Libanon

Konflikt und humanitäre Krise

Libanon

Konflikt und humanitäre Krise

5. Jahrestag der Explosion in Beirut


04.08.2020, 18:08 Uhr – Eine Explosion erschüttert die libanesische Hauptstadt Beirut. Die Explosion wurde laut Behörden durch einen Brand in einem Lagerhaus ausgelöst, in dem jahrelang Ammoniumnitrat gelagert war.

Sie kostete 218 Menschen das Leben, verletzte 6.500 weitere und hinterließ ein kollektives Trauma in der libanesischen Gesellschaft.

Diese Katastrophe traf den Libanon in einer Zeit wirtschaftlicher Krise und politischer Unruhe, die sich seither noch verschärfte – nicht zuletzt durch die Eskalationen während und nach dem September 2024.

Schwerwiegende Zerstörungen durch israelische Angriffe trafen etwa 100.000 Wohneinheiten und verursachten nach Angaben der Weltbank Schäden in Höhe von über 2,8 Milliarden Euro. Mehr als 1,2 Millionen Menschen wurden vertrieben, zahlreiche Kleinst-, Klein- und Mittelunternehmen (KKMU), die 90 % der libanesischen Wirtschaft ausmachen, mussten ihren Betrieb einstellen, 15 % dauerhaft. Obwohl seit dem 27. November 2024 ein Waffenstillstand gilt, kommt es immer wieder zu Vorstößen in den Grenzgebieten.

Auch der Regierungswechsel im Nachbarland Syrien stellt das krisengebeutelte Land vor Herausforderungen: Zwar sind viele syrische Geflüchtete seit dem 8. Dezember 2024 in ihre Heimat zurückgekehrt, gleichzeitig sind Schätzungen zufolge über 100.000 Syrer (Stand: 30. Juni 2025) neu in den Libanon gekommen.

Während eine Katastrophe die nächste jagt, sind die wirtschaftlichen Auswirkungen im Libanon tiefgreifend. Die Wirtschaft schrumpfte zwischen 2019 und 2024 um 38 % - der schwerste Abschwung seit Ende des Bürgerkriegs im Jahr 1990.

So kannst Du helfen


75 Euro für medizinische Hilfsgüter und Notfallmedikamente.

130 Euro versorgen zwei Familien mit Lebensmitteln und Trinkwasser.

230 Euro für Notunterkünfte und für die medizinische Unterstützung für die betroffenen Menschen.

So hilft Islamic Relief


Islamic Relief ist seit 2006 im Libanon tätig und tätig und unterstützt auch in der aktuellen Krise die Betroffenen.

Wir konnten mehr als 52.000 Lebensmittelpakete und warme Mahlzeiten bereitstellen. Außerdem haben wir über 39.000 medizinische Hilfsgüter und Medikamente sowie weitere wichtige Hilfsgüter wie Decken und Matratzen verteilt.

Um sauberes Trinkwasser zur Verfügung zu stellen, haben wir Wassertanks bereitgestellt und Wasserstationen saniert.

Islamic Relief Libanon unterstützt derzeit vertriebene Familien und lokale Aufnahmegemeinschaften in Nabatieh, Tyrus, Bekaa und Baalbek, wo die meisten der kürzlich vertriebenen Menschen Zuflucht gesucht haben.

Eskalation mitten in einer Krise


Die Eskalation im Libanon erfolgte in einer Zeit, in der ein Großteil der Bevölkerung mit den Folgen einer jahrelangen Wirtschaftskrise zu kämpfen hatte. Im Jahr 2020 tötete eine gewaltige Explosion in Beirut Hunderte von Menschen und zerstörte Teile der Stadt, was zu einer Wirtschaftskrise beitrug, die sich in den folgenden Jahren noch verschärfte. Die weit verbreitete Arbeitslosigkeit, die Armut und die Hyperinflation im Libanon haben dazu geführt, dass sich viele Familien nicht einmal mehr das Nötigste wie Lebensmittel, Wasser und Medikamente leisten können