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Den Rohingya-Flüchtlingen in den Flüchtlingslagern in Bangladesch fehlt es an medizinischer Grundversorgung. In der Regenzeit und in der kalten Jahreszeit sind einige Krankheiten wie Hautkrankheiten, durch Wasser übertragbare Krankheiten, und Kälteallergien ein großes Problem für die Menschen in den Flüchtlingslagern. Ältere, Schwangere, Kinder, Behinderte, Witwen und minderjährige Kinder sind in dieser Situation am anfälligsten. Lebensrettende humanitäre Hilfe, insbesondere medizinische Hilfe, ist eine der am dringendsten benötigten Hilfen in den Flüchtlingslagern.
Aufgrund der großen Flüchtlingsfamilien, die alle eng beieinander an einem Ort leben, stecken sich die Menschenhäufig gegenseitig an und die Genesung kann länger als gewünscht dauern. Den meisten Neuankömmlingen in den provisorischen Notunterkünften fehlt es häufig an Wissen in Bezug auf Gesundheit und Hygiene, Familienplanung, primäre Gesundheitsvorsorge etc. Sie haben keine eigenen Besitztümer und sind dringend auf Hilfsgüter angewiesen. Viele Kinder in den Flüchtlingslagern unter drei Jahren sind unterernährt. Sie werden monatlich ärztlich untersucht, um ihre gesundheitliche Entwicklung zu gewährleisten. Die psychischen Folgen, die mit Verfolgung, Krieg, ständiger Vertreibung, Staatenlosigkeit und dem Leben in den Flüchtlingslagern einhergehen, wurden auch nicht gründlich erforscht.
Die Rohingya-Flüchtlinge sind häufig von psychischen Problemen betroffen: Posttraumatische Belastungsstörung und beispielsweise Depressionen, die durch die Folgen von kollektiver Gewalt und Ernährungsunsicherheit usw. entstehen können. Psychosoziale Helfer werden im Rahmen dieses Projektes sich um die mentale Gesundheit der Geflüchteten sorgen, damit sie sich wieder besser im Alltag zurechtfinden. Dies hilft den Menschen in ihren kritischen Lebenssituationen mit der Belastung zurecht zu kommen. Durch dieses Projekt soll die medizinische Grundversorgung für die am stärksten gefährdeten und vertriebenen Rohingya-Flüchtlinge, die in verschiedenen Lagern in Ukhiya im Cox´s Bazar leben, verbessert und der Zugang zur medizinischen Grundversorgung erleichtert werden.
Land: Bangladesch
Ort: Ukhia und Teknaf Upazila im Cox’s Bazar Distrikt
Begünstigte: 25.920 Rohingya-Geflüchtete
Projektziel: Nutzung lebensrettendener medizinischer Unterstützungsmaßnahmen der am stärksten gefährdeten und vertriebenen Rohingya-Geflüchtete aus Myanmar und Genesung mangelernährter Kinder unter drei Jahren
Projektdauer: 01.04.2019 bis 31.12.2019
Implementierungspartner: PULSE-Bangladesh in Kooperation mit IR Bangladesch
Kooperationspartner: Habitat for Humanity Deutschland
Hauptfinanzierer: Aktion Deutschland Hilft
Gesamtkosten: 171.974,05 Euro
Ziel des Projekts ist die Nutzung lebensrettender medizinischer Unterstützungsmaßnahmen der am stärksten gefährdeten und vertriebenen Rohingya-Flüchtlinge aus Myanmar und die Genesung mangelernährter Kinder unter drei Jahren. Dadurch soll das allgemeine Wohlbefinden der Flüchtlinge in den Notunterkünften wesentlich verbessert und die Kindersterblichkeit verringert werden.
1. 25.920 gefährdete und vertriebene Rohingya-Flüchtlinge in verschiedenen Lagern erhalten lebenswichtige medizinische Nothilfe und Medikamente
2. Rohingya haben auf lokaler Ebene Zugang zu grundlegenden medizinischen Untersuchungen
3. Rohingya-Flüchtlinge werden bezüglich medizinischer Grundversorgung durch die Verfügbarkeit medizinischer Dienste in ihrer unmittelbaren Reichweite sensibilisiert 4. Bei Bedarf werden Patienten in andere spezialisierte Kliniken in unmittelbarer Nähe überwiesen, um dort medizinisch weiterbehandelt zu werden
5. 25 Personen erhalten eine Grundausbildung in Krisenvorsorge und -management für psychische Gesundheit, 49 Personen erhalten eine Auffrischungsschulung und 20 Personen erhalten Aus- und Fortbildung in Krisenvorsorge und psychische Gesundheit
6. Unterernährte Kinder unter 3 Jahren erhalten ausgewogene Nahrung. Sie werden medizinisch versorgt und deren gesundheitliche Entwicklung ärztlich regelmäßig beobachtet.
Etwa 1,1 Millionen Rohingya-Flüchtlinge leben in apartheid-ähnlichen Verhältnissen im Nordwesten von Myanmar, wo ihnen die Staatsbürgerschaft verweigert wird und Bangladesch seit den späten 1940er Jahren die Rohingya aus Myanmar beherbergt. Während die Mehrheit der Rohingya-Flüchtlinge aus den 1990er Jahren nach Myanmar zurücktransportiert wurde, verbleiben zwei registrierte Flüchtlingslager in Bangladesch mit insgesamt 34.000 Flüchtlingen. Obwohl die genaue Zahl der Rohingya-Bevölkerung in Bangladesch nicht bekannt ist, gibt es ungefähr 1.000.000 unregistrierte Rohingya, die außerhalb der Flüchtlingslager in Bangladesch leben und hauptsächlich in den Gegenden von Cox's Bazar und Bandarban untergebracht sind. Zwischen November 2016 und Januar 2017 flüchteten etwa 700.000 weitere Menschen nach Bangladesch.