Irak: Lebensmittel und Schultaschen für Bedürftige

Nothilfe

Die Offensive gegen Daesh/IS in Mosul ist am 17.Oktober 2016 angelaufen. Die prekäre humanitäre Grundausgangslage wird hierdurch natürlich verschärft. Dies dürfte eine große Flüchtlingsbewegung auslösen. Die UN rechnet mit bis zu einer Million Flüchtlingen. Seit März 2016 sind bereits nahezu 50.000 Menschen aus Mosul und der Umgebung geflohen. 

UNHCR berichtet, dass bereits heute jedes Camp voll ausgelastet ist und dass Ende des Jahres bis zu 12-13 Millionen Iraker auf humanitäre Hilfe angewiesen sein könnten. Die größten Bedarfe werden Wasser, Nahrungsmittel, Notunterkünfte und medizinische Versorgung, insbesondere psychosoziale Versorgung für Überlebende von sexueller Gewalt, Jungen und Männer, die gezielt verhaftet oder rekrutiert worden und Familien, die als menschliche Schutzschilde benutzt wurden.

Islamic Relief hat Büros in Erbil, Bagdad und Islamic Relief Worldwide (IRW) bereitet sich bereits seit einiger Zeit vor, um auf die Flüchtlingsbewegungen und damit verbundenen humanitären Bedarfe reagieren zu können. Das nahegelegenen Debaga Camp bei Mosul ist bereits an seiner Kapazitätsgrenze, trotzdem kommen jeden Tag neue Menschen an, die Hilfe benötigen. In dem einmonatigen Projekt werden Lebensmittel an besonders gefährdete Familien im Lager Debaga und Schulkits an Kinder im Grundschulalter für das Schuljahr 2016/2017 verteilt.

Land: Irak

Ort: Debaga nahe der Stadt Erbil im Norden

Begünstigte: Kinder im Schulalter, besonders gefährdete Familien

Projektziel: Verteilung von Lebensmittel und Schulausrüstungen an besonders gefährdete 750 Familien (entspricht 4.500 Menschen) und 250 Kinder im Schulalter

Kooperationspartner: WFP, Food Cluster

Finanzierung: Aktion Deutschland Hilft

Gesamtkosten: 27.500,90 Euro 

Projektdauer: 01.11.2016 - 30.11.2016 (1 Monat)

Implementierungspartner: Islamic Relief Irak

1. Einmalige Verteilung von Lebensmittel an besonders gefährdete 750 Familien (entspricht 4.500 Menschen) im Lager Debaga

2. Verteilung von Schulausrüstungen an 250 Kinder im Grundschulalter

Schätzungsweise sind 3,4 Millionen Menschen im Irak derzeit von Lebensmittelunsicherheit betroffen. Zu den gefährdeten Menschen zählen Binnenvertriebene, Flüchtlinge, Gastgemeinschaften, Rückkehrer und andere Konfliktparteien. Ungefähr 1,5 Million Menschen benötigen dringend Nahrungsmittelhilfe. Die Verwundbarsten sind Vertriebene in Lagern oder unfertigen Gebäuden; vertriebene Familien mit einem weiblichen Familienoberhaupt in Flüchtlingslagern; Haushalte ohne ein regelmäßiges Einkommen und Haushalte mit eingeschränktem oder keinem Zugang zu einer Suppenküche (Public Distribution System (PDS)). Die Menschen haben Probleme sich ausreichend zu ernähren.

Die humanitäre Krise im Irak ist eine der größten und komplexesten der Welt, die fast ein Drittel der Bevölkerung betrifft. Zehn Millionen Iraker (3,4 Millionen Menschen seit Januar 2014) sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Situation wird durch die andauernde Gewalt weiterhin verschlimmert.

Die militärische Operation ist im Nordirak, südöstlich von Mosul im Bezirk Makhmur - Erbil aktiv. Seit Ende März sind etwa 14.000 Menschen wegen der bewaffneten Auseinandersetzungen geflohen. Raum für neue Menschen, die durch die Kämpfe vertrieben werden, ist ein kritisches Thema. Das nahe gelegene Lager Debaga ist weit über seine Kapazität von 5.000 Personen angelangt. Seit dem 19. Juni gibt es täglich sehr viele Neuankömmlinge von Makhmur in das Lager Debaga. Schon 543 Familien (2.715 Personen) sind im Lager angekommen.

Abgelaufene Nothilfeprojekte