Verantwortung in der humanitären Arbeit wahrnehmen

Treffen zum World Humanitarian Summit mit Vertretern muslimischer Organisationen

Am Samstag, dem 10.01.2015, kamen etwa 25 Vertreter von muslimisch-deutschen, interreligiösen und Diaspora-NGOs in den Räumlichkeiten von Islamic Relief in Köln-Marsdorf zusammen, um sich als Vorbereitung auf den im Jahr 2016 in Istanbul stattfindenden World Humanitarian Summit (WHS) auszutauschen.

„Diese Initiative des UN-Generalsekretärs ist genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen. Globale Probleme wie Hunger, das Gesundheitswesen in Entwicklungsländern, Konflikte etc. erhöhen die Nachfrage nach effektiven humanitären Maßnahmen“, so Tarek Abdelalem, Geschäftsführer von Islamic Relief Deutschland zum WHS. „Diese Verantwortung muss auch von den muslimischen Organisationen ernst genommen werden, indem wir unsere Stimme und Sichtweise einbringen.“

Beim Workshop vertretene humanitäre Organisationen waren neben Islamic Relief die eingetragenen Vereine Lien, Humanity First, Jasmin Hilfe, muslimehelfen, Al-Rahma, Merhamet Deutschland, Islamischer Humanitärer Entwicklungsdienst, Deutsch-Syrisches Forum, Hasene und das Syrian Center for Statistics and Research.

Die Teilnehmer wurden in vier Arbeitsgruppen eingeteilt, die jeweils die „Wirksamkeit der humanitären Hilfe“, die „langfristige Reduzierung von Anfälligkeit/Verwundbarkeit“, „Innovationen in der humanitären Hilfe“ sowie „humanitäre Hilfe in bewaffneten Konflikten“ thematisierten. Dabei wirkten die verschiedenen Ansätze und Arbeitsweisen der anwesenden Hilfsorganisationen bereichernd und konnten so den Blick auf die Themen vervollständigen.

Ergebnisse der Arbeitsgruppen waren unter anderem, dass lokale Partner und ihre Stimme in der humanitären Arbeit eine wichtige Rolle spielen, bei humanitären Krisen Expertise sowie Standards im jeweiligen Bereich gegeben sein, der Schutz der Nothelfer vor Ort und eine vereinfachte Bürokratie bei bewaffneten Konflikten gewährleistet werden sollten. Mittel dazu sind etwa die Vernetzung mit lokalen Partnern, die Einrichtung von Wissens- und Informationsplattformen und die Initiierung von Nachwuchsprogrammen und Aufklärungskampagnen. Die Ergebnisse des Workshops werden an „The Humanitarian Forum“ weitergegeben, die diese dann beim WHS vorstellt.

„Die anwesenden Organisationsvertreter haben die Gelegenheit zum Austausch begrüßt“, so Nuri Köseli, Pressesprecher von Islamic Relief, zum Vorbereitungs-Workshop. Für den Dialog sind in Zukunft weitere Treffen erwünscht.

Der World Humanitarian Summit der Vereinten Nationen findet 2016 erstmalig statt. Er hat das Ziel, Regierungen, humanitäre Organisationen, von humanitären Krisen betroffene Menschen sowie weitere Partner aus dem Privatsektor zusammenzubringen, um gemeinsam Lösungen für die humanitären Herausforderungen der heutigen Zeit zu erarbeiten und die humanitäre Arbeit zukunftsfähig zu machen.