Nachhaltige und sichere Trinkwasserversorgung, sanitäre Anlagen und Hygiene durch geeignete Technologien in Bangladesch (SUSASTHA)

Wasser und Sanitär

Das Projekt hat eine Laufzeit von 15 Monaten und umfasst die Bereitstellung von Wasser, sanitären Anlagen / Latrinen und Hygienemaßnahmen (WaSH) für die Bevölkerung, die am Rande der Gesellschaft lebt sowie extrem von Naturkatastrophen betroffen ist. Die Projektaktivitäten werden in 8 ausgewählten Gemeinden in den Regionen Mymensingh, Sherpur and Jamalpur im Nordwesten Bangladeschs durchgeführt. Das Projekt hat das Ziel, die gesundheitliche Gefährdung der Zielfamilien durch die Installation von 500 katastrophenresistenten Brunnen (inkl. der Schulung von 1.000 Brunnenwarten), von 1.000 Latrinen und die Förderung des Hygienebewusstseins der Familien zu reduzieren. Das Projekt richtet sich auch an das Union Sanitation Taskforce Committee, das auf Ebene der kleinsten Einheit (Union) die Hauptverantwortung für die Bereitstellung von WaSH-Dienstleistungen trägt. Außerdem werden einflussreiche lokale Akteure wie Imame, Lehrer*innen, lokale Führer usw. zu Hygienepraktiken sensibilisiert, sodass sie die jeweilige lokale Gemeinde unterstützen können, ihre WaSH-Praxis zu verbessern.

Land: Bangladesch

Ort(e): Acht ausgewählte Gemeinden in den Regionen Mymensingh, Sherpur and Jamalpur im Nordwesten von Bangladesch

Begünstigte:

  • direkt: 6.000 gefährdete Haushalte (5 Personen pro Haushalt, also ca. 30.000 Personen), 12 Familien pro Brunnen
  • indirekt: 247.189 Personen (Schätzwert, da schwer zu erfassen)

Projektziel: Durch den Bau von Brunnen und hygienischen Latrinen sowie Schulungen für Brunnenwarte und die Bevölkerung werden Gesundheitsrisiken verringert. Ernährung und Gesundheit werden verbessert.

Gesamtkosten: 854.091,00 € reine Projektkosten

Projektdauer: 01.11.2022 – 31.01.2024 (15 Monate)

Implementierungspartner: Islamic Relief Bangladesch

Ziele und Wirkungen:

Indirekte Wirkung: Der Zugang zu WaSH-Dienstleistungen wird gestärkt und die Gesundheitsrisiken werden durch eine deutliche Verbesserung von Ernährung und Gesundheit in der Gemeinde verringert.

Direkte Wirkung:

1. Geringere Vulnerabilität der Zielgemeinden in Bezug auf Wasser- und Sanitärversorgung

2. Verbessertes Wissen und Praxis von WaSH-Praktiken in den Zielgemeinden

Aktivitäten:

  1. Bau von 500 katastrophenresistenten Brunnen in zwei Phasen (in der ersten werden 200 Brunnen gebaut, in der zweiten 300)
  2. Installation von 1.000 Latrinen
  3. Durchführung von 40 Schulungen für insgesamt 1.000 Brunnenwarte (2 pro Brunnen, je eine Frau und ein Mann)
  4. Durchführung von 240 Hygiene-Schulungen für 6.000 Familien
  5. Kapazitätsaufbau von lokalen Regierungsbeamten (Taskforces für Abwasserentsorgung) durch Trainings in den acht Gemeinden

Zur Jahrtausendwende wurde der durchschnittliche Versorgungsgrad mit Trinkwasser für die Landbevölkerung in Bangladesch mit 97 Prozent angegeben. Der Zugang zu Trinkwasser ist gut, aber die Hälfte des konsumierten Trinkwassers entspricht nicht den Wassersicherheitsstandards. Auch die Arsenkontamination des Grundwassers, von der etwa 25 Prozent der Rohrbrunnen betroffen sind, wurde nicht berücksichtigt. Diese Zahlen spiegeln auch nicht die Tatsache wider, dass es noch viele unter- und unversorgte Gebiete im Land gibt. So gibt es viele unterversorgte Gebiete besonders in den nördlichen zentralen Distrikten, wo aufgrund der Bodenbeschaffenheit teure Tiefpumpen benötigt werden. In den unterversorgten Gebieten leben häufig die ärmeren Bevölkerungsschichten. Selbst dort, wo der Versorgungsgrad mit Wasser hoch ist, hat dies nicht unbedingt auch zu wesentlichen Verbesserungen der öffentlichen Gesundheit geführt. Eine schlechte Ausstattung mit sanitären Einrichtungen sowie mangelhafte Hygienepraktiken sind die Hauptfaktoren für den schlechten Gesundheitszustand der Bevölkerung.

Den Menschen in Jhenaigati im Distrikt Sherpur mangelt es jedes Jahr in der Trockenzeit an sauberem Trinkwasser. Dieses jährlich wiederkehrende, sehr akute Problem, trifft insbesondere die Bergbewohner der Region hart. Die Hauptschwierigkeit besteht darin, in diesem hügeligen Gebiet Rohrbrunnen zu installieren, da sich unter dem Boden viele Felsen befinden. Außerdem ist der Wasserspiegel gesunken; daher haben viele Rohrbrunnen in diesem Gebiet kein Wasser mehr. Hinzu kommt, dass alle drei ausgewählten Regionen (Upazilas) sehr überschwemmungsgefährdet sind und das Überlaufen und Aufstauen von Wasser aufgrund der Überschwemmungen zu Wasserverschmutzung und damit zu Gesundheitsproblemen führen. Süßwasserknappheit ist daher in diesen Gebieten zu einem großen Problem geworden. Aufgrund des mangelnden Bewusstseins und der sozioökonomischen Bedingungen in den genannten Regionen ist die Nutzung hygienischer Latrinen, insbesondere in öffentlichen Bereichen nicht sehr verbreitet, weshalb mangelnde Hygienestandards eine weitere Gesundheitsgefährdung darstellen.

Mehr Informationen über unser Brunnenprojekt lesen Sie hier: https://www.islamicrelief.de/brunnen/