Kontakt aufnehmen
Servicezeiten
Zu diesen Zeiten können Sie uns erreichen:
Montag und Dienstag
Donnerstag und Freitag
09:30 - 16:30
Haben Sie Fragen zu Ihrer Spendenbeschinigung?
Laut dem Human Development Index (HDI) sind 48,9 Prozent der 18,5 Millionen Einwohner Malis unter 15 Jahre. Frauen und Kinder in Mali sind unverhältnismäßig stark von langanhaltenden Krisen und (wachsenden) humanitären Bedarfen betroffen. Eine der größten sozialen Herausforderungen sind schädliche Praktiken der Gewalt gegen Frauen und Kinder, insbesondere Mädchen, die durch traditionelle und kulturelle Überzeugungen und Praktiken angetrieben werden. Armut, Geschlechterdiskriminierung, strukturelle Machtverhältnisse, fehlender Zugang zu Grundversorgungsleistungen, eingeschränkte Möglichkeiten zum Lebensunterhalt und reduzierte Bewältigungsmechanismen sind einige der weiteren Ursachen, die dazu beitragen.
Obwohl Mali viele der internationalen und regionalen Verträge unterzeichnet hat, die für den Schutz von Frauen und Mädchen vor geschlechtsspezifischer Gewalt und schädlichen Praktiken von Bedeutung sind, ist die Umsetzung durch die Politik nur sehr schwach ausgeprägt. Bis heute sind zum Beispiel verschiedene Gesetzentwürfe, die ein Verbot der weiblichen Genitalverstümmelung (Female Genital Mutilation & Cutting, FGM/C) in Mali vorschlagen, vom Staat nicht formell verabschiedet worden.
Land: Mali
Ort: 10 Dörfer in der Region Koulikoro
Begünstigte: 8.040 vulnerable Frauen, Männer und Kinder
Indirekt: 48.600 Personen
Projektziel: Maßnahmen zum Kindesschutz (CP) und zur Reaktion auf geschlechtsbezogene Gewalt sind in Glaubensgemeinschaften durch einen glaubensbewussten und kulturell angemessenen Ansatz gestärkt.
Gesamtkosten: 150.000 Euro
Finanzierung: Eigenmittel
Projektdauer: 15.04.2022 - 14.04.2023 (12 Monate)
Implementierungspartner: Islamic Relief Mali
Übergeordnetes Ziel (Impact):
Beitrag zu verbesserten Gender- und Kinderschutzpraktiken innerhalb von Gemeinden durch glaubens- und gemeinschaftsbasierte Ansätze.
Projektziele (Outcomes/direkte Wirkungen):
Angestrebte Ergebnisse (Outputs):
2.1 Stärkung der Kapazitäten der Ausschüsse der identifizierten Dienstleister, CHATs und Champions im Bereich GBV-Management.
2.2 Verbesserter Zugang der Gemeinden zu GBV- und CP-Diensten.
2.3 Bessere Schutzergebnisse als Folge einer konsolidierten Partnerschaft mit UNFPA, ONE-STOP-Zentrum, Regierungsstellen, Gesundheitszentren und anderen privaten Einrichtungen.
Im traditionell geprägten Mali haben religiöse und traditionelle Akteure einen großen Einfluss und prägen das Denken und Handeln ihrer Gemeindemitglieder. Sie haben ein hohes Potenzial, eine Veränderung im Themenfeld Gleichberechtigung der Geschlechter und Stärkung der Rechte von Mädchen und Frauen zu erwirken. Dies hat sich Islamic Relief 2020 in zehn Dörfern in Koulikoro zunutze gemacht. Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützte die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH ein Projekt zur Förderung von Gleichberechtigung der Geschlechter und Frauenrechte. Dabei wurde bewusst die Rolle dieser religiösen und traditionellen Akteure gestärkt, um Maßnahmen zum Kinderschutz und zur Reaktion auf geschlechtsbezogene Gewalt durch einen glaubensbewussten Ansatz zu fördern.
Islamic Relief ist gemeinsam mit World Vision in der Region Koulikoro tätig geworden, um die traditionellen Strukturen aufzubrechen: Mit Vätern, Müttern und Glaubensführern wurden muslimische Leitprinzipien und Kinder- und Frauenrechte thematisiert. Gemeinsam entwickelten sie ein Abkommen gegen weibliche Genitalverstümmelung. Betroffene brachen ihr Schweigen über Misshandlungen, und geplante Zwangsehen wurden abgesagt. Ein Weg, der Signalwirkung für andere Dörfer hat und den Frauen neuer Generationen ein besseres Leben ermöglicht.
Dieses Projekt befindet sich in der zweiten Phase der Umsetzung. In der ersten Phase wurden wichtige Erfolge erzielt, an die nun angeknüpft werden soll: