Für eine bessere humanitäre Arbeit

WHAF lud Hilfsorganisationen nach London ein

Am 28. November 2017 kamen Vertreter von 35 humanitären Hilfsorganisationen aus aller Welt beim World Humanitarian Action Forum (WHAF) in London zusammen. Die eintägige Veranstaltung zielte darauf ab, den Dialog untereinander und das Handeln durch partnerschaftliche Zusammenarbeit auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene zu fördern. Die Situation der Bedürftigen und die Beziehungen zwischen den Gemeinschaften standen hierbei im Vordergrund und sollen durch humanitäre Maßnahmen verbessert werden.

Das Forum ist der Ansicht, dass jetzt mehr denn je gemeinsame Anstrengungen und Mechanismen zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung von Hilfsorganisationen erforderlich sind. Es hat sich zum Ziel gesetzt, Partnerschaften zwischen NGOs zu fördern, indem diesen die Möglichkeit gegeben wird, voneinander zu lernen, Erfahrungen auszutauschen und Empfehlungen zu geben.

In der Agenda wurden drei Schlüsselthemen, die den humanitären Sektor gegenwärtig stark betreffen, behandelt. Zum einen befasste man sich mit der Frage, wie sich die bisherigen Maßnahmen gegen Terrorismusfinanzierung und Geldwäsche auf den NGO-Sektor ausgewirkt haben. Viele Hilfsorganisationen, die in Konfliktgebieten tätig sind, sind stark davon betroffen. In den letzten sechs Monaten hat das Weltforum für humanitäre Hilfe in Zusammenarbeit mit der Humanitarian Policy Group des Overseas Development Institute und der London School of Economics eine Reihe von Fallstudien durchgeführt, um die Auswirkungen derartiger Maßnahmen auf humanitäre Organisationen und ihre finanziellen Zugänge zu analysieren. Die Forschung umfasste Länder wie Jemen, Syrien, Libanon, Somalia, Sudan, Pakistan und Gaza.

Zum anderen ging es um nachhaltige Investitionen und Kernkapazitäten von NGOs. Angeführt von der Humanitarian Leadership Academy und dem NEAR Network und mit der Unterstützung von CAFOD, dem britischen Roten Kreuz sowie Christian Aid wurden konkrete Empfehlungen dazu ausgesprochen, wie nationale und internationale Hilfsorganisationen mit nachhaltigen Anlagen effizienter arbeiten können.

Im letzten Themenpunkt ging es um Zwangsmigration und Flüchtlingsschutzmit einem Fokus auf geschlechtsspezifischer Gewalt. Laut der neuesten Statistik des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR) sind 65,6 Millionen Menschen weltweit aus ihren Häusern vertrieben worden. 22,5 Millionen davon sind Flüchtlinge und mehr als die Hälfte sogar unter 18 Jahren (UNHCR 2017). Angeführt von Islamic Relief Worldwide und unterstützt vom Disasters Emergency Committee (DEC), wurden die Probleme zu diesem Thema ermittelt und hervorgehoben, Modelle bewährter Verfahren vorgestellt, Erfahrungen und Lösungen ausgetauscht und Maßnahmen beschlossen.

Dr. Hany El-Banna, Gründer von Islamic Relief, sagt: „Wir arbeiten mit Partnern auf der ganzen Welt zusammen, um das derzeitige humanitäre System neu zu bewerten. Mit dem World Humanitarian Action Forum wollen wir Partnerschaften zwischen allen Interessengruppen schaffen. Darüber hinaus wollen wir lokale Organisationen stärken und mit der internationalen humanitären Gemeinschaft zusammenarbeiten, um den größten humanitären Katastrophen der letzten zwei Jahrzehnte, die wir derzeit erleben, entgegenhalten zu können.“

Tarek Abdelalem, Geschäftsführer von Islamic Relief Deutschland, fügt hinzu: „Das World Humanitarian Action Forum ist eine notwendige Veranstaltung, damit nationale und internationale Akteure zusammenkommen um gemeinsam nach langfristigen Lösungen für die großen Herausforderungen unserer Zeit zu suchen.“