Das Internationale Islamic Relief-Netzwerk arbeitet seit Ausbruch der Gewalt im Nahen Osten im Gazastreifen, um so viel Hilfe wie möglich für die Zivilbevölkerung in Gaza zu beschaffen und zu verteilen.
Durch die Zusammenarbeit mit dem Welternährungsprogramm (WFP), das über den Grenzübergang Kerem Shalom Lebensmittel einführt, können lokale Teams von Islamic Relief Lebensmittel vor Ort verteilen.
Sechs Monate nach Beginn der Eskalation ist es zu erheblichen Verlusten an Menschenleben und zur Zerstörung der Infrastruktur in Gaza gekommen. Der Krieg hat erhebliche Schäden angerichtet und schätzungsweise mehr als 85 Prozent der 2,3 Millionen Einwohner des Gazastreifens sind auf der Flucht, so dass viele von ihnen ungeschützt in behelfsmäßigen Zelten oder überfüllten Unterkünften ausharren, ohne gesicherten Zugang zu Nahrungsmitteln, Wasser oder Medikamenten.
„Angesichts der verzweifelten Lage der Menschen in Gaza, möchten wir die Notwendigkeit des humanitären Einsatzes in Gaza nochmals betonen und darauf hinweisen, dass eine Hungersnot bevorsteht. Auch mit Unterstützung des Welternährungsprogramms leistet Islamic Relief einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung von Menschenleben in Gaza. Da der Hunger, der Durst sowie wie die Verbreitung von Krankheiten unter den Menschen wachsen und humanitäre Helfende ihr Leben riskieren, bitten wir unsere Unterstützerinnen und Unterstützer sowie die internationale Gemeinschaft, die vielen schutzsuchenden Menschen, die Familien, die Kinder, nicht alleine zu lassen. Humanitäre Hilfe rettet Menschenleben “, bekräftigt Tarek Abdelalem, Geschäftsführer von Islamic Relied Deutschland.
Hilfslieferungen über zusätzliche Lastwagen und Grenzübergänge
Durch zusätzliche Lastwagen konnte Islamic Relief bisher auch lebenswichtige Hygieneartikel, Medikamente und andere wichtige Hilfsgüter verteilen. Dazu gehörten Winterkleidung und Decken, Hygieneartikel für Frauen und Windeln für Kinder. Außerdem versorgt Islamic Relief Hunderte von schwangeren Frauen und stillenden Müttern mit Nahrungsergänzungsmitteln.
Die Menschen im Norden stehen kurz vor einer Hungersnot
Zwar werden täglich dringend benötigte Hilfen verteilt, doch die Lage vor Ort ist für die Menschen im Gazastreifen verzweifelt. 2,13 Mio. Menschen leiden jetzt unter akuter Ernährungsunsicherheit und insbesondere im Norden steht eine Hungersnot kurz bevor. Es wird prognostiziert, dass bis Juli 2024 alle Bewohner Gazas, das sind 2,23 Mio. Menschen, von akuter Ernährungsunsicherheit und schlimmerem betroffen sein werden. Davon sollen 50 Prozent von katastrophaler Ernährungsunsicherheit betroffen sein, also einer Hungersnot, der schlimmsten Klassifizierung von Hunger (Quelle: IPC). Nach Angaben der lokalen Behörden sind bereits Kinder an Unterernährung gestorben.
Zudem sind 84 Prozent aller Gesundheitseinrichtungen und 62 Prozent aller Häuser im Gazastreifen entweder beschädigt oder zerstört, wie aus der vorläufigen Schadensbewertung der Weltbank/EU/UN für den Gazastreifen hervorgeht. Dies beeinträchtigt die Versorgung der Kranken und Verletzten. Außerdem wurde festgestellt, dass etwa 57 Prozent der Wasserinfrastruktur zerstört oder teilweise beschädigt ist.
Insgesamt 8 Millionen verzehrfertige Mahlzeiten zubereitet und Trinkwasser verteilt
Bislang hat Islamic Relief mehr als 8 Millionen warme Mahlzeiten und zehntausende verzehrfertige Nahrungsmittel verteilen. Auch die Verteilung von Trinkwasser sowie die psychosoziale Betreuung von traumatisierten Kindern gehören zu den Hilfsmaßnahmen.
Trotzdem müssen dringend mehr Hilfsgüter in den Gazastreifen gelangen, da laut UNO die Menschen kurz vor einer Hungersnot stehen. Für die flächendeckende Versorgung der Zivilbevölkerung ist ein Waffenstillstand dringend erforderlich.
Spenden Sie jetzt und helfen Sie den Betroffenen!