Gaza Nahost Nothilfe

Humanitäre Not steigt

Gaza Nahost Nothilfe

Humanitäre Not steigt

1,3 Millionen

Menschen benötigen dringend humanitäre Hilfe.

95 %

haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.

1,9 Millionen

Menschen sind auf der Flucht.

Verheerende humanitäre Krise in Gaza


Über fünf Monate sind seit Beginn der Eskalation in Gaza vergangen. Das Leid der betroffenen Menschen wird von Tag zu Tag größer. Dieser Konflikt, ist hinsichtlich der zivilen Opfer und des Ausmaßes der Zerstörung kaum in Worte zu fassen.

Die anhaltende Gewalt forderte erhebliche Verluste von Menschenleben, Zehntausende Verletzte und eine enorme Zerstörung der Infrastruktur. Hunderttausende Zivilisten, Frauen, Kinder und ältere Menschen mussten fliehen. Für die Menschen gibt es keine sicheren Zufluchtsorte.

Die Menschen in Gaza haben keinen geregelten Zugang zu Wasser und Lebensmitteln. Da dieser Zustand seit einigen Monaten anhält, zeichnet sich allmählich eine katastrophale Hungersnot in Gaza ab und bedroht das Leben der Menschen.

Die gesamte Bevölkerung im Gazastreifen (2,23 Millionen) ist mit einem hohen Maß an akuter Ernährungsunsicherheit konfrontiert.

Es häufen sich Berichte über Hungertote in Gaza, da erhebliche Versorgungsengpässe bestehen und die Menschen kaum Nahrung finden.

Ein Islamic Relief-Mitarbeiter berichtet vor Ort:


 Jeder, den ich treffe, sagt, dass wir nicht noch mehr Leid ertragen können. Es bricht uns das Herz, wenn wir sehen, wie die Menschen auf der Suche nach Nahrung sterben. Unsere geistige Gesundheit ist auf dem Tiefpunkt, und wir stehen kurz davor, zusammenzubrechen."

Die noch in Betrieb befindlichen Krankenhäuser und Gesundheitszentren im Gazastreifen, leiden weiterhin unter gravierendem Mangel an Treibstoff, medizinischer Ausrüstung und Medikamenten.

Wir appellieren an die internationale Staatengemeinschaft, einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand zu vereinbaren und humanitäre Hilfe zu ermöglichen. Nur so kann das Leben von hunderttausenden Menschen gerettet werden.

So kannst Du helfen


65 Euro für lebensnotwendige Güter (Kleidung, Decken und Trinkwasser).

130 Euro versorgen zwei Familien mit Lebensmitteln und Trinkwasser.

200 Euro für die medizinische Notversorgung von Zivilisten.

Sorge vor längerfristiger humanitärer Katastrophe


Islamic Relief Deutschland blickt mit Sorge auf eine drohende längerfristige humanitäre Katastrophe und setzt sich für die Einhaltung des humanitären Völkerrechts und den sicheren Zugang von humanitärer Hilfe ein.

Jede weitere Eskalation fordert mehr Opfer und wird die Menschen über Generationen traumatisieren. Humanitäre Helferinnen und Helfer müssen einen sicheren Zugang zum Gaza-Streifen erhalten, um der Zivilbevölkerung, vor allem Frauen, Kindern, älteren Menschen und Menschen mit Behinderung, lebenswichtige Bedarfsmittel und medizinische Hilfsgüter zukommen zu lassen. Humanitäre Hilfe beruht allein auf den Grundsätzen der Menschlichkeit, Neutralität und Unparteilichkeit.

Das humanitäre Mandat ermächtigt und verpflichtet Hilfsorganisationen in Konflikt- und Krisensituationen betroffenen Menschen zu helfen – unabhängig von ihrer Herkunft, Weltanschauung und Religion. Maßgebend ist allein die Not der Menschen, die es dringend zu lindern gilt. Diesen Grundsätzen hat sich Islamic Relief Deutschland seit Gründung verpflichtet. Ihre Verletzung ist nicht hinnehmbar!

Islamic Relief-Helfende im Einsatz


Islamic Relief ist seit 1997 im Gazastreifen tätig und leistet lebensrettende Soforthilfe sowie wichtige Unterstützung in den Bereichen Ernährung, Bildung und psychosoziale Betreuung von Familien in der Region.

Unsere Teams vor Ort bringen die nötige Erfahrung mit und konnten seit Beginn des Konflikts lebenswichtige Hilfsgüter an die betroffenen Menschen verteilen.

Bisher verteilten unsere Teams mehr als 2,2 Millionen medizinische Hilfsmittel für Krankenhäuser, sie versorgten mehr als 6 Millionen Menschen mit warmen Mahlzeiten und mehr als 25.000 Menschen haben Einkaufs-Voucher erhalten, um lebenswichtige Bedarfsmittel besorgen zu können. Im Laufe der aktuellen Krise war es uns auch möglich, über 70.000 Kindern psychosoziale Unterstützung anzubieten.

Deine Unterstützung für die Menschen in Nahost ermöglicht es unseren Teams, den Betroffenen in dieser schwierigen Lage zu helfen.

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FAQs


Häufig gestellte Fragen zu Gaza

Stand: 03.04.2024

Trotz der extrem schwierigen und gefährlichen Situation hat Islamic Relief bisher mehr als 2,2 Millionen medizinische Hilfsgüter verteilt, um Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen im gesamten Gazastreifen zu unterstützen.

Weiter Hilfsgüter, die wir an die Familien verteilt haben:

  • 43.970 Hygienekits
  • 4.245 Lebensmittelgutscheine
  • 14.520 Lebensmittelpakete
  • 25.457 Non-Food-Items, darunter u.a. Matratzen und Decken

Außerdem konnten wir bisher 2.011.893 Fertiggerichte an die betroffenen Menschen verteilen. (Stand: 02.04.2024)

Islamic Relief konnte zudem Waisenkindern, die durch das bestehende Waisenprogramm unterstützt werden, finanzielle Unterstützung für Versorgung und Unterkunft zukommen lassen.

Der Umfang und Ort der Hilfeleistungen sind von der aktuellen Situation abhängig. Aufgrund der starken Bombardierung besteht große Gefahr für unsere Mitarbeiter sowie lokalen Partner und Communities.

Wir arbeiten mit UN-Organisationen wie dem Welternährungsprogramm zusammen, die über den Grenzübergang Kerem Shalom einige Lebensmittel einführen, die wir dann verteilen. Es ist uns auch gelungen, einige Decken und Hygienesets über den Grenzübergang Rafah einzuführen. Wir sind stets bemüht, weitere Hilfsgüter einzuschleusen.

Trotz der enormen Herausforderungen liefern unser Team in Gaza und unsere Partner vor Ort jeden Tag Hilfsgüter. Bislang haben wir über 4 Millionen Fertiggerichte für vertriebene Familien in den überfüllten Unterkünften gekocht und Hilfsgüter wie 44 000 Hygiene- oder Dignity-Sets verteilt, die Dinge wie Seife, Windeln für Kleinkinder und Menstruationshygieneartikel für Frauen und Mädchen enthalten.

Islamic Relief ist derzeit in der Middle Area, einschließlich Deir Al Balah, Zawayda und Al Nusairat, sowie in Khan Younis und Rafah tätig. Unsere Nothilfemaßnahmen werden in Zusammenarbeit mit zwei lokalen Partnern durchgeführt:

Einer dieser Partner führt seine Maßnahmen im Zentrum der Region durch und der andere Partner in Rafah und Khan Younis. Jedem dieser Partner sind Mitarbeiter von Islamic Relief unterstellt, die die Projektdurchführung überwachen.

Insbesondere medizinische Hilfsmittel, Nahrungsmittel, Treibstoff und sauberes Trinkwasser werden momentan dringend benötigt.

Da die Stromversorgung abgeschaltet ist, wird Treibstoff benötigt, um die Generatoren am Laufen zu halten, damit die medizinische Versorgung in den Krankenhäusern und die Wasser- und Abwasserentsorgung aufrechterhalten werden kann.

Die Krankenhäuser sind mit der Versorgung der Verletzten und Kranken völlig überfordert und benötigen dringend Unterstützung. Ihnen gehen die medizinischen Vorräte aus (Chirurgen berichten, dass sie Essig zur Wundbehandlung verwenden, da sie nichts Anderes haben).

Viele Krankenhäuser, Krankenwagen und Gesundheitseinrichtungen wurden bei Bombardierungen getroffen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) der Vereinten Nationen hat mindestens 59 Fälle im Gesundheitswesen dokumentiert, bei denen es sich um 24 Krankenhäuser und 25 Krankenwagen handelt. Vier Krankenhäuser im Norden des Gazastreifens sind nicht mehr funktionsfähig (Stand 27.10.2023).

Die Lebensmittelvorräte gehen zur Neige, wovon vor allem die ärmsten und schwächsten Menschen betroffen sind.

Die Menschen stehen stundenlang Schlange, um ein paar Stückchen Brot oder andere Essensreste zu ergattern. Eine der größten Bäckereien wurde bei Bombardierungen getroffen und nur eine der fünf Mühlen in Gaza ist funktionsfähig, sodass Mehl und Brot knapp werden. Auch andere lebenswichtige Güter wie Milchprodukte, Gemüse, Eier und sauberes Trinkwasser sind knapp.

Die Wasserknappheit ist enorm, sodass die meisten Familien heute mit nur drei Litern Wasser pro Person und Tag auskommen – weit unter dem WHO-Standard von 50 bis 100 Litern. Die Menschen trinken aus unsicheren Quellen wie landwirtschaftlichen Brunnen und es wächst die Angst vor dem Ausbruch von durch Wasser übertragenen Krankheiten. Die sanitäre Infrastruktur ist stark beschädigt und in einigen Teilen des Gazastreifens gibt es Abwasser auf den Straßen.

Rund eine Million Menschen sind inzwischen innerhalb des Gazastreifens auf der Flucht und benötigen dringend Unterstützung.

Die Einfuhr von Lebensmitteln, Medikamenten, Treibstoff und anderen lebenswichtigen Gütern in den Gazastreifen nicht frei möglich.

Momentan setzen sich Islamic Relief-Helfende nach den Gegebenheiten vor Ort dafür ein, Betroffenen mit Gütern zu helfen, die sie innerhalb Gazas beschaffen können.

Islamic Relief verteilt in Zusammenarbeit mit lokalen Partnerorganisationen Hilfsgüter, die innerhalb Gazas verfügbar sind – aus Beständen, die noch auf dem Markt verfügbar sind. Die erste Soforthilfe erfolgte auch von eingelagerten Kontingenten/Vorräten, die im Rahmen unseres Katastrophenvorsorgeplans bereitgestellt wurden.

Eingeschränkt zugelassene Einfuhren von humanitären Hilfsgütern über Ägypten reichen nicht für den täglichen Bedarf aus.

Wir appellieren weiterhin für eine Aufhebung der Blockade und die Gewährung der sicheren Einfuhr weiterer Hilfen nach Gaza.

Die internationale Gemeinschaft hat erreicht, dass erste Lastwagen mit Hilfsgütern über den Rafah-Grenzübergang nach Gaza einfahren dürfen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass diese Hilfen hineingelangen, jedoch sind sie bei weitem nicht genug. Vor der derzeitigen Eskalation kamen täglich um die 100 LKWs mit humanitären Gütern nach Gaza – und nun ist der Bedarf um ein Vielfaches höher.

Die Einfuhr sieht die Lieferung von Lebensmitteln, Wasser und medizinischen Hilfsmitteln vor. Diese sind unbedingt erforderlich, jedoch benötigen die Menschen darüber hinaus auch dringend Treibstoff. Ohne Treibstoff haben die Krankenhäuser keinen Strom, um lebenserhaltende Maschinen zu betreiben. Die Wassersysteme können ohne Strom für die Pumpen kein sauberes Wasser befördern. Es muss ein Abkommen geben, die Blockade aufzuheben und die kontinuierliche Zulieferung an Hilfsmitteln und anderen lebenswichtigen Lieferungen für die Zivilbevölkerung nach Gaza zu gewähren.

Wir überweisen direkt an unsere Partner und alles wird derzeit elektronisch abgewickelt, sodass keine Auszahlungen erforderlich sind.

Die derzeitige Situation im Gazastreifen ist für jeden gefährlich, wir haben keine Verluste unter unseren Helferinnen und Helfern, allerdings bekommen wir die Nachricht von anderen umgekommenen Helferinnen und Helfern, darunter medizinisches Personal und Krankenwagenfahrer.

Angesichts der sehr gefährlichen Lage in Gaza, ist es jedoch unmöglich, die Sicherheit der Menschen zu garantieren.

Wie viele andere Zivilisten in Gaza mussten auch die meisten unserer Helferinnen und Helfer aus ihren Häusern fliehen, um sich und ihre Familien in Sicherheit zu bringen, während sie gleichzeitig lebensrettende Hilfe leisteten.

Zakat darf auch für Nothilfe gespendet werden, notleidende Zivilisten wie die Menschen in Gaza gehören zu den Rightholdern, die ein Anrecht auf Zakat haben.

Der Transport von Sachspenden aus Deutschland ist nicht möglich. Wer helfen möchte, kann mit Geldspenden helfen. Wir gewährleisten, dass die Spenden zweckmäßig als Hilfe ankommen. Als Islamic Relief genießen wir für die Gewährleistung der sicheren Umsetzung von humanitärer Hilfe weltweit Anerkennung. Für unsere Transparenz und die Qualität unserer Arbeit sind wir mehrfach und unterschiedlich ausgezeichnet worden.

Unser Hilfseinsatz wird von lokalen Hilfskräften ausgeführt. Wir vermitteln keine Hilfskräfte aus dem Ausland. Die Betreuung von Hilfskräften aus dem Ausland wäre auch für viele andere Hilfsorganisationen derzeit nicht zu gewährleisten.

Da die Menschen in Gaza in ständiger Bewegung sind und auch unser Projektbüro in Gaza ebenfalls betroffen ist, liegen uns derzeit bedauerlicherweise keine aktuellen Informationen über das Wohlergehen der Waisenkinder in unserem Programm vor. Wir wissen aktuell nicht, wo sie sich aufhalten, um wie gewohnt uns, um ihr Wohlergehen zu erkundigen. Wir sind bemüht, von unserem Islamic Relief-Team vor Ort aktuelle Auskünfte über die von unseren Spenderinnen und Spendern unterstützte Waisenkinder zu bekommen. Sobald sich die Lage beruhigt und wir zuverlässige Informationen erhalten, werden wir unseren Patinnen und Paten mitteilen, wie es ihrem Waisenkind in den palästinensischen Gebieten/Gaza geht. Bitte haben Sie für diesen auch für uns sehr schweren und traurigen Zustand Verständnis

Ihre Spende kommt an. Die Spenden werden genutzt, um Hilfsgüter einzukaufen und diese zu verteilen.

Sollten Sie Ihr Waisenkind in Gaza mit einer Geldspende unterstützen wollen, so kann diese im Moment nicht übergeben werden, da wir aktuell nicht wissen, wo sich unsere Waisenkinder aufhalten. Sobald wir zuverlässige Informationen erhalten, geben wir Ihnen eine Rückmeldung zu Ihrem Waisenkind. Wir bitten Allah, dass die Betroffenen bald wieder in Sicherheit sind und wir unseren gewohnten Kontakt zu unseren Waisenfamilien aufnehmen.