Erklärung zum Welttag der Humanitären Hilfe

Hilfsorganisationen forden Respekt für Humanitäres Völkerrecht

Im Folgenden geben wir die Erklärung von Charter4Change, der sich auch Islamic Relief Deutschland angeschlossen hat, im Wortlaut wieder:

Sonntag, der 19. August, ist der Internationale Tag der Humanitären Hilfe.

Wie der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, erklärt, soll dieser Tag den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Zivilgesellschaft, der Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung, der Vereinten Nationen und der Regierungen gewidmet sein, die ihr Leben dafür riskieren, humanitäre Unterstützung und Schutz zu leisten.

Leider müssen wir feststellen, dass der Respekt für das Humanitäre Völkerrecht weiter abnimmt, und somit auch die Sicherheit für Helferinnen und Helfer immer mehr gefährdet ist. Allein in 2017 wurden 313 Helferinnen und Helfer bei ihrem Einsatz Opfer von gewalttätigen Angriffen, darunter 154 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einheimischer humanitärer Organisationen – berücksichtigt man zusätzlich das einheimische Personal internationaler Organisationen, steigt diese Zahl noch einmal.

Die Einschränkung der Handlungsfreiheit, die humanitäre Helferinnen und Helfer täglich erleben, ist Zeichen einer negativen Entwicklung für die gesamte Zivilgesellschaft und für alle, die einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, dass das Recht auf humanitäre Unterstützung und Schutz durchgesetzt und kein Mensch, der humanitäre Hilfe benötigt, zurückgelassen wird.

Wenn wir als internationale Organisationen in der Charter for Change die einheimische Zivilgesellschaft bei der Übernahme von mehr Verantwortung unterstützen, dann müssen wir uns ihrer besonderen Sicherheitsrisiken bewusst sein. Wir müssen deshalb konsequent zu ihrem Schutz beitragen und uns auch gegenüber anderen dafür einsetzen. Aus diesem Grund wollen wir als Unterzeichner der Charter for Change diesen Tag dazu nutzen,

·    alle Konfliktparteien dazu aufzurufen, ihre Verpflichtungen im Rahmen des Humanitären Völkerrechts einzuhalten, und einen sicheren und ungehinderten Zugang für alle humanitären Helferinnen und Helfer zu den Menschen, die auf humanitären Schutz und Unterstützung angewiesen sind, zu gewährleisten;
·    alle relevanten Akteure aufzurufen, in ihren Anstrengungen zur Unterstützung, Stärkung und Durchsetzung des Schutzes aller humanitären Helferinnen und Helfer nicht nachzulassen;·
    Regierungen dazu zu drängen, mehr dafür zu tun, Einzelpersonen oder Gruppen, die humanitäre Helferinnen und Helfer einschüchtern, bedrohen oder Gewalt auf sie ausüben, zur Rechenschaft zu ziehen;
·    Geber dazu aufzurufen, mehr finanzielle Mittel zur Stärkung der Kapazitäten von einheimischen Organisationen in gefährlichen Gebieten bereitzustellen.

Wir hoffen auf den Tag, an dem wir keine weiteren humanitären Helferinnen und Helfer in den Kreis derer aufnehmen müssen, die ihr Leben für ihren Einsatz in der Humanitären Hilfe gegeben haben.

16. August 2018

Die Unterzeichner der Charter for Change, repräsentiert in Deutschland durch: