Neuer Vorstand bringt Reformen auf den Weg

Köln 12.10.2020 – Die Mitgliederversammlung von Islamic Relief Deutschland e.V. hat einen neuen Vorstand gewählt, um den Reformprozess der Organisation voranzutreiben. Herr Hossam Said (Mediziner, 25 Jahre Berufserfahrung in der Humanitären Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit) wurde zum Vorstandsvorsitzenden des Vereins gewählt. Frau Dr. Samar Hababa (Fachärztin für Frauen- und Geburtsheilkunde, Psychotherapeutin) wurde zur zweiten Vorsitzenden gewählt. Herr Usama Al-Sibai (Facharzt für Radiologie) übernimmt die Aufgabe des Schatzmeisters.

„Islamic Relief Deutschland steht vor großen Herausforderungen und Veränderungen“, betont Vorstandvorsitzender Hossam Said. „Nächstes Jahr werden wir unser 25-jähriges Jubiläum feiern. Wir blicken auf ein Vierteljahrhundert erfolgreicher Nothilfe und Entwicklungszusammenarbeit zurück. Uns ist es gelungen, deutsche Muslime in besonderem Maße zum Spenden zu motivieren. Dank dieser Spenden können wir mit zweitstelligen Millionenbeträgen weltweit Gutes tun. Als deutsche Hilfsorganisation repräsentieren wir weltweit ein tolerantes und vielfältiges Deutschland–nicht nur in muslimischen Ländern. Unser guter Ruf und unsere gute Arbeit ist jedoch durch das Fehlverhalten weniger und durch die Aussage der Bundesregierung, dass wir personelle Verbindungen zur Muslimbruderschaft hätten, gefährdet. Wir handeln: In unserer ersten Vorstandssitzung haben wir den Auftrag an eine international renommierte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft erteilt, um umgehend alle unsere Vorstände, Mitglieder und Führungskräfte zu screenen.“

Gleichzeitig erarbeitet IRD in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnerorganisation einen verbindlichen erweiterten Verhaltenskodex und ein Verfahren, um im Vorfeld Fehlverhalten zu verhindern und sanktionieren zu können. „Als Vorstandsvorsitzender werde ich die Reformprozesse, die IRD in Deutschland angestoßen hat, mit den Entwicklungen von Islamic Relief Worldwide verbinden und Lerneffekte aus beiden Verfahren umsetzen, erläutert Said. „Es ist unser Ziel, bis spätestens Ende 2021 unsere Mitgliedschaft bei Aktion Deutschland Hilft (ADH) wieder aktiv aufnehmen zu können. Außerdem hoffen wir, dass wir mögliche Vorbehalte auf Seiten der Bundesregierung bald ausräumen können, damit das Außenministerium zukünftig wieder Hilfsprojekte von IRD fördert.“