Jemen: Nahrungsmittelhilfe und Gesundheit

Nothilfe

Der Jemen-Konflikt hat eine drastische Eskalation durch den Ausbruch des arabischen Koalitionskrieges im März 2015 erlebt. Das Land war bereits in einer kritischen Phase, die durch kontinuierliche politische Auseinandersetzungen, bewaffnete Konflikte, interne Verdrängung und Nahrungsmittelunsicherheit gekennzeichnet war. Es wird geschätzt, dass ca. 21,2 Millionen Menschen, oder 80% der Bevölkerung Jemens, in irgendeiner Form humanitäre Unterstützung benötigen. 2.7 Millionen Menschen mussten ihr Zuhause verlassen.

Die Sicherheitslage im Bezirk Taiz ist äusserst prekär. Tausende Familien sind auch hier wegen der Kämpfe aus Taiz geflohen, um Zuflucht in relativ sicheren Umgebungen zu suchen, in denen die meisten Binnenflüchtlingsfamilien bei Verwandten untergekommen sind.

Die anhaltenden Luftangriffe und Bodenoperationen führten zu großen Verlusten. Nach Schätzungen von internationalen NGOs gab es 1.600 Todesfälle und 16.280 Verletzte. Nur 10 von 36 Krankenhäusern und 26 von 92 Gesundheitszentren sind noch in Betrieb. Funktionierende Gesundheitseinrichtungen arbeiten mit minimaler Kapazität aufgrund der sehr begrenzten Ressourcen.

Der Bezirk Aden ist auch vom Krieg stark betroffen. Die Auswirkungen des Krieges sind für den Gesundheitssektor katastrophal, denn mittlerweile gibt es keine ausreichenden medizinischen Hilfsgüter und Personal mehr. Dieses Nothilfeprojekt ist zur Verbesserung der Ernährungslage und gesundheitlichen Situation der vom Konflikt betroffenen Bevölkerung in Taiz und Aden initiiert worden.

 

Land: Jemen

Ort: Bezirke Taiz und Aden

Begünstigte: 8.847; hauptsächlich Binnenflüchtlinge und Bedürftige aus gefährdeten/vulnerablen Gastgemeinden 

Projektziel: Verbesserung der Ernährungssituation und gesundheitlichen Lage der vom Konflikt betroffenen Bevölkerung

Finanzierung: Aktion Deutschland Hilft

Implementierungspartner: Islamic Relief Jemen

Gesamtkosten: 100.000 Euro 

Projektdauer: 01.12.2016–30.04.2017

1. 2.267 Flüchtlinge mit chronischen Erkrankungen profitieren von Verteilungen medizinischer Hilfsgüter an zwei Gesundheitseinrichtungen in Aden

2. 6.580 Begünstigte in Taiz und Aden erhalten 940 Lebensmittelpakete, die für einen Monat ausreichen

Die Finanzkrise hat durch ihre Auswirkungen auf das Gesundheitsministerium und das Bankensystem Jemens eine noch nie dagewesene Krise in Jemens Gesundheitssektor ausgelöst. Derzeit wird geschätzt, dass rund 14,1 Millionen Menschen medizinische Versorgung benötigen, die von immer weniger Dienstleistern zur Verfügung gestellt werden kann, da die meisten Gesundheitseinrichtungen unterversorgt und überlastet sind. Es gibt einen chronischen Mangel an medizinischen Versorgungsmaterialien einschließlich für die Bewältigung von Massenanfällen von Verletzten, wie sie in Konfliktsituationen möglich sind. Außerdem fehlen wichtige Medikamente für die Behandlung chronisch Kranker. Hinzukommt, dass im Jemen derzeit 14.4 Million von Nahrungsmittelunsicherheit betroffen sind, darunter 3 Millionen unterernährte Kinder unter 5 Jahren. Deshalb hat das Projekt zum einen die medizinische Versorgung der gefährdeten Bevölkerung bzw. chronisch Kranker in den Bezirken Taiz und Aden durch die Bereitstellung von Medikamenten und die Versorgung von zwei Hauptkrankenhäusern zum Ziel. Zum anderen wird in Aden Nahrungsmittelhilfe durch die Bereitstellung von Lebensmittelpaketen für die vom Krieg betroffenen Gemeinden, Binnenvertriebene und Gastgebergemeinden in Taiz und Aden geleistet.

Abgelaufene Nothilfeprojekte