Islamic Relief fordert Bundesinnenministerium zum Dialog auf

Köln, 19.11.2020 – Heute beantwortete die Bundesregierung eine Kleine Anfrage der FDP aus Oktober. Darin bestätigte das Bundesinnenministerium erneut, dass Islamic Relief Deutschland über personelle Verbindungen zu Organisationen, die den Muslimbrüdern nahe stünden, verfüge. Auch in ihrer aktuellen Antwort lieferte die Bundesregierung erneut keinerlei Belege für ihre Aussage. Islamic Relief Deutschland bedauert diese verpasste Chance, Transparenz zu schaffen. „Dies hätte uns als Hilfsorganisation geholfen, unseren Reformprozess in Deutschland und international zu unterstützen“, unterstreicht Tarek Abdelalem, Geschäftsführer von Islamic Relief Deutschland.

Die insgesamt 19 Fragen der FDP beantwortete die Bundesregierung in unterschiedlicher Länge und Transparenz. „Wir hätten uns hier generell mehr Transparenz gewünscht. Der mehrfache Verweis auf sicherheitsrelevante Aspekte, die eine Beantwortung nicht erlauben würden, bringt unsere Organisation immer wieder ungerechtfertigter Weise in eine nebulöse Verdachtssituation“, erklärt Abdelalem. So könnten Dritte neue Vorwürfe implizieren, die Islamic Relief Deutschland aufgrund fehlender Angaben der Bundesregierung nicht wiederlegen kann, und gegen entsprechende Falschaussagen vorgehen.

„Wir bitten das Bundesinnenministerium zum wiederholten Mal, ihre Erkenntnisse mit uns zu teilen und mit uns in den Dialog zu treten“, fordert Tarek Abdelalem. „Seit knapp 25 Jahren liefert Islamic Relief Deutschland einen wichtigen Beitrag zur deutschen Nothilfe und Entwicklungszusammenarbeit. Wir wollen die aktuelle Situation zügig auflösen und unsere erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung fortführen.“

Dass Islamic Relief Deutschland und ihre Partnerorganisationen inklusive Islamic Relief Worldwide die Vorwürfe ernst nehmen, zeigen der aktuelle Reformprozess und die laufende unabhängige Untersuchungskommission unter dem Vorsitz renommierter britischer Sicherheits- und Nothilfe-Experten. Die Kommission soll bestehende Sicherheitsprüfungen und Verhaltensregeln für Vorstände und Führungskräfte auf den Prüfstand stellen und Empfehlungen abgeben. Bis zum Frühjahr 2021 plant die Kommission erste Ergebnisse und Vorschläge vorzustellen.