Eine einzigartige Fahrradtour für den guten Zweck

Die Andalusien-Challenge

In diesem Sommer hat Islamic Relief Deutschland mehrere Teilnehmer mit auf eine internationale Fundraising-Challenge genommen. Das Ziel der Challenge: Sieben Tage lang durch verschiedene Orte in Andalusien radeln, von Cordoba über Granada mit der einzigartigen Alhambra bis zum Alpujarras-Gebirge. Der Erlös fließt in Projekte zur Trinkwasserversorgung von Bedürftigen. Um teilnehmen zu können, mussten sie zuvor einen Spendenbetrag von mindestens 1.500 Euro sammeln. In diesem Interview berichtet Tavseef Mairaj (27), Promotionsstudent im Bereich der Umwelttechnik an der TU Hamburg, über seine Erfahrungen als Teilnehmer.

Lieber Tavseef, wir gratulieren dir zu deiner erfolgreichen Teilnahme an der Fahrrad-Challenge in Andalusien. Wie wurdest du auf unsere Challenge aufmerksam?

Andalusien war schon immer ein Ziel für mich gewesen. Auf die Challenge wurde ich durch den Islamic Relief-Mitarbeiter Salman aus Hamburg aufmerksam gemacht. Ich erhielt hierzu eine Nachricht auf WhatsApp mit einem Video zu der Challenge. Wir kennen uns durch meinen ehrenamtlichen Einsatz für Islamic Relief.

Das freut uns. Wie hast du dich auf die Challenge vorbereitet? Konntest du dein Fundraising-Ziel in angemessener Zeit verwirklichen?

Ich habe am 15. August mit dem Fundraising begonnen und das Ziel innerhalb von 20 Tagen verwirklichen können, alhamdulillah. Ein großer Dank geht dabei an die interkulturelle Hochschulgemeinschaft der TU Hamburg, die insgesamt 620 Euro gespendet hat. Den restlichen Betrag habe ich ausschließlich über Social Media-Plattformen gesammelt: Twitter, Instagram und Facebook. Durch das Social Media-Netzwerk kamen Spenden von überall aus Deutschland zusammen, aber auch aus England.

Wir sind sehr gespannt über deine Erfahrungen in Andalusien. Welche Highlights kannst du hervorheben?Was hat dich besonders beeindruckt oder berührt?

Die Alhambra und Granada sind sicherlich die meistbesuchten Orte in Spanien, aber für mich war die Moschee in Cordoba das Hauptziel. Es ist ein sehr spezieller Ort für mich, da die Geschichte hinter diesem Bau historisch sehr bedeutend ist. Ein weiteres Highlight war das Abendessen bei Yusuf, unserem Reiseführer. Ich habe noch nie zuvor eine so gut zubereitete Paella – ein traditionelles Reisgericht – gegessen. Die Menschen in Spanien sind sehr gastfreundlich und haben uns auf unserer anstrengenden Bergfahrt am zweiten Tag mit Wasser versorgt.

Hast du es als anstrengend empfunden, täglich ca. 50 Kilometer mit dem Fahrrad zurückzulegen?

Ich persönlich hätte nie gedacht, dass ich es problemlos schaffen werde. Manchmal war es wirklich anstrengend – besonders der zweite Tag, an dem wir die Bergfahrt gemacht haben, war sehr beschwerlich. Trotzdem haben es alle geschafft, den Berg hochzufahren – einschließlich der etwas älteren Teilnehmer. Aber im Großen und Ganzen war es kein Problem.

Wir haben gehört dass du einige neue Freundschaften geknüpft hast. Wie würdest du deine Erfahrungen in einer internationalen muslimischen Gruppe wie dieser beschreiben?

Wir haben viele Muslime aus Großbritannien getroffen. Bereits vom ersten Tag an herrschte eine geschwisterliche Atmosphäre. Wir haben miteinander kommuniziert als würden wir uns schon ewig kennen. Ich kann es nur mit einem Wort beschreiben: wunderschön.

Hast du Tipps und Empfehlungen für junge Leute, die künftig an solchen Challenges teilnehmen möchten?

Das Motto der Challenge war: „Der beste Weg, Andalusien zu erkunden, ist auf zwei Rädern“ – und das stimmt wirklich! Denn Andalusien ist wirklich ein Ort, den alle Muslime gesehen haben müssen. Mein wichtigster Rat: nicht zurückhalten oder zurückbleiben. Auf keinen Fall sollte die Sprache eine Barriere sein – stelle dich vor und sei einfach dabei! Diese Gelegenheit sollte man sich nicht entgehen lassen.