Humanitäre Hilfe im Libanon geht weiter trotz erneutem Lockdown und steigenden COVID-19 Fällen

Erweiterte Unterstützung des Gesundheitssektors geplant

Am 18.08.2020 teilte das libanesische Innenministerium mit, dass ab Freitag, dem 21.08.2020, erneut Ausgangsbeschränkungen zwischen 18:00 und 06:00 Uhr in Kraft treten werden. Damit reagiert der Libanon auf den starken Anstieg der COVID-19-Fälle im Land, der seit Kurzem zu verzeichnen ist. Ein nationaler Lockdown, der bis einschließlich 06.09.2020 geplant ist, soll das öffentliche Leben herunterfahren.

Innerhalb von 72 Stunden nach den Explosionen in Beirut führte Islamic Relief Libanon eine Bewertung von Krankenhäusern und Haushalten in dem betroffenen Gebiet durch. Die laufenden Hilfsmaßnahmen werden in enger Abstimmung mit der Stadtverwaltung von Beirut, dem Gesundheitsministerium, gemeindebasierten Nichtregierungsorganisationen und dem Libanesischen Roten Kreuz durchgeführt.

Das Islamic Relief-Team vor Ort räumt weiterhin die Trümmer in den betroffenen Straßen und öffentlichen Bereichen. Zusätzlich zum Personal in den Krankenhäusern, welche die Verletzten der Explosion behandeln, wurden Lebensmittelpakete an Patienten und ihre Familien verteilt.

Es gibt eine nächtliche Ausgangssperre von 18.00 bis 06.00 Uhr und andere Einschränkungen der Bewegungsfreiheit während des Tages.  Es wird nicht davon ausgegangen, dass dies diesmal signifikante Auswirkungen auf unsere Aktivitäten haben wird.

Es gibt eine Ausnahmeregelung für die Gebiete, die von den Explosionen in Beirut betroffen sind. Die humanitären Organisationen dürfen ihre Hilfe fortsetzen.

Was die Art und Weise anbelangt, wie wir auf die Zunahme der COVID-19-Fälle reagieren, so tun wir, was wir können, um die Sicherheit des Krankenhauspersonals und der Begünstigten während der Verteilungen und Hilfeleistung zu gewährleisten (PSA, Distanzierung, Verteilung von Tür zu Tür, wenn möglich, anstatt dass sich große Gruppen zusammenfinden), und verteilen Hygienekits als Teil der Leistungen.

 Das Islamic Relief-Team im Libanon entwickelt einen 12-Monate-Reaktionsplan. Es wird geprüft, welche Interventionen im Gesundheitssektor dieser Plan beinhalten wird, mit der Aussicht, Einrichtungen zu unterstützen, die mit COVID-Patienten überfordert sind. Insgesamt setzen wir fünf Mio. GBP ein, um den Menschen im Libanon zu helfen.

 Bei den Explosionen im Hafen von Beirut am 04.08.2020 wurden mehr als 200 Menschen getötet und schätzungsweise 6.000 Menschen verletzt. Beträchtliche Schäden an Gebäuden und Infrastruktur führten dazu, dass rund 300.000 Menschen obdachlos wurden. Mindestens zwölf Zentren der Gesundheitsversorgung wurden schwer beschädigt und mindestens drei Krankenhäuser sind teilweise oder vollständig funktionsunfähig. 120 Schulen erlitten Schäden unterschiedlicher Ausmaße.

Der UNO-Nahrungsmittelkontrolleur schätzte, dass bei den Explosionen 120.000 Tonnen Lebensmittelvorräte beschädigt wurden und dass dem Libanon in etwa zweieinhalb Wochen das Brot ausgehen könnte. Hinzu kommt, dass am 10. August im Libanon 295 neue COVID-19-Fälle verzeichnet wurden - die höchste tägliche Gesamtzahl seit Beginn der Corona-Pandemie. Die Gesamtzahl der positiven COVID-19-Fälle liegt bei über 6.800.

Politische Unruhen und die Rücktritte des libanesischen Premierministers inmitten massiver Proteste sowie des libanesischen Justizministers, des Informationsministers und des Umweltministers, tragen zur Destabilisierung der Situation bei.

 Angesichts des enormen Ausmaßes dieser Katastrophe, der bestehenden sozioökonomischen Herausforderungen im Libanon und der zusätzlichen Komplikationen von COVID-19 setzt sich Islamic Relief mit voller Kraft für die betroffenen Menschen ein.

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