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Die Intensität der Kriegshandlungen in Syrien hat sich weiter verstärkt und verursacht neue Fluchtbewegungen. Insbesondere der Gestaltenwandel der kriegerischen Gewalt hat einen massiven Einfluss auf die Umsetzung der humanitären Hilfe. Internationales Völkerrecht und Menschenrechte werden missachtet. Ein Beispiel hierfür ist das gewaltsame Vorgehen gegen die Zivilbevölkerung. Zivilisten werden zu direkten Angriffszielen. Zivile Strukturen wie Schulen, Krankenhäuser, Wasseraufbereitungsanlagen, Bäckereien und Märkte werden u. A. durch den Einsatz von Fassbomben gezielt beschossen, beschädigt und zerstört. Weiterhin erschweren Strategien der Belagerung und des Aushungerns in Verbindung mit der Verweigerung des Zugangs für humanitäre Akteure die Arbeit und die Umsetzung von humanitären Maßnahmen bzw. machen sie unmöglich.
Das Projekt wird vom Auswärtigen Amt hauptsächlich finanziert und vor Ort vom Deutsch-Syrischen Verein zur Förderung der Freiheiten und Menschenrechte e.V. und Islamic Relief Türkei umgesetzt. Dieses Soforthilfeprojekt baut auf die zwei vorangegangen Projekten der Zusammenarbeit zwischen dem Auswärtigen Amt, Islamic Relief Deutschland, Islamic Relief Türkei und DSV auf.
Ziel dieses Projektes ist es, insgesamt 63 Gesundheitseinrichtungen in Nordsyrien in Betrieb zu halten, damit neben der Versorgung der Kranken und Verletzten, diese Einrichtungen den Krieg überdauern und somit ein schnellerer Wiederaufbau des Landes gewährleistet werden kann. Zudem soll durch dieses Projekt auch die Aufrechterhaltung der Basisgesundheitsversorgung im Norden Syriens verbessert werden.
Land: Syrien
Orte: Zugängliche Gebiete im Norden Syriens: Gouvernements Aleppo, Idlib, Hama und Lattakia (Komponente 1), Aleppo Stadt, Atmeh (Provinz Idlib), Talbisah (Provinz Homs) (Komponente 2)
Begünstigte: Komponente 1: Sowohl Ansässige in den Regionen Nordsyriens als auch Binnenvertriebene. Traumapatienten und Unfallhilfe, Thalassämiepatienten, Posttraumapatienten mit Rehabilitationsbedarf.
Komponente 2: Direkte Begünstigte: Sämtliche Patienten der Krankenhäuser, Angestellte der Krankenhäuser und deren Familien.
Insgesamt: 547.723 Begünstigte in 63 Gesundheitszentren
Projektziel: Komponente 1: Unterstützung von 60 Gesundheitseinrichtungen im Norden Syriens
Komponente 2: Aufrechterhaltung des Betriebes dreier Krankenhäuser im Norden Syriens
Projektdauer: 01.04.2016 - 31.03.2017
Implementierungspartner: Islamic Relief Türkei, Deutsch-Syrischer Verein zur Förderung der Freiheiten und Menschenrechte e.V. (DSV)
Gesamtkosten: Das Projekt wird mit 2.300.00 Euro vom Auswärtigen Amt hauptsächlich finanziert; Zusätzlich 101.601 Euro Eigenanteil
Das Projekt besteht aus zwei Komponenten - zum einen aus der Unterstützung von 60 Gesundheitseinrichtungen im Norden Syriens zur Aufrechterhaltung der Basisgesundheitsversorgung in Syrien und zum anderen aus der Aufrechterhaltung des Betriebes von drei Krankenhäusern im Norden Syriens.
Viele Gesundheitsdienstleister sind wegen mangelnder Ausstattung gezwungen, ihre Versorgung einzuschränken oder einzustellen. Islamic Relief wird mit diesem Projekt einen Beitrag zur Aufrechterhaltung der materiellen und personellen Kapazitäten und damit des Gesundheitssystems leisten.
Das syrische Gesundheitssystem ist trotz aller Bemühungen weiter schwer beeinträchtigt. Kinder unter fünf Jahren sind unter den vulnerabelsten Gruppen, besonders in ländlichen Gebieten, gefolgt von alten Menschen und Kindern zwischen fünf und 12. Andere besonders vulnerable Gruppen sind chronisch Kranke, Behinderte, und Haushalte, die von Kindern geführt werden. Frauen brauchen besondere Gesundheitsfürsorge bei Schwangerschaft, Geburt und Nachsorge, während Männer besonders Traumabehandlung und psychologische Unterstützung brauchen. Seit Beginn der Krise sind sämtliche Gesundheitsdienstleister von Beschädigungen, Stromausfällen, Kürzungen bei lebensrettenden Medikamenten, Materialien und dem Fehlen von qualifiziertem Personal betroffen. Das hat einschneidende Effekte auf Patienten, die beispielsweise Erstversorgung benötigen oder auf Dialysen, Blutbanken oder Labore angewiesen sind.
Über 250.000 Personen sind bisher getötet worden, über eine Million verletzt. Krankenhäuser können dem Bedarf nach medizinischer Versorgung nicht mehr nachkommen. Durchschnittlich 25.000 Verletzte brauchen seit 2015 jeden Monat medizinische Behandlung. Mehr als die Hälfte aller Syrer wurde vertrieben, oft auch mehrfach hintereinander, womit die Syrienkrise auch die bisher größte globale Vertreibungskrise ist. Zum 31.07.2015 waren schon an die 1,2 Millionen Menschen Binnenvertriebene. Die humanitären Bedürfnisse sind weiter gewachsen. Heute brauchen in Syrien 13,5 Millionen Menschen humanitäre Hilfe – darunter mehr als 6,6 Millionen Kinder. 7,6 Millionen Menschen wurden vertrieben.