Kenia: Integriertes WASH- und Bildungsprojekt Kilifi (KIWEP)

Bildung

Das integrierte WASH- und Bildungsprojekt Kilifi (KIWEP) wird an einer Grundschule im Bezirk Kilifi durchgeführt. Das Projekt zielt darauf ab, den Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung für unterversorgte Kinder in marginalisierten Gebieten zu verbessern, und zwar durch die Verbesserung der Bildungsinfrastruktur und des Lernumfelds in den Sektoren Bildung und WASH (Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene), Verbleib in der Schule, Einsetzen für Kinderrechte sowie Schaffung einer Kultur des Umweltschutzes. Das Projekt arbeitet direkt mit 847 Kindern und 153 Erwachsenen in einer lokalen Schule in Kilifi zusammen, um eine inklusive und gerechte Qualität von Bildung zu erreichen und lebenslange Lernmöglichkeiten für alle zu fördern; ebenfalls leistet das Projekt einen Beitrag zu Gerechtigkeit und Klimaschutz.

Land: Kenia

Ort: Bezirk Kifili, Unterbezirk Süd-Kifili

Begünstigte: 1.000 direkt Begünstigte (davon 847 Kinder), 4.000 indirekt Begünstigte

Projektziele: Verbesserung des schulischen Lernumfelds und Stärkung des Bewusstseins für Kinderschutz

Gesamtkosten: 210.000 EUR, davon 153.000 EUR gefördert durch die Islamic Relief Stiftung und 57.000 EUR Eigenmittel von Islamic Relief Deutschland

Projektdauer: 15.08.2022-15.08.2023 (12 Monate)

Implementierungspartner: Islamic Relief Kenia

 

Projektziel (Outcome/direkte Wirkung):

  1. Verbesserung des schulischen Lernumfelds durch Ausbau der Infrastruktur
  2. Verbesserung des Bewusstseins und der Praxis des Kinderschutzes in den Gemeinden im Unterbezirk Süd-Kilifi

 

WASH

Gewährleistung von sauberem Trinkwasser und Hygiene durch:

  • Errichtung von Regenwasserauffanganlagen und Wasserleitungen in der Schule.
  • Bau von zugänglichen Sanitäranlagen und Hygieneeinrichtungen. Konkret werden zwei Latrinenblöcke (jeweils einer für Jungen und einer für Mädchen) mit jeweils einem Handwaschbecken gebaut.

Bildung

Verbesserte Bildungsinfrastruktur und Bereitstellung von Lernmaterialien durch:

  • Bau von drei lernfreundlichen Klassenzimmern (inkl. Möblierung mit Tischen und Stühlen) für insgesamt 150 Schülerinnen und Schüler
  • Ausstattung der Schulbibliothek mit relevanten Materialien, die dem kenianischen Curriculum entsprechen (inkl. technischer Geräte)
  • Bereitstellung einer Solaranlage zur Beleuchtung der Schulräume und Büros, Toiletten und Wege. Außerdem stellt die Solaranlage sicher, dass die technischen Geräte immer mit Strom versorgt werden und somit jederzeit genutzt werden können.
  • Bereitstellung von Schuluniformen für 300 bedürftige Schülerinnen und Schüler

Umweltschutz

Schärfung des Bewusstseins für Klimawandel durch:

  • Gründung einer Umwelt-AG in der Schule zur Förderung von Natur- und Umweltschutz 
  • Pflanzen von Bäumen

Kinderrechte

Sensibilisierung für Kinderrechte durch:

  • 6 Sensibilisierungs- und Mentorenforen zum Thema Kinderrechte, wovon 700 Schüler profitieren
  • Stärkung/Schulung von kommunalen Kinderschutzstrukturen und kommunalen Schutzclubs in der Schule

Mit 70,8 Prozent seiner Bevölkerung ist Kilifi einer der am stärksten von Armut betroffenen Bezirke in Kenia. Zu den Hauptursachen gehören die niedrige Produktivität aufgrund der geringen Verbreitung von Technologien (v.a. in der Landwirtschaft), rückständige Praktiken in der Viehwirtschaft, hohe Analphabetisierungsquoten, überdurchschnittliches Bevölkerungswachstum, häufige Naturkatastrophen, Ungleichheit zwischen den Geschlechtern, unzureichende Infrastruktur und wenig diversifizierte Möglichkeiten für den Lebensunterhalt.

Die Gesamtalphabetisierungsquote im Bezirk Kilifi liegt bei 68% (vs. 81,6% im nationalen Durchschnitt). Es gibt 756 Grundschulen und 249 weiterführende Schulen, die von schätzungsweise 287.562 bzw. 60.936 Schülern besucht werden. Armut oder fehlende Mittel für Schulgebühren, Kinderarbeit, Drogenmissbrauch, Abwesenheit von Schülern und Lehrern, Teenagerschwangerschaften und frühe Eheschließungen sind die Hauptprobleme, die das Bildungswesen im County beeinträchtigen. Die Einschulungsrate der Grundschulen liegt bei 84%, nur 26% besuchen die weiterführende Schule.

Den Schulen in Kilifi fehlt es an einer angemessenen Bildungsinfrastruktur – es fehlen unter anderem Klassenräume, sanitäre Anlagen, Lehr- und Lernmitteln wie Bücher und Inventar wie Tische. Schüler mit besonderen Bedürfnissen oder Behinderungen wie Rollstuhlfahrer, Hör- und Sehbehinderte haben es schwer, mit den schwierigen Lernbedingungen in den Schulen zurechtzukommen. Um den Schülern gerecht zu werden, muss das schulische Umfeld verbessert werden.