt, die Produkte enthalten wie Seife, Zahnbürsten, Zahnpasta, Shampoo, Rasierschaum, Windeln, Handtücher, Damenbinden und Hygieneartikel für Frauen und Mädchen.
  • Wir stellen Reinigungsdienste und Hygieneartikel für 85 Unterkünfte zur Verfügung, in denen vertriebene Familien untergebracht sind.

Unterstützung von Gesundheitseinrichtungen

  • Wir haben eine provisorische Krankenstation unterstützt, die täglich rund 12.000 Menschen mit lebenswichtigen Medikamenten und Hilfsgütern versorgt.
  • Gleich zu Beginn der Krise haben wir 2,2 Millionen medizinische Hilfsgüter verteilt, um Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen im Gazastreifen bei der Behandlung verwundeter Zivilisten zu unterstützen.

Patenschaften für Waisenkinder

Aufgrund des großen Bedarfs haben wir unser bestehendes Patenschaftsprogramm für Waisenkinder mehr als verdoppelt. Wir übernehmen nun Patenschaften und übergeben Geld an die Familien von über 18.000 Waisenkindern im Gazastreifen, um sie beim Kauf von Hilfsgütern oder bei der Suche nach einer Unterkunft zu unterstützen.

Verteilung anderer lebenswichtiger Hilfsgüter

  • Wir haben an über 66.000 vertriebene Familien Decken, Matratzen und Küchenkits verteilt.
  • Vor dem Winter haben wir versorgt.
  • Zum Ramadan- und Opferfest haben wir 3.895 Kinder mit Kleidung und anderen Geschenken versorgt.

Der größte Teil der Hilfsgüter, die wir während der Krise verteilt haben, wurde über kommerzielle Anbieter nach Gaza gebracht. Sobald die Hilfsgüter im Gazastreifen sind, werden sie von uns beschafft. Wir verteilen auch einige Hilfsgüter, die über UN-Transporte nach Gaza gelangen.

Im vergangenen Jahr haben wir auch eine kleine Menge an Hilfsgütern selbst ins Land gebracht, darunter Lastwagen aus Jordanien mit Winterkleidung und Hygieneartikeln wie Damenbinden und Windeln, sowie Lastwagen aus Ägypten mit Decken und Lebensmittelpaketen. Jetzt, da ein Waffenstillstand herrscht, gelangen immer mehr Lastwagen in den Gazastreifen – derzeit vor allem über die Grenzübergänge Kerem Shalom (Karem Abu Salem) und Erez, sodass wir uns auf diese Lieferungen konzentrieren, um unsere Hilfe zu verstärken. Wir prüfen jedoch auch weiterhin die Möglichkeit, zusätzliche Lieferungen über Ägypten einzuführen, und hoffen, dies in den kommenden Wochen tun zu können.

Derzeit ist der Waffenstillstand nur vorübergehend und brüchig. Die Lage ist unsicher, und wir passen unsere Pläne stetig an die sich ändernden Gegebenheiten und Bedürfnisse vor Ort an. Der Bedarf an humanitärer Hilfe ist dringend und groß, und Hunderttausende von Familien leben weiterhin in Zelten und haben alles verloren, was sie besaßen. Daher konzentrieren sich die meisten unserer Aktivitäten derzeit noch auf Nothilfe. Dazu zählt beispielsweise die Verteilung von Nahrungsmitteln, Wasser und anderen lebenswichtigen Hilfsgütern.

Wir haben auch einige unmittelbare Wiederaufbauprogramme eingeleitet, wie etwa die Trümmerbeseitigung und die Unterstützung der körperlichen Rehabilitation verletzter Kindern.

Wir haben einen 60-Millionen-Pfund-Plan (ca. 72 Mio. Euro) für den frühen Wiederaufbau entwickelt, der unsere Arbeit in den nächsten 18 Monaten leiten soll, falls der Waffenstillstand bestehen bleibt. Unser Ziel ist es, die Gemeinden in Gaza in die Lage zu versetzen, ihre Eigenständigkeit auf nachhaltigere Weise wiederherzustellen. Dieser Plan sieht unter anderem Folgendes vor:

  • Reparatur einiger beschädigter Häuser, Schulen und Krankenhäuser mit Konzentration auf die Bauten mit geringen Schäden und nicht auf die, die vollständig zerstört sind.
  • Rehabilitationszentren für Kinder und Erwachsene mit Behinderungen und starken Verletzungen.
  • Bereitstellung von Übergangsunterkünften für Familien, während ihre Häuser wiederaufgebaut werden, ebenso wie die Verteilung von Utensilien wie Küchensets und die Installation solarbetriebener Energiesysteme.
  • Schaffung von bezahlten Arbeitsplätzen für qualifizierte und ungelernte Arbeitskräfte, die ihren Lebensunterhalt verloren haben – einschließlich der Einstellung von Arbeitern, die bei der Beseitigung von Trümmern helfen, und der Beschäftigung von Menschen im Gesundheitswesen und der Landwirtschaft. Dies hilft den Familien, Einkommen zu generieren, damit sie ihr Leben wiederaufbauen können. Es trägt zudem zum Wiederaufbau der Grundversorgung in Gaza bei.
  • Unterstützung von Kindern beim Start in die Schulbildung durch die Bereitstellung von Lernpaketen und Schultaschen sowie die Ausstattung von Schulen mit Möbeln und Geräten.
  • Stärkung der Gesundheitssysteme durch die Bereitstellung von medizinischem Material und anderer Unterstützung zur Verbesserung von Qualität und Zugang zu medizinischen Dienstleistungen, insbesondere für Frauen, Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen.
  • Versorgung der Familien mit Bargeld, damit sie das Nötigste in lokalen Geschäften kaufen können.
  • Wir wissen, dass die Auswirkungen dieser Krise noch über Generationen hinweg zu spüren sein werden, und sind entschlossen, die Menschen so lange wie nötig zu unterstützen.

Wir haben eine lange Tradition in der Durchführung von Entwicklungsprogrammen und Soforthilfe im Gazastreifen. Diese wurden ausgesetzt, da wir uns auf die Nothilfe konzentrierten. Wir hoffen aber, dass wir diese wichtigen Programme in Zukunft wieder aufnehmen können, wenn die Lage es zulässt. Wir setzten zum Beispiel folgende Projekte um:

  • Angesichts der steigenden Jugendarbeitslosigkeit hat unsere jugendzentrierte Gemeinwesenarbeit jungen Menschen geholfen, in die Arbeitswelt einzutreten, einen sicheren Lebensunterhalt zu verdienen und ihren Lebensstandard zu verbessern. Unsere islamischen Mikrofinanzierungszuschüsse ermöglichten jungen Unternehmern Kleinstunternehmen zu gründen - unterstützt durch Schulungen, Coaching und Mentoring. Mit dem Ziel, jungen Menschen zu ermöglichen, ihr Potenzial auszuschöpfen, haben wir Möglichkeiten für Lehrstellen und Praktika geschaffen und den Zugang zu hochwertiger technischer und beruflicher Bildung verbessert.
  • Da wir der Meinung sind, dass Bildung eine wesentliche Voraussetzung für den Aufbau einer besseren Zukunft ist, haben wir das Lernumfeld in Kindergärten und Grundschulen verbessert, Lehrer geschult, Beratungsdienste für Kinder eingerichtet, Kindern mit Behinderungen den Zugang zu Schulen ermöglicht und die Wasser-, Sanitär- und Hygieneversorgung in Schulen verbessert. Außerdem führten wir Lernclubs durch, die mit praktischen und unterhaltsamen Lehrmethoden den Kindern halfen, Lösungen für kommunale Probleme zu finden.

Um Hilfe zu leisten, arbeitet das Islamic Relief-Team in Gaza eng mit lokalen und internationalen humanitären Partnern zusammen.

Wie immer stehen lokale Helfer und gemeindebasierte Organisationen an vorderster Front der humanitären Hilfe. Wir arbeiten seit über 25 Jahren im Gazastreifen und unterhalten langjährige Partnerschaften mit zahlreichen lokalen palästinensischen Organisationen. Während dieser Notsituation arbeiten wir eng mit sechs dieser lokalen Partner zusammen, die alle an verschiedenen Orten im Gazastreifen tätig sind. Sie unterstützen uns bei der Durchführung unserer täglichen Verteilungen und anderen Aktivitäten.

Wir arbeiten auch mit internationalen Organisationen zusammen. Unsere größte Partnerschaft besteht mit dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP), dessen größter NGO-Partner in Gaza wir inzwischen sind. Gemeinsam bemühen wir uns, täglich rund 175.000 Menschen mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Im Rahmen unserer Partnerschaft mit dem WFP, die seit Anfang 2024 besteht, haben wir über 55 Millionen warme Mahlzeiten für vertriebene Familien in überfüllten Unterkünften gekocht und verteilt, Nahrungsergänzungsmittel auf Lipidbasis (LNS) monatlich für über 35.000 gefährdete Kleinkinder, schwangere und stillende Frauen bereitgestellt und zweimal im Monat Lebensmittelpakete an 27.000 Familien verteilt.

Ja, zusätzlich zu unseren Partnerschaften mit Organisationen wie dem WFP kooperiert Islamic Relief aktiv mit einigen weiteren UN-Organisationen und anderen internationalen und nationalen NGOs im Gazastreifen. Eine gute Koordination mit anderen Organisationen ist unerlässlich, um doppelte Arbeit zu vermeiden und die Effizienz und Wirksamkeit der humanitären Hilfe zu maximieren.

Islamic Relief gehört zum Cluster-System der Vereinten Nationen, einem globalen Koordinierungsmechanismus, der die humanitären Akteure in elf Kernbereichen wie Gesundheit, Logistik, Unterkünfte, Ernährungssicherheit und Schutz organisiert. Jedes Cluster wird von einer anderen federführenden Organisation koordiniert, und die Mitglieder tauschen Informationen aus, koordinieren Aktivitäten und vermeiden doppelte Arbeit. In Gaza ist Islamic Relief derzeit aktives Mitglied in zahlreichen Clustern, darunter Ernährungssicherheit, Bildung und Schutz.

Die Versorgung der Menschen mit Bargeld ist oft ein sehr wirksamer Teil der Nothilfe, da diese dadurch die Möglichkeit haben, das zu kaufen, was sie brauchen, und die lokalen Märkte unterstützt werden.

Zu Beginn der Eskalation im Gazastreifen haben wir im Rahmen unserer Hilfe Lebensmittelgutscheine und im Rahmen unseres Waisenpatenschaftsprogramms Bargeld an Familien verteilt.

Liquiditäts- und Bankprobleme im Gazastreifen bedeuten jedoch, dass wir die meiste Zeit der Krise der Verteilung von Nahrungsmitteln und anderen Hilfsgütern den Vorzug vor Bargeld gegeben haben.

Nun, da ein Waffenstillstand herrscht, hoffen wir, dass wir die Bargeldverteilung ausweiten können. Unser Plan für einen baldigen Wiederaufbau sieht vor, Familien mit Bargeld zu versorgen, damit sie sich in lokalen Geschäften mit dem Nötigsten versorgen können.

Unser langfristiges Patenschaftsprogramm für Waisenkinder sieht Bargeldzahlungen vor, die verwaisten Kindern und Jugendlichen* helfen, Nahrung, Unterkunft, Bildung, medizinische Versorgung und andere notwendige Dinge zu erhalten.

Angesichts der beispiellosen Not haben wir in diesem Jahr unser Waisenprogramm fast verdoppelt und unterstützen nun über 18.000 Waisenkinder in Gaza.

Es bricht uns das Herz, dass Dutzende der von uns unterstützten Waisenkinder seit Oktober 2023 bei Angriffen getötet wurden – die jüngsten von ihnen waren gerade einmal fünf Jahre alt. Dutzende von Vormündern, die am Patenschaftsprogramm beteiligt waren, wurden ebenfalls getötet. Viele Kinder haben bereits ihre Eltern und nun auch ihren verbliebenen Vormund verloren.

Aufgrund des massiven Liquiditätsmangels im Gazastreifen und des Zusammenbruchs des Bankensystems waren Geldüberweisungen während der gesamten Krise eine Herausforderung. Wir haben das Zahlungssystem des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen genutzt, über das die Familien einen SMS-Code erhielten, mit dem sie in funktionierenden Supermärkten Geld abheben konnten, wann immer es ihnen möglich war. Wir wissen, dass es mindestens 85 Prozent der Familien im Patenschaftsprogramm gelungen ist, das Geld auf diese Weise einzulösen. Wir hoffen, dass der Waffenstillstand nun die Überweisung und das Abheben von Geldern erleichtern wird.

*Islamic Relief beginnt mit der Patenschaft für Waisenkinder unter 18 Jahren. Wir setzen die Patenschaft jedoch auch nach 18 Jahren fort, wenn die Waisen weiterhin in Ausbildung sind.

In den vergangenen 15 Monaten kam es zu den seit langem schlimmsten Gewalttaten gegen Mitarbeiter humanitärer Organisationen. Mindestens 385 Mitarbeiter von Hilfsorganisationen und Hunderte von Mitarbeitern des Gesundheitswesens wurden getötet.

Wir sind erleichtert, dass keine Mitarbeiter von Islamic Relief getötet wurden – obwohl mehrere Familienmitglieder von Mitarbeitern, darunter Ehepartner und Kinder, durch die Bombardements getötet und verwundet wurden. Die Kinder und alle unsere Mitarbeiter waren gezwungen, aus ihren Häusern zu fliehen. Sie haben versucht, sich und ihre Familien in Sicherheit zu bringen, während sie gleichzeitig lebensrettende Hilfe leisteten.

Das Büro von Islamic Relief in Gaza-Stadt wurde zu Beginn des Krieges durch Luftangriffe schwer beschädigt; Bomben fielen in der Nähe, als unsere Mitarbeiter Zivilisten mit Hilfsgütern versorgten, und es gab tödliche Angriffe auf Unterkünfte, in die wir Hilfsgüter geliefert haben.

Unsere Mitarbeiter brauchen ebenfalls Unterstützung, um ihr Leben wiederaufzubauen, und wir haben uns verpflichtet, ihnen zusätzliche finanzielle Unterstützung zu gewähren, um Dinge wie Miete und Arztrechnungen zu bezahlen, ihnen Zugang zu psychologischer Betreuung und vorübergehender Unterbringung zu verschaffen und beschädigte Arbeitsplätze zu reparieren.

Wir arbeiten seit mehr als 25 Jahren in Gaza. Im Jahr 2023 hat unsere Arbeit in Gaza mehr als 1 Million Menschen geholfen. Wir arbeiten hauptsächlich mit lokalen Partnerorganisationen zusammen, die viele unserer Verteilungen durchführen. Derzeit haben wir 13 Mitarbeiter, allesamt Palästinenser, die diese Arbeit koordinieren und beaufsichtigen.
 

In einer Krise, wie wir sie in den letzten 15 Monaten erlebt haben, ist es äußerst schwierig, unsere üblichen umfassenden Wirkungsanalysen durchzuführen. Wir verfügen jedoch über spezielles Fachwissen in den Bereichen Monitoring, Evaluation, Rechenschaftspflicht und Lernen (MEAL). Wo immer es möglich ist, führen wir nach der Verteilung ein Monitoring durch, um zu überprüfen, ob die Menschen mit dem, was sie erhalten haben, zufrieden sind. Außerdem stellen wir sicher, dass die Empfänger der Hilfe die Möglichkeit haben, Feedback zu geben und Bedenken zu äußern. Die Feedbacks nutzen wir, um unsere Programmplanung anzupassen. Wenn der Waffenstillstand anhält und die Sicherheitslage sich stabilisiert, hoffen wir, unsere Möglichkeiten zur Wirkungsbeobachtung deutlich ausweiten zu können.

Ja, Sie können Ihre Zakat für die Nothilfe in Gaza spenden.

Diese Kosten sind für Gaza dieselben wie für unsere gesamte Arbeit weltweit. Von jedem gespendeten Euro gehen etwa 87 Cent direkt in die Hilfe für Menschen in Not. Der Rest wird aufgewendet für unerlässliche Kosten wie Verwaltung und Mittelbeschaffung. Damit wird sichergestellt, dass die Hilfe effizient und effektiv geleistet und durch die Beschaffung zusätzlicher Mittel mehr Hilfe bereitgestellt werden kann.

Der humanitäre Bedarf und das Ausmaß der Zerstörung in Gaza ist enorm. Für viele Menschen ist die humanitäre Hilfe inzwischen die einzige Lebensgrundlage. Die von uns bereitgestellten Mahlzeiten sind die einzige Nahrung, die sie an diesem Tag essen. Die Menschen werden viel Unterstützung benötigen, um ihre Häuser und Lebensgrundlagen wiederaufzubauen. Auch die Infrastruktur des Gazastreifens muss fast vollständig wiederhergestellt werden.

Bitte spende weiterhin für die weltweiten Nothilfeaufrufe von Islamic Relief - diese Spenden haben eine enorme Wirkung und werden uns helfen, weiterhin Leben zu retten und den Gazastreifen wiederaufzubauen.