Bangladesch: Zugang zu sicherem Trinkwasser, sanitären Einrichtungen und Hygiene (Safe-WASH)

Wasser, Sanitär und Hygiene

Das Projekt umfasst die Bereitstellung von Wasser, sanitären Anlagen/Latrinen und Hygienemaßnahmen (WaSH) für die Bevölkerung, die am Rande der Gesellschaft lebt, sowie extrem von Naturkatastrophen betroffen ist. Die Projektaktivitäten werden in sechs ausgewählten Gemeinden in den Distrikten Mymensingh und Jamalpur (Norden Bangladeschs) durchgeführt. Das Projekt hat das Ziel, die gesundheitliche Gefährdung der Zielfamilien durch die Installation von 300 katastrophenresistenten Brunnen (inkl. der Schulung von 600 Brunnenwarten), durch die Installation von 600 Latrinen und die Förderung des Hygienebewusstseins der Familien, zu reduzieren. Das Projekt richtet sich auch an die Union Sanitation Taskforce Committees, die auf Unionsebene die Hauptverantwortung für die Bereitstellung von WaSH-Dienstleistungen tragen. Außerdem werden einflussreiche lokale Akteure über Hygienebewusstsein informiert und aufgeklärt, so dass sie die lokale Gemeinschaft unterstützen können, ihre WaSH-Praxis zu verbessern.

Land: Bangladesch

Projektregionen: 6 ausgewählte Gemeinden in den Distrikten Mymensingh und Jamalpur (im Norden von Bangladesch)

Begünstigte:

  • Direkt Begünstigte: 3.000 vulnerable Haushalte (12.900 Personen, inklusive der 120 Mitglieder der jeweiligen Union Sanitation Taskforce Committees) 10 Familien pro Brunnen, 4,3 Personen pro Familie
  • Indirekte Begünstigte: 209.198 Personen in den 6 begünstigten Gemeinden

Dauer: 01.10.2024 – 31.03.2026 (18 Monate)

Implementierungspartner: Islamic Relief Bangladesch

Budget: 480.000,00 €

1.895,- € Brunnenspende (inkl. 2 Latrinen, Schulungen der Brunnenwarte, Hygieneschulungen für Begünstigte)

Projektziel:

Verbesserung des Gesundheitszustands der betroffenen Gemeinden durch Verringerung der durch Wasser übertragenen Krankheiten sowie Verbesserung der Hygienepraxis

Wirkung:

  • Geringere Vulnerabilität der Zielgemeinden in Bezug auf Wasser- und Sanitärversorgung
  • Verbessertes Wissen und Praxis von WaSH-Praktiken in den Zielgemeinden

Aktivitäten:

  • Bau von 300 katastrophenresistenten Brunnen in zwei Phasen (150 / 150)
  • Installation von 600 Latrinen
  • Durchführung von 30 Schulungen von insgesamt 600 Brunnenwarten (2 pro Brunnen, je eine Frau und ein Mann)
  • Durchführung von 300 Hygiene-Schulungen für 3.000 Familien inkl. Verteilung von Hygienesets
  • Kapazitätsaufbau von lokalen Regierungsbeamten (Taskforces für Wasser und Abwasserentsorgung) durch Trainings in 6 Gemeinden

Zur Jahrtausendwende wurde der durchschnittliche Versorgungsgrad mit Trinkwasser für die Landbevölkerung in Bangladesch mit 97 Prozent angegeben. Der Zugang zu Trinkwasser ist weit verbreitet, aber die Hälfte des konsumierten Trinkwassers entspricht nicht den Wassersicherheitsstandards. Diese Zahlen spiegeln auch nicht die Tatsache wider, dass es noch viele unter- und unversorgte Gebiete im Land gibt. Auch die Arsenkontamination des Grundwassers, von der etwa 25 Prozent der Rohrbrunnen betroffen sind, wurde nicht berücksichtigt. Es gibt viele unterversorgte Gebiete, besonders in den nördlichen zentralen Distrikten, wo aufgrund der Bodenbeschaffenheit teure Tiefpumpen benötigt werden. Die Gebiete, in denen die ärmeren Bevölkerungsschichten leben, sind oft unterversorgt. Selbst dort, wo der Versorgungsgrad mit Wasser hoch ist, hat dies nicht unbedingt auch zu wesentlichen Verbesserungen der öffentlichen Gesundheit geführt. Geringe Versorgung mit sanitären Einrichtungen sowie mangelhafte Hygienepraktiken sind die Hauptfaktoren für den schlechten Gesundheitszustand der Bevölkerung.

Die Wasserkrise in Muktagacha, Mymensingh, stellt eine große Herausforderung für das Wohlergehen und die Entwicklung der Gemeinde dar. Diese Region leidet unter dem unzureichenden Zugang zu sauberem Trinkwasser aufgrund von Verschmutzung, unzureichender Infrastruktur und dem Fehlen geeigneter Bewirtschaftungsmethoden. Die Bewohner von Muktagacha sind gezwungen, auf verunreinigte Quellen wie Flüsse und Teiche zurückzugreifen, was zu einer hohen Prävalenz von durch Wasser übertragenen Krankheiten und Gesundheitsproblemen führt. Außerdem ist der Boden und das Wasser verunreinigt, so dass sauberes Trinkwasser noch knapper wird.

Auch in Jamalpur Sadar ist die Wasserkrise ein enormes Problem: Angesichts der ständig wachsenden Bevölkerung und des steigenden Wasserbedarfs ist die derzeitige Infrastruktur nicht in der Lage, den Bedarf der Menschen zu decken. Die Situation wird durch Faktoren wie Verschmutzung, ineffiziente Wasserbewirtschaftungssysteme und das Fehlen geeigneter Sparmaßnahmen noch verschärft. Infolgedessen sind die Bewohner oft mit einem akuten Mangel an sauberem Trinkwasser konfrontiert, was zu versch. gesundheitlichen Problemen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten führt.

In Anbetracht der oben beschriebenen Szenarien wurde dieses Projekt für eine Dauer von 18 Monaten geplant. Es umfasst Wasser- und Sanitäreinrichtungen sowie Maßnahmen zur Förderung der Hygiene und zielt auf die Bevölkerung ab, die in ausgewählten Gemeinden der Unterbezirke Muktagacha und Jamalpur Sadar am Rande der Gesellschaft lebt oder extrem von Naturkatastrophen betroffen ist. Islamic Relief Bangladesch kann auf eine lange Erfahrung bei der Planung und Durchführung erfolgreicher WASH-Projekte zurückblicken, auch in einigen Teilen des Projektgebiets. Bei der Konzeption dieses Projekts wurden daher die Erfahrungen aus früheren Projekten berücksichtigt, so dass die Erfolgschancen größer sein dürften.