Angriffe in Ost-Ghouta

Menschen in Syrien auf der Flucht

(Pressemitteilung IRD) Kämpfe und Militäroffensiven der letzten Tage haben die humanitäre Situation in ganz Syrien weiter verschlechtert. In Ost-Ghouta leiden 400.000 Menschen unter den Folgen der Belagerung, es herrscht Nahrungsmittelknappheit und nahezu jedes achte Kind unter fünf Jahren ist akut unterernährt. Islamic Relief reagierte auf die aktuelle Lage mit der Verteilung von Lebensmittelpaketen an 1.500 Familien und einer Brotverteilung von 16.008 Brotbeuteln an 1.334 Familien. Mit ihren Maßnahmen hilft Islamic Relief in Afrin, Idlib und Ost-Ghouta.

Ost-Ghouta ist eine landwirtschaftlich geprägte Region östlich von Damaskus, doch das Brot kostet heute fast das 22-fache des regulären Durchschnitts, und 12 Prozent der Kinder unter fünf Jahren sind akut unterernährt. Kinder machen die Hälfte der Bewohner aus, und sie trifft die Folge der Luftangriffe der letzten Tage am gravierendsten.

„Durch die Luftangriffe wurden in Ost-Ghouta sogar Krankenhäuser und Gesundheitsreinrichtungen, Bäckereien und Lagerhäuser mit Nahrungsmittelvorräten zerstört. Auch Hauptstraßen und die Infrastruktur sind zerstört, was den Zugang von Krankenwagen und Hilfslieferungen erheblich erschwert. In der Region gibt es derzeit nur zwei Chirurgen und einen Gynäkologen, es gibt keine anderen Fachärzte, um die Menschen zu versorgen. Mehr als 400.000 Menschen sind dringend auf unsere Hilfe von Außen angewiesen“ erklärt Nuri Köseli, Pressesprecher von Islamic Relief Deutschland, die aktuelle Situation in Ost-Ghouta.

Islamic Relief leistet seit Beginn des Syrien-Krieges im Jahr 2011 der Zivilbevölkerung Humanitäre Hilfe durch Verteilung von Lebensmitteln, Kleidung, Matratzen, Decken, Zelten und Heizmitteln im Winter. Besonders große Hilfe leistet Islamic Relief in der medizinischen Versorgung durch die Unterstützung von Krankenhäusern.

Zur Versorgung der besonders gefährdeten Menschen in Ost-Ghouta bereitet Islamic Relief durch ihren lokalen Partner einen Einsatz mit Lebensmittelhilfe, medizinischer Versorgung und Zelten. Nuri Köseli erklärt: „Wir erwarten eine Flüchtlingswelle in nordsyrische Gebiete, sobald die Bewohner sichere Fluchtwege finden. Wir bereiten uns mit unserem Islamic Relief-Team vor Ort auf eine solche Situation vor.“

Auch in Idlib sind die Menschen aktuell auf dringende Hilfe von Außen angewiesen.

Durch Kämpfe in den Gebieten Dana, Salqin, Kafr Nobol, Ariha und Atareb im Süden von Idlib sind von Dezember 2017 bis Anfang Februar in diesem Jahr mehr als 325.000 Menschen in den Norden geflüchtet. Das Islamic Relief-Team vor Ort verteilte an 42.270 Menschen Winterhilfe und leistete mit mehreren mobilen Gesundheitseinrichtungen für 23.000 Menschen medizinische Versorgung.

In Afrin ist man über eine mögliche Zuspitzung der Situation besorgt. Das Islamic Relief-Team vor Ort beobachtet die Situation. Um auf eine mögliche Notsituation reagieren zu können, wurden vorsorglich Vorbereitungen mit winterfesten Materialien wie Zelten, Matratzen und Decken gemacht.

In Syrien sind 13,1 Millionen Menschen dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen, darunter mehr als fünf Millionen Kinder. Drei Millionen Menschen leben in belagerten Gebieten ohne Zugang zu humanitärer Hilfe und die Gesamtzahl der vertriebenen Syrer ist auf 11,5 Millionen angestiegen. Helfen Sie jetzt mit Ihrer Spende!