Gaza Nahost Nothilfe

Humanitäre Not steigt

Gaza Nahost Nothilfe

Humanitäre Not steigt

Die Hilfe muss weitergehen


Die erneute Eskalation im Gazastreifen stellt die Menschen – und auch uns als Hilfsorganisation – vor enorme Herausforderungen. Seit dem 2. März sind keine Lieferungen mehr in den Gazastreifen gelangt – weder humanitäre Hilfe noch kommerzielle Güter.

Bis vor Kurzem konnten wir die Verteilung von Lebensmitteln und anderen Hilfsgütern aufrechterhalten. Über unser Lieferantennetzwerk gelang es uns, Waren auf den lokalen Märkten zu beschaffen und auf bereits vorhandene Bestände vor Ort zurückzugreifen.

In den letzten Wochen, bevor die Lebensmittelvorräte zur Neige gingen, arbeiteten wir mit dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) zusammen, um Tausende von Familien mit energiereichen Keksen, Pflanzenöl und Dattelriegeln zu versorgen.

Wir setzen Spenden auch weiterhin für andere wichtige Aktivitäten ein, wie zum Beispiel unsere psychosoziale Unterstützung oder Bildungsangebote. Diese Angebote sind nicht unmittelbar auf materielle Güter von außen angewiesen.

So kannst Du helfen


65 Euro für lebensnotwendige Güter (Kleidung, Decken und Trinkwasser).

130 Euro versorgen zwei Familien mit Lebensmitteln und Trinkwasser.

200 Euro für die medizinische Notversorgung von Zivilisten.

Waisenkinder in Gaza brauchen Deine Hilfe!


Waisenkinder in Gaza: Rahafs Geschichte | Islamic Relief

Angesichts der katastrophalen Zerstörung und der humanitären Krise in Gaza zahlen Kinder den höchsten Preis.

Durch den Krieg wurden ca. 38.000 Kinder zu Waisen. Diese Kinder benötigend jetzt dringend emotionale und finanzielle Unterstützung.

Derzeit warten Hunderte von Waisenkindern, die von unserem Team registriert wurden, darauf, vermittelt zu werden.

Mit nur monatlich 65 Euro, schenkst Du einem Waisenkind ein würdiges Leben und eine Perspektive.

Sei Du die frohe Botschaft für ein Waisenkind und werde heute noch Waisenpate!

Sorge vor längerfristiger humanitärer Katastrophe


Islamic Relief Deutschland blickt mit Sorge auf eine drohende längerfristige humanitäre Katastrophe und setzt sich für die Einhaltung des humanitären Völkerrechts und den sicheren Zugang von humanitärer Hilfe ein.

Jede weitere Eskalation fordert mehr Opfer und wird die Menschen über Generationen traumatisieren. Humanitäre Helferinnen und Helfer müssen einen sicheren Zugang zum Gaza-Streifen erhalten, um der Zivilbevölkerung, vor allem Frauen, Kindern, älteren Menschen und Menschen mit Behinderung, lebenswichtige Bedarfsmittel und medizinische Hilfsgüter zukommen zu lassen. Humanitäre Hilfe beruht allein auf den Grundsätzen der Menschlichkeit, Neutralität und Unparteilichkeit.

Das humanitäre Mandat ermächtigt und verpflichtet Hilfsorganisationen in Konflikt- und Krisensituationen betroffenen Menschen zu helfen – unabhängig von ihrer Herkunft, Weltanschauung und Religion. Maßgebend ist allein die Not der Menschen, die es dringend zu lindern gilt. Diesen Grundsätzen hat sich Islamic Relief Deutschland seit Gründung verpflichtet. Ihre Verletzung ist nicht hinnehmbar!

Islamic Relief-Helfende im Einsatz


Islamic Relief ist seit 1997 vor Ort in Palästina tätig. In Zusammenarbeit mit lokalen Partnern verteilen unsere Mitarbeiter und Freiwilligen seit Beginn der Eskalation täglich Hilfsgüter in Khan Yunis, Deir Al Balah, Zawayda und Rafah.

Während des Waffenstillstands konnten wir unsere Nothilfe aufstocken, um noch mehr Menschen in allen Gebieten des Gazastreifens zu erreichen. Trotz der großen Gefahren und Herausforderungen haben Islamic Relief und ihre Partner in den letzten 16 Monaten lebensrettende Hilfe geleistet.

Ilhams Geschichte: Hilfskräfte in Gaza | Islamic Relief

50 Millionen Tonnen Trümmerschutt


Fast alle Häuser, Schulen und Krankenhäuser liegen in Trümmern, ganze Stadtviertel wurden ausgelöscht. Die Straßen sind mit 50 Millionen Tonnen Trümmerschutt bedeckt.

Die physische Infrastruktur des Gazastreifens liegt in Trümmern. Nach UN-Berichten sind 69 Prozent aller Gebäude in Gaza entweder zerstört oder beschädigt, darunter 94 Prozent der Gesundheitseinrichtungen, 92 Prozent der Wohnhäuser, 88 Prozent der Schulen und 85 Prozent der Wasser- und Abwasserversorgung. 68 Prozent aller Straßen sind beschädigt. Gebetsstätten sind in ähnlicher Weise betroffen: 79 Prozent der Moscheen und fast alle Kirchen sind beschädigt oder vollständig dem Erdboden gleichgemacht.

Hunderttausende von Familien sind immer noch auf der Flucht und leben in Zelten, da sie kein Zuhause mehr haben, in das sie zurückkehren können – auch Mitarbeiter von Islamic Relief sind unter den vielen, die ihre Häuser zerstört vorfanden.

Auch die Lebensgrundlagen der Menschen liegen in Trümmern. Viele Kinder sind unterernährt und stehen an der Schwelle zum Hungertod. Der Wiederaufbau des Gazastreifens wird Jahrzehnte dauern und Milliarden von Euro verschlingen.

Mit Deiner Spende an Islamic Relief rettest Du Leben und schenkst den betroffenen Menschen in Gaza Hoffnung.

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FAQs


Häufig gestellte Fragen zu Gaza

Stand: 20.05.2025

In den vergangenen 19 Monaten haben die Angriffe und die Blockade den Gazastreifen zum am schwierigsten zugänglichen und gefährlichsten Ort der Welt für Hilfslieferungen gemacht. Trotz der enormen Herausforderungen hat das Team von Islamic Relief im Gazastreifen unermüdlich mit lokalen und internationalen Partnerorganisationen zusammengearbeitet, um mehr als 600.000 Menschen in Not lebensrettende Hilfe zukommen zu lassen - auch wenn sie selbst Angehörige verloren haben, mehrfach aus ihren Häusern vertrieben wurden.

Seit Oktober 2023 haben wir mehr als 51 Millionen Pfund (60 Millionen Euro) für die Hilfe in Gaza ausgegeben. Dank der Großzügigkeit unserer Unterstützer und Spender in aller Welt konnten wir hunderttausenden von Menschen helfen.

Wir sind in allen fünf Regierungsbezirken des Gazastreifens aktiv (Nord-Gaza, Gaza-Stadt, Deir al Balah, Khan Younis und Rafah im Süden). 

Tägliche Versorgung von rund 175.000 Menschen mit Lebensmitteln und Nahrung

  • Seit Beginn der Krise haben wir mehr als 70 Millionen verzehrfertige warme Mahlzeiten gekocht und an Familien verteilt, von denen die meisten weder Lebensmittel noch Kochutensilien oder Gas zum Kochen haben, um sich selbst zu versorgen. Für viele Familien ist dies die einzige Mahlzeit, die sie am Tag zu sich nehmen. Zu diesen Mahlzeiten gehören unter anderem Linsensuppe, Bohnen, Reis, Huhn, Humus, Falafel, Auberginen, Fleisch und Kartoffeln.
  • Wir versorgen monatlich über 35.000 schwangere Frauen, stillende Mütter und Kleinkinder mit Nahrungsergänzungsmitteln auf Lipidbasis (LNS). LNS ist ein relativ neu entwickeltes Produkt, das konzentrierte Dosen von Energie, Proteinen, Mikronährstoffen und essenziellen Fettsäuren liefert und darauf ausgelegt ist, Mangelernährung zu bekämpfen, bevor sie lebensbedrohlich wird.
  • Außerdem versorgen wir die gleichen Familien zweimal im Monat mit verzehrfertigen Lebensmittelpaketen. Wir haben mehr als 282.327 Pakete mit frischem Gemüse - darunter Tomaten, Kartoffeln, Gurken, Zitronen, Zwiebeln, Paprika, Knoblauch, Auberginen, Kohlköpfe und verschiedene Früchte – und mehr als 28.000 Pakete mit Trockenprodukten wie Nudeln, Reis, Tomatenmark, Pflanzenöl und Dosen mit Bohnen, Fleisch und Fisch verteilt.
  • Wir haben mehr als 8.000 Lebensmittelgutscheine im Wert von jeweils etwa 32 Pfund (knapp 40 Euro) ausgegeben, damit die Familien Lebensmittel in lokalen Geschäften kaufen können.
  • Unsere Qurbani-Verteilung 2024 versorgte 24.000 Haushalte mit Fleisch.

Unterstützung von Kindern durch psychosoziale Betreuung und Bildung

  • Wir haben abwechslungsreiche und kreative Aktivitäten für über 100.000 vertriebene Kinder organisiert. Diese Aktivitäten sollen den Kindern helfen, den Stress und das Trauma der Vertreibung zu bewältigen, indem sie Momente von Normalität, Wohlfühlen, Sicherheit und Stabilität durch Methoden wie Spieltherapie oder kreativen Ausdruck (Kunst, Musik) erleben dürfen.
  • Es werden geschützte Räume geschaffen, in denen die Kinder mit Gleichaltrigen interagieren und in einem festen Rahmen spielen können.
  • Da die Kinder seit mehr als zwei Jahren nicht mehr zur Schule gehen konnten, unterstützen wir auch informelle Bildungsinitiativen, darunter „Zahlen- und Buchstabenkurse“ zur Vermittlung grundlegender Lese-, Schreib- und Rechenkenntnisse – hauptsächlich für Kinder der Klassen 1 bis 6.

Verbesserung von Wasserversorgung, sanitären Einrichtungen und Hygiene (WASH)

  • Angesichts der extrem begrenzten Wasservorräte und der schwer beschädigten Wasserinfrastruktur, haben wir Wassertrucks eingesetzt, die Hunderttausende von Menschen mit Wasser versorgten.
  • Wir haben in 67 Unterkünften im Zentrum von Gaza und in Khan Younis Toiletten und andere sanitäre Einrichtungen installiert, wovon rund 70.000 Menschen profitieren.
  • Wir haben rund 68.786 Familien mit Hygienepaketen und Non Food-Artikeln versorgt, die Produkte enthalten wie Seife, Zahnbürsten, Zahnpasta, Shampoo, Rasierschaum, Windeln, Handtücher, Damenbinden und Hygieneartikel für Frauen und Mädchen.
  • Wir stellen Reinigungsdienste und Hygieneartikel für 85 Unterkünfte zur Verfügung, in denen vertriebene Familien untergebracht sind.

Unterstützung von Gesundheitseinrichtungen

  • Wir haben mit Gesundheitseinrichtungen zusammengearbeitet, um 900 schwangere Frauen mit nahrhaften Lebensmitteln und Mutterschaftsvorsorge zu versorgen, einschließlich regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen, Bluttests, Gewichtsmessungen, Ultraschalluntersuchungen, Überwachung der Herztöne und Entbindungen (sowohl reguläre als auch Kaiserschnitte)
  • Wir haben eine provisorische Krankenstation unterstützt, die täglich rund 13.000 Menschen mit lebenswichtigen Medikamenten und Hilfsgütern versorgt.
  • Gleich zu Beginn der Krise haben wir 2,2 Millionen medizinische Hilfsgüter verteilt, um Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen im Gazastreifen bei der Behandlung verwundeter Zivilisten zu unterstützen.
  • Medizinische Hilfsgüter, mit denen wir die Krankenhäuser vor Oktober 2023 ausgestattet hatten – wie z. B. Inkubatoren für Neugeborene – wurden während der gesamten Krise weiter verwendet.

Patenschaften für Waisenkinder

Aufgrund des großen Bedarfs haben wir unser bestehendes Patenschaftsprogramm für Waisenkinder mehr als verdoppelt. Wir übernehmen nun Patenschaften und übergeben Geld an die Familien von über 20.482 Waisenkindern im Gazastreifen, um sie beim Kauf von Hilfsgütern oder bei der Suche nach einer Unterkunft zu unterstützen.

Verteilung anderer lebenswichtiger Hilfsgüter

  • Wir haben an über 69.678 vertriebene Familien Decken, Matratzen und Küchenkits verteilt.
  • Wir versorgten 6.768 vertriebene Familien mit Winterkleidung und Decken.
  • Zum Ramadan- und Opferfest haben wir 3.895 Kinder mit Kleidung und anderen Geschenken versorgt.

Seit dem 2. März wurden alle neuen Hilfsgüter und kommerziellen Lieferungen in den Gazastreifen blockiert. Nach dieser totalen Blockade arbeiteten die Islamic Relief-Mitarbeiter und -Partner unermüdlich daran, die tägliche Verteilung von Lebensmitteln und anderen Hilfsgütern fortzusetzen, indem sie vorhandene Vorräte nutzten, die zuvor während des Waffenstillstands nach Gaza gebracht worden waren.

Unsere Nahrungsmittelvorräte sind jedoch inzwischen vollständig erschöpft. Auch unsere Partner, wie das UN-Welternährungsprogramm, haben keine Nahrungsmittelvorräte mehr.

Daher sind wir derzeit nicht in der Lage, Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel an Menschen zu verteilen, die sie dringend benötigen. Wir setzen jedoch jeden Tag andere lebensrettende Maßnahmen fort - wie die Reinigung von Dutzenden von Gemeinschaftsunterkünften für vertriebene Familien, um die Ausbreitung tödlicher Krankheiten zu verhindern, und die Zusammenarbeit mit Gesundheitseinrichtungen, um Hunderten von schwangeren Frauen, die unter Belagerungen entbinden müssen, Mütterbetreuung zu bieten. Außerdem unterstützen wir weiterhin mehr als 20.000 Waisenkinder und ihre Betreuer mit Bargeldzahlungen, um ihnen das Überleben zu sichern.

Humanitäre Hilfe rettet trotz großer Herausforderungen weiterhin Leben.

Wir sind bereit und in der Lage, die Verteilung von Nahrungsmitteln fortzusetzen, sobald die Einfuhr von Hilfsgütern wieder zugelassen wird.

Die meisten Hilfsgüter, die wir während der Krise verteilt haben, wurden über kommerzielle Anbieter nach Gaza gebracht. Wir beschaffen diese Hilfsgüter dann, sobald sie in Gaza sind. Wir verteilen auch einige Hilfsgüter, die über UN-Lastwagen nach Gaza gelangen.

In den letzten 19 Monaten haben wir auch selbst einige Hilfsgüter gebracht, darunter Lastwagen aus Jordanien mit Winterkleidung und Hygieneartikeln wie Damenbinden und Windeln sowie Lastwagen aus Ägypten mit Decken und Lebensmittelpaketen.

Derzeit haben wir einige Lastwagen mit Tausenden von Lebensmittelpaketen, die Anfang März aus Ägypten in den Gazastreifen gelangen sollten, aber durch die Schließung aller Grenzübergänge und den Zusammenbruch des Waffenstillstands blockiert wurden. Diese stehen bereit, sobald die Grenzübergänge wieder geöffnet werden.

Wir haben vor, dieses Jahr bei der Kurbanfleischverteilung ähnlich wie letztes Jahr vorzugehen. Der derzeitige Plan sieht vor, dass das Fleisch in Ägypten verarbeitet, verpackt und eingefroren und dann nach Gaza transportiert wird, wann immer dies möglich ist. Aufgrund der derzeitigen Belagerung wissen wir nicht, wann dies möglich sein wird.

Um Hilfe leisten zu können, arbeitet das Team von Islamic Relief in Gaza eng mit lokalen und internationalen humanitären Partnern zusammen. Unsere wichtigste Partnerschaft während dieser Notlage war die mit dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP). Gemeinsam haben wir über 55 Millionen* warme Mahlzeiten für vertriebene Familien in überfüllten Notunterkünften gekocht und verteilt, über 35.000 gefährdete Kleinkinder, Schwangere und Stillende monatlich mit Lipid-basierten Nahrungsergänzungsmitteln versorgt und zweimal monatlich Lebensmittelpakete an 27.000 Familien verteilt.

In den letzten Wochen, als die Lebensmittelvorräte zur Neige gingen, haben wir mit dem WFP zusammengearbeitet, um Tausende von Familien mit angereicherten energiereichen Keksen, Pflanzenöl und Dattelriegeln zu versorgen.

Aufgrund der Belagerung sind die Nahrungsmittelbestände des WFP nun jedoch erschöpft. Wir sind bereit, die Verteilung von Lebensmittelpaketen wieder aufzunehmen, sobald die Grenzübergänge wieder geöffnet und neue Lieferungen zugelassen werden.

*Islamic Relief hat auch im Rahmen anderer Projekte warme Mahlzeiten zubereitet, daher ist die Gesamtzahl der zubereiteten Mahlzeiten höher.

Unser langfristiges Patenschaftsprogramm für Waisenkinder sieht Bargeldzahlungen vor, die verwaisten Kindern und Jugendlichen* helfen, Nahrung, Unterkunft, Bildung, medizinische Versorgung und andere notwendige Dinge zu erhalten.

Angesichts der beispiellosen Not haben wir in diesem Jahr unser Waisenprogramm fast verdoppelt und unterstützen nun über 20.482 Waisenkinder in Gaza. Vor der Krise unterstützten wir lediglich 8.750 Waisenkinder in Gaza.

Es bricht uns das Herz, dass Dutzende der von uns unterstützten Waisenkinder seit Oktober 2023 bei Angriffen getötet wurden – die jüngsten von ihnen waren gerade einmal fünf Jahre alt. Dutzende von Vormündern, die am Patenschaftsprogramm beteiligt waren, wurden ebenfalls getötet. Viele Kinder haben bereits ihre Eltern und jetzt auch ihren verbliebenen Vormund verloren.

Aufgrund des massiven Liquiditätsmangels im Gazastreifen und des Zusammenbruchs des Bankensystems waren Geldüberweisungen während der gesamten Krise eine Herausforderung. Wir haben das Zahlungssystem des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen genutzt, über das die Familien einen SMS-Code erhielten, mit dem sie in funktionierenden Supermärkten Geld abheben konnten, wann immer es ihnen möglich war. Wir wissen, dass es mindestens 85 Prozent der Familien im Patenschaftsprogramm gelungen ist, das Geld auf diese Weise einzulösen. Wir hoffen, dass der Waffenstillstand nun die Überweisung und das Abheben von Geldern erleichtern wird.

*Islamic Relief beginnt mit der Patenschaft für Waisenkinder unter 18 Jahren. Wir setzen die Patenschaft jedoch auch nach 18 Jahren fort, wenn die Waisen weiterhin in Ausbildung sind.

Wir haben eine lange Tradition in der Durchführung von Entwicklungsprogrammen und Soforthilfe im Gazastreifen. Diese wurden ausgesetzt, da wir uns auf die Nothilfe konzentrierten. Wir hoffen aber, dass wir diese wichtigen Programme in Zukunft wieder aufnehmen können, wenn die Lage es zulässt. Wir setzten zum Beispiel folgende Projekte um:

  • Angesichts der steigenden Jugendarbeitslosigkeit hat unsere jugendzentrierte Gemeinwesenarbeit jungen Menschen geholfen, in die Arbeitswelt einzutreten, einen sicheren Lebensunterhalt zu verdienen und ihren Lebensstandard zu verbessern. Unsere islamischen Mikrofinanzierungszuschüsse ermöglichten jungen Unternehmern Kleinstunternehmen zu gründen - unterstützt durch Schulungen, Coaching und Mentoring. Mit dem Ziel, jungen Menschen zu ermöglichen, ihr Potenzial auszuschöpfen, haben wir Möglichkeiten für Lehrstellen und Praktika geschaffen und den Zugang zu hochwertiger technischer und beruflicher Bildung verbessert.
  • Da wir der Meinung sind, dass Bildung eine wesentliche Voraussetzung für den Aufbau einer besseren Zukunft ist, haben wir das Lernumfeld in Kindergärten und Grundschulen verbessert, Lehrer geschult, Beratungsdienste für Kinder eingerichtet, Kindern mit Behinderungen den Zugang zu Schulen ermöglicht und die Wasser-, Sanitär- und Hygieneversorgung in Schulen verbessert. Außerdem führten wir Lernclubs durch, die mit praktischen und unterhaltsamen Lehrmethoden den Kindern halfen, Lösungen für kommunale Probleme zu finden.

Um Hilfe zu leisten, arbeitet das Islamic Relief-Team in Gaza eng mit lokalen und internationalen humanitären Partnern zusammen.

Wie immer stehen lokale Helfer und gemeindebasierte Organisationen an vorderster Front der humanitären Hilfe. Wir arbeiten seit über 25 Jahren im Gazastreifen und unterhalten langjährige Partnerschaften mit zahlreichen lokalen palästinensischen Organisationen. Während dieser Notsituation arbeiten wir eng mit sechs dieser lokalen Partner zusammen, die alle an verschiedenen Orten im Gazastreifen tätig sind. Sie unterstützen uns bei der Durchführung unserer täglichen Verteilungen und anderen Aktivitäten.

Wir arbeiten auch mit internationalen Organisationen zusammen. Unsere größte Partnerschaft besteht mit dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP), dessen größter NGO-Partner in Gaza wir inzwischen sind. Gemeinsam bemühen wir uns, täglich rund 175.000 Menschen mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Im Rahmen unserer Partnerschaft mit dem WFP, die seit Anfang 2024 besteht, haben wir über 55 Millionen warme Mahlzeiten für vertriebene Familien in überfüllten Unterkünften gekocht und verteilt, Nahrungsergänzungsmittel auf Lipidbasis (LNS) monatlich für über 35.000 gefährdete Kleinkinder, schwangere und stillende Frauen bereitgestellt und zweimal im Monat Lebensmittelpakete an 27.000 Familien verteilt.

Ja, zusätzlich zu unseren Partnerschaften mit Organisationen wie dem WFP kooperiert Islamic Relief aktiv mit einigen weiteren UN-Organisationen und anderen internationalen und nationalen NGOs im Gazastreifen. Eine gute Koordination mit anderen Organisationen ist unerlässlich, um doppelte Arbeit zu vermeiden und die Effizienz und Wirksamkeit der humanitären Hilfe zu maximieren.

Islamic Relief gehört zum Cluster-System der Vereinten Nationen, einem globalen Koordinierungsmechanismus, der die humanitären Akteure in elf Kernbereichen wie Gesundheit, Logistik, Unterkünfte, Ernährungssicherheit und Schutz organisiert. Jedes Cluster wird von einer anderen federführenden Organisation koordiniert, und die Mitglieder tauschen Informationen aus, koordinieren Aktivitäten und vermeiden doppelte Arbeit. In Gaza ist Islamic Relief derzeit aktives Mitglied in zahlreichen Clustern, darunter Ernährungssicherheit, Bildung und Schutz.

Die Versorgung der Menschen mit Bargeld ist oft ein sehr wirksamer Teil der Nothilfe, da diese dadurch die Möglichkeit haben, das zu kaufen, was sie brauchen, und die lokalen Märkte unterstützt werden.

Zu Beginn der Eskalation im Gazastreifen haben wir im Rahmen unserer Hilfe Lebensmittelgutscheine und im Rahmen unseres Waisenpatenschaftsprogramms Bargeld an Familien verteilt.

Der Mangel an Versorgungsgütern im Gazastreifen hat jedoch zur Folge, dass die Preise rasch steigen und für viele Familien zunehmend unerschwinglich werden.

In den vergangenen 19 Monaten kam es zu den seit langem schlimmsten Gewalttaten gegen Mitarbeiter humanitärer Organisationen. Mindestens 418 Mitarbeiter von Hilfsorganisationen und Hunderte von Mitarbeitern des Gesundheitswesens wurden getötet.

Wir sind erleichtert, dass keine Mitarbeiter von Islamic Relief getötet wurden – obwohl mehrere Familienmitglieder von Mitarbeitern, darunter Ehepartner und Kinder, durch die Bombardements getötet und verwundet wurden. Die Kinder und alle unsere Mitarbeiter waren gezwungen, aus ihren Häusern zu fliehen. Sie haben versucht, sich und ihre Familien in Sicherheit zu bringen, während sie gleichzeitig lebensrettende Hilfe leisteten.

Das Büro von Islamic Relief in Gaza-Stadt wurde zu Beginn des Krieges durch Luftangriffe schwer beschädigt; Bomben fielen in der Nähe, als unsere Mitarbeiter Zivilisten mit Hilfsgütern versorgten, und es gab tödliche Angriffe auf Unterkünfte, in die wir Hilfsgüter geliefert haben.

Unsere Mitarbeiter brauchen ebenfalls Unterstützung, um ihr Leben wiederaufzubauen, und wir haben uns verpflichtet, ihnen zusätzliche finanzielle Unterstützung zu gewähren, um Dinge wie Miete und Arztrechnungen zu bezahlen, ihnen Zugang zu psychologischer Betreuung und vorübergehender Unterbringung zu verschaffen und beschädigte Arbeitsplätze zu reparieren.

Wir arbeiten seit mehr als 25 Jahren in Gaza. Im Jahr 2023 hat unsere Arbeit in Gaza mehr als 1 Million Menschen geholfen. Wir arbeiten hauptsächlich mit lokalen Partnerorganisationen zusammen, die viele unserer Verteilungen durchführen. Derzeit haben wir 11 Mitarbeiter, allesamt Palästinenser, die diese Arbeit koordinieren und beaufsichtigen.
 

In einer Krise, wie wir sie in den letzten 15 Monaten erlebt haben, ist es äußerst schwierig, unsere üblichen umfassenden Wirkungsanalysen durchzuführen. Wir verfügen jedoch über spezielles Fachwissen in den Bereichen Monitoring, Evaluation, Rechenschaftspflicht und Lernen (MEAL). Wo immer es möglich ist, führen wir nach der Verteilung ein Monitoring durch, um zu überprüfen, ob die Menschen mit dem, was sie erhalten haben, zufrieden sind. Außerdem stellen wir sicher, dass die Empfänger der Hilfe die Möglichkeit haben, Feedback zu geben und Bedenken zu äußern. Die Feedbacks nutzen wir, um unsere Programmplanung anzupassen. Wenn der Waffenstillstand anhält und die Sicherheitslage sich stabilisiert, hoffen wir, unsere Möglichkeiten zur Wirkungsbeobachtung deutlich ausweiten zu können.

Ja, Sie können Ihre Zakat für die Nothilfe in Gaza spenden.

Diese Kosten sind für Gaza dieselben wie für unsere gesamte Arbeit weltweit. Von jedem gespendeten Euro gehen etwa 87 Cent direkt in die Hilfe für Menschen in Not. Der Rest wird aufgewendet für unerlässliche Kosten wie Verwaltung und Mittelbeschaffung. Damit wird sichergestellt, dass die Hilfe effizient und effektiv geleistet und durch die Beschaffung zusätzlicher Mittel mehr Hilfe bereitgestellt werden kann.

Der humanitäre Bedarf und das Ausmaß der Zerstörung in Gaza ist enorm. Für viele Menschen ist die humanitäre Hilfe inzwischen die einzige Lebensgrundlage. Die von uns bereitgestellten Mahlzeiten sind die einzige Nahrung, die sie an diesem Tag essen. Die Menschen werden viel Unterstützung benötigen, um ihre Häuser und Lebensgrundlagen wiederaufzubauen. Auch die Infrastruktur des Gazastreifens muss fast vollständig wiederhergestellt werden.

Bitte spende weiterhin für die weltweiten Nothilfeaufrufe von Islamic Relief - diese Spenden haben eine enorme Wirkung und werden uns helfen, weiterhin Leben zu retten und den Gazastreifen wiederaufzubauen.