Somaliland: Projekt zur Bekämpfung der Dürre [DRPS_II]

Ernährung

Das Projekt adressiert den dringenden und seit langem bestehenden Bedarf der von Dürre, Konflikten und Klimawandel betroffenen Gemeinden. Insbesondere jene, die stark von Landwirtschaft abhängig sind und aufgrund des Klimawandels unter Ernteausfällen und verringerten Produktionskapazitäten leiden.
Die Hauptmaßnahme konzentriert sich auf die Befriedigung der Grundbedürfnisse und die Verbesserung des Ernährungszustands durch die Bereitstellung von Nahrungsmittelpaketen. Neben der Nahrungsmittelhilfe zielt das Projekt darauf ab, den Zugang zu Wasser durch den Bau von Wasserquellen zu verbessern.  Zudem finden Veranstaltungen zur Förderung der Hygiene und zum Schutz vor geschlechtsspezifischer Gewalt statt, um das Bewusstsein der Zielgemeinschaften diesbezüglich zu erhöhen. Darüber hinaus sollen im Rahmen des Projekts landwirtschaftliche Haushalte mit dürretolerantem Saatgut und Traktorstunden unterstützt werden, um ihre Ernteerträge zu steigern und ihre Lebensgrundlage wiederherzustellen. Weitere Maßnahmen umfassen die Bereitstellung landwirtschaftlicher Betriebsmittel, die Wiederaufstockung des Viehbestands, die Durchführung von Kampagnen zur Behandlung des Viehbestands und die Durchführung von Schulungen.

Land: Somaliland

Ort: Oog village/Ainabo District of Sool Region; Kalmac Village & Doonyaha Village, Erigavo District of Sanaag Region; Ceel-Xume Village, Oodweyne District of Togdheer Region

Begünstigte:

  • 12.384 direkt Begünstigte (davon 4.954 Männer und 7.430 Frauen)
  • 10.320 indirekt Begünstigte (davon 4.128 Männer und 6.192 Frauen)

Gesamtkosten: 517.733,00 Euro

Projektdauer: 01.07.2024-31.12.2025 (18 Monate)

Implementierungspartner: Islamic Relief Somalia

Projektziel:

Stärkung gefährdeter Gemeinschaften durch Verbesserung der Ernährungssicherheit und der Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion und Viehzucht sowie Verbesserung des Zugangs zu sauberem Trinkwasser und die deutliche Verringerung der Fälle von geschlechtsspezifischer Gewalt (GBV).

Geplante Ergebnisse:

  • 450 Haushalte (2.700 Personen) haben Zugang zu nahrhaften Lebensmittelpaketen wodurch eine bessere Ernährung und Widerstandsfähigkeit gewährleistet wird. 
  • Erhöhte Ernährungssicherheit und diversifizierte Existenzgrundlagen, die durch verbesserte landwirtschaftliche Praktiken, landwirtschaftliche Betriebsmittel, Kapazitätsaufbau, Aufstockung des Viehbestands, zusätzliches Viehfutter und Tiergesundheitsdienste erreicht werden, führen langfristig zu größerer Widerstandsfähigkeit und besserem Wohlergehen für gefährdete Haushalte.
  • Verbesserter Zugang zu sicheren und zuverlässigen Wasserquellen für von Konflikten, Dürren und Klimaschocks betroffene Haushalte und ihren Viehbestand.

Geplante Aktivitäten:

1.1    Einbindung der zuständigen Ministerien, Mobilisierung der Bevölkerung und Sensibilisierung
1.2    Verteilung von Lebensmittelpaketen an 450 Haushalte (2700 Personen) über einen nicht aufeinanderfolgenden Zeitraum von drei Monaten zur Deckung des Grundbedarfs und zur Verbesserung des Ernährungszustands

2.1    Verteilung von hochwertigem zertifiziertem Saatgut und landwirtschaftlichen Geräten an 200 Haushalte
2.2.   Bereitstellung von Bodenbearbeitungsstunden per Traktor für 200 Haushalte
2.3    Durchführung umfassender Schulungen über gute landwirtschaftliche Praktiken (GAP), organische Pestizidpräparate unter Verwendung von Gemüse und einheimischen Bäumen sowie Saatgutbanktechniken
2.4    Bereitstellung von produktiven Ziegen für 100 Haushalte 
2.5    Durchführung von Kampagnen zur Behandlung von Vieh durch die Beschaffung von Medikamenten und logistische Unterstützung des Landwirtschaftsministeriums 
2.6    Durchführung eines Monitorings nach der Verteilung, um die kurzfristigen Ergebnisse der verteilten Unterstützung für die Zielgemeinden zu bewerten.

3.1    Bau von 2 neuen kommunalen Berkads (unterirdische zementierte Tanks) und Sanierung von 2 Mini-Wasserquellen
3.2    Bau von 20 Notlatrinen, 10 pro Standort
3.3    Durchführung von Schulungen zum Wassermanagement an Wasserstellen mit Betriebs- und Wartungsinstrumenten.

4.1    Sensibilisierungskampagnen in der Gemeinde zur Förderung der Gleichstellung der Geschlechter und der Stärkung der Rolle der Frau
4.2   Schulung von Gemeindeführern und Gemeindemitgliedern in Gender-Fragen, Schutzmechanismen und Reaktionsstrategien zur Unterstützung von Überlebenden geschlechtsspezifischer Gewalt.
 

Die humanitäre Lage in Somalia ist katastrophal und erfordert dringend Aufmerksamkeit und Hilfe. Das Land hat eine Reihe verheerender klimatischer Schocks erlebt, darunter eine schwere Dürre, gefolgt von Clankonflikten, und ausgedehnte Überschwemmungen, die zu weit verbreiteter Vertreibung, Ernährungsunsicherheit und Unterernährung führten. Die Analyse der Integrierten Klassifizierung der Ernährungssicherheitsphasen (IPC) zeigt, dass sich etwa 4 Millionen Menschen, die 21 % der Bevölkerung ausmachen, bis Juni 2024 in einem Krisen- oder Notzustand befinden. Diese alarmierende Zahl verdeutlicht den Ernst der Lage und den dringenden Bedarf an humanitärer Hilfe.