Zu Besuch im NIK

Islamic Relief unterstützt Deutschkurs für Flüchtlinge

Seit Ende letzten Jahres unterstützt Islamic Relief Deutschland Flüchtlinge in Königswinter beim Erlernen der deutschen Sprache und damit deren gesellschaftliche Integration. Hierfür wurde ein Deutschkurs in Kooperation mit dem Verein „Netzwerk Integration Königswinter e.V.“ (NIK) geschaffen, der speziell an Flüchtlinge gerichtet ist, die aufgrund ihrer ungeklärten Bleibeperspektive keine Möglichkeit haben, andere Integrationskurse zu besuchen.

In Königswinter bei Bonn leben rund 470 Flüchtlinge. An der internationalen Begegnungsstätte des NIK, dem sog. NIK-Haus, kommen die bunt gemischten Gruppen mit jeweils 20 Teilnehmern aus 15 verschiedenen Herkunftsländern zwei Mal in der Woche zusammen und lernen gemeinsam die Grundlagen der deutschen Sprache auf A1-Niveau. Die erfahrenen Dozentinnen sind von der Lernbereitschaft der Teilnehmer begeistert. Ihnen gefällt, dass hier jeder Flüchtling ohne Berücksichtigung seines Aufenthaltsstatus teilnehmen darf und dass sie die Kurse inhaltlich frei und nach ihrem individuellen Tempo gestalten können.

Ysra ist vor zweieinhalb Jahren mit ihren Kindern aus Syrien hierhergekommen. Sie besucht den Kurs am NIK so oft sie kann. Zuvor war sie meist auf die Hilfe von Nachbarn angewiesen, um alltägliche Dinge zu erledigen. Nun lernt sie endlich die Sprache ihrer Wahlheimat und fühlt sich bereits sicher genug, Dinge wie den Gang zum Supermarkt, Arztbesuche oder Lehrergespräche an der Schule ihrer Kinder allein zu bewältigen.

Lutz Wagner ist der Leiter des Projektes und setzt sich gerne dafür ein, da es nachhaltig die Integration fördert und das Leben der Flüchtlinge in Deutschland erleichtert. „Kurzfristig sollen unsere Angebote, auch die eigenfinanzierten, [Nachhilfen, Unterstützung bei Arbeits- und Wohnungssuche sowie Behördengängen, gemeinsame Freizeitaktivitäten etc.] eine Orientierungshilfe sein, mittel- und langfristig sollen sie denjenigen, die für einige Jahre oder für immer hier bleiben dürfen und wollen, helfen, eine neue Heimat zu finden, d.h. ein Teil unserer Gesellschaft zu werden ohne ihre Identität aufzugeben“, meint er.

In ihrer Freizeit können die Teilnehmer andere Angebote im NIK-Haus wahrnehmen, welche nicht von Islamic Relief gefördert werden. So können sie sich beispielsweise im Selbstlernzentrum weiterbilden oder auf Prüfungen vorbereiten. Auch gibt es hier eine eigens für Flüchtlinge eingerichtete Fahrradwerkstatt, in der gespendete Fahrräder fahrtüchtig gemacht und zu einem symbolischen Preis an Flüchtlinge übergeben werden.

Lutz Wagner, sein Team und die Teilnehmer hoffen auf weitere Unterstützung, damit ein Folgekurs angeboten werden kann.