Somalia: Unterstützung der von Dürre betroffenen Binnenflüchtlinge in Balcad

Gesundheit

Ziel des Projektes ist es, durch lebensrettende Maßnahmen wie Wasserversorgung, Unterstützung beim Bau von Unterkünften und Verteilung von Non Food-Produkten an 100 Haushalte sowie Hygieneaufklärung das Überleben von 980 Haushalten sichern. Zusätzlich wird durch die Bildung von Vermarktungsgruppen und deren finanzielle Unterstützung beim Bau von Marktständen die Einkommenssituation der Menschen nachhaltig verbessert und die Abhängigkeit von externen Hilfsleistungen verringert.

Land: Somalia

Ort: Region Hirshabelle, Bezirk Balcad

Begünstigte: 980 Haushalte (5.880 Personen), davon 60% Frauen 

Projektziel: Sicherung des Überlebens der Binnenflüchtlinge durch Wasserversorgung, Unterkunft, Non Food-Produkte, Hygieneaufklärung und Einkommen

Gesamtkosten: 278.499,00 Euro (Eigenmittel)

Projektdauer: 01.06.2022-28.02.2023 (9 Monate)

Implementierungspartner: Islamic Relief Somalia

Ziele:

Im Rahmen des Projektes erhalten 980 akut von der Dürre betroffene Haushalte in Balcad lebensrettende Soforthilfe.

  • Verbesserung des Zugangs zu nachhaltigen Lebensgrundlagen für die am stärksten gefährdeten Menschen, die von der Dürre und dem Konflikt in Balcad betroffen sind durch Formierung von vier Vermarktungsgruppen mit je 20 Mitgliedern
  • Verbesserung des Schutzes von Menschen (Protection) durch den Bau von Unterkünften für 100 Haushalte und den Bau von 15 solarbetriebenen Straßenlaternen für die Binnenvertriebenen in den Flüchtlingslagern
  • Verbesserter Zugang zu Wasser und Hygieneaufklärung für die am stärksten gefährdeten Familien (800 Haushalte)

Wirkungen:

  • Die Situation der Binnenflüchtlinge, insbesondere von Frauen und Kindern, wird trotz widriger Umstände verbessert
  • Die Lebensgrundlagen werden den Binnenflüchtlingen in den Flüchtlingslagern zur Verfügung gestellt. Dadurch wird ihnen ein menschenwürdiges Leben trotz der schwierigen Lage ermöglicht.
  • Bildung von vier Vermarktungsgruppen von je 20 Mitgliedern
  • Bau von Verkaufsständen für die Vermarktungsgruppen
  • Bau von Unterkünften für 100 Haushalte
  • Verteilung von Non Food-Produkten (Hygieneartikel, Decken, Kochutensilien etc.) für 100 Haushalte
  • Aufbau von 15 Solar-Straßenlaternen in den zwei Flüchtlingslagern
  • Bau von 5 Wasserstellen mit Wasserleitungen und Wasserhahn
  • Hygieneaufklärung

Somalia ist stark von Dürre betroffen und erlebt zum vierten Mal in Folge Zeiten von starker Trockenheit. Die Dürre hat schwere wirtschaftliche und soziale Folgen für Millionen von Menschen in Somalia. Konflikte, Klimawandel, Dürre, hohe Lebensmittelpreise, Überschwemmungen und der Ausbruch einer Wüstenheuschreckenplage bedrohen zusammen mit den sozioökonomischen Auswirkungen von COVID-19 die Ernährungssicherheit von Millionen von Menschen sowie das Wirtschaftswachstum des Landes auf schwerwiegende Weise. Prognosen zufolge besteht das Risiko einer weiteren unterdurchschnittlichen Regenzeit. Dies würde die Situation weiter verschlechtern, wenn keine konkreten Maßnahmen ergriffen werden.

Die Auswirkungen des Klimawandels sind offensichtlich, einschließlich schwindender Wasserressourcen, verringerter landwirtschaftlicher Produktivität, der Ausbreitung klimaempfindlicher vektorübertragener Krankheiten in neue Gebiete, Veränderungen in der Bevölkerung und Verteilung der Biodiversität, turbulenten Wetters und Klimakatastrophen (Bundesdirektion für Umwelt und Klimawandel, 2020). In Balcad herrscht große Nahrungsmittel- und Wasserknappheit. Die Preise für Wasser und Getreide sind infolge der Dürre um 8 bzw. 18% gestiegen. Die meisten Wasserentnahmestellen sind ausgetrocknet, und bestehende Bohrlöcher reduzieren die Verfügbarkeit von Wasser aufgrund trockener Bedingungen. Der körperliche Zustand der Nutztiere verschlechtert sich täglich. Die Mehrheit der durch die Dürre Vertriebenen zogen in die Stadt Balcad und leben in provisorischen Unterkünften oder bei Freunden und Verwandten in der Gastgebergemeinde, benötigen aber humanitäre Hilfe. Es gibt zwei große Flüchtlingslager in Balcad mit 2.413 Flüchtlingen. Die Priorität für die Vertriebenen ist Nahrung, Wasser und Sanitär, Unterstützung des Lebensunterhalts und Unterkunft. Die Flüchtlingslager sind stark überlastet und haben verhältnismäßig täglich die größte Anzahl von Neuankömmlingen aufgenommen. Dringende humanitäre Hilfe für die Binnenvertriebenen ist erforderlich. Die Mehrheit der Vertriebenen sind Frauen und Mädchen und stellen die am stärksten gefährdete Bevölkerungsgruppe dar, die mit zahlreichen Einschränkungen konfrontiert ist, darunter der fehlende Zugang zu angemessenen Unterkünften, Lebensgrundlagen und Zugang zu kritischen Ressourcen wie Land.