Weltflüchtlingstag 2018

Schutz, Würde und Gerechtigkeit für Flüchtlinge

Die Zahl der weltweit aus ihren Häusern und ihrer Heimat vertriebenen Menschen befindet sich laut UN-Berichten zurzeit auf dem Höchststand. Über 68,5 Millionen Menschen sind auf der Flucht, sei es aufgrund von gewaltsamen, politischen Konflikten, Naturkatastrophen oder Menschenrechtsverletzungen. Dabei flieht über die Hälfte davon, an die 34 Millionen Menschen, nicht über die eigenen Landesgrenzen, sondern halten sich als sogenannte Binnenflüchtlinge oder als Vertriebene im eigenen Land auf. Häufig werden Rechte, Würde und Schutz von Flüchtlingen, ob unmittelbar in den Krisenregionen oder in Flüchtlingscamps, vernachlässigt.

Laut der Genfer Flüchtlingskonvention von 1951 stehen Menschen, die über ihre eigenen Landesgrenzen hinweg flüchten, unter dem Schutz von besonderen internationalen völkerrechtlichen Abkommen. Binnenflüchtlinge werden hierbei jedoch außer Acht gelassen, da sie keinen offiziellen Flüchtlingsstatus besitzen. Daher gilt die vor 70 Jahren beschlossene Konvention als veraltet. Auf einem Gipfel in 2016 wurde schließlich von den UN-Mitgliedsstaaten die New Yorker Erklärung für Flüchtlinge und Migranten verabschiedet. Hierbei verpflichteten sich die Staaten, in den Jahren 2017 und 2018 einen globalen Pakt für Flüchtlinge sowie einen globalen Pakt für sichere Migration zu realisieren. Der globale Flüchtlingspakt und der Pakt für Migration sollen Ende 2018 durch die Generalsversammlung der UN verabschiedet werden.

„Es ist die Aufgabe der Weltgemeinschaft, sich auch dort zu engagieren, wo Regierungen den Schutz oder die Menschenrechte ihrer Bürger nicht gewährleisten können oder sogar verletzen,“ so Manuela Roßbach, geschäftsführender Vorstand von „Aktion Deutschland Hilft“, bei dem Islamic Relief Deutschland Mitglied ist. „Die Würde des Menschen ist unantastbar und somit keine Auslegungssache, die auf politischen Definitionen oder der Festlegung eines Status basieren darf. Ein sicherer Ort zum Leben, Zugang zu Bildung sowie die Möglichkeit, sich und seine Familie selbst zu versorgen, sind Menschenrechte, die jedem zustehen, der durch Flucht in eine Notsituation geraten ist.“

Islamic Relief Worldwide gibt in ihrem Bericht “The Needs for Justice and Protection for Refugees” zum Weltflüchtlingstag 2018 Leitlinien und Empfehlungen, um den Schutz von Flüchtlingen zu verbessern. So helfen u.a. in erster Linie Maßnahmen wie der Ausbau der finanziellen Unterstützung durch Regierungen, auf die Reduzierung der Zahl der flüchtenden Menschen hinzuarbeiten, ihnen mehr Bildungsmöglichkeiten zu bieten, sie psychosozial zu unterstützen und breitere Aufklärung zum Thema sexuelle und geschlechterspezifische Gewalt sowie Fremdenfeindlichkeit zu betreiben.

Islamic Relief unterstützt seit ihrer Gründung in 1984 die weltweite Flüchtlingsarbeit. Wir arbeiten daran, die Bedürfnisse von Flüchtlingen und Vertriebenen im eigenen Land, Asylsuchenden und Rückkehrern in 26 Ländern der Welt wahrzunehmen und nach ihnen zu handeln. Dabei hat Islamic Relief Worldwide Partnerschaften mit zahlreichen Regierungen und Institutionen, u.a. den Vereinten Nationen, geschlossen. 2013 wurde Islamic Relief beim Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) unter den zehn besten Implementierungspartnern gelistet.