Jordanien: BRIDGES – Bildung für jugendliche Waisen

Bildung

Das Projekt zielt auf eine Verbesserung des Zugangs zu hochwertiger Bildung für Waisen ab. Mithilfe von Bildung kann es Familien und Gemeinschaften gelingen, Kinder aus dem Kreislauf der Armut zu befreien, was langfristig auch die Zukunft Jordaniens positiv beeinflussen kann. Das Projekt unterstützt 60 jugendliche Waisen auf umfassende Weise auf ihrem Bildungsweg.

Land: Jordanien

Projektregionen: Nord- und Zentraljordanien

Begünstigte: 60 jugendliche Waisen (circa 18-23 Jahre)

Dauer: 15.01.2023 - 30.06.2025

Implementierungspartner: Islamic Relief Jordanien

Gesamtkosten: 506.176 EUR

Projektziel:

Beitrag zur Verbesserung des Zugangs zu Beschäftigungsmöglichkeiten für verwaiste Jugendliche/junge Menschen

Geplante Ergebnisse und Wirkungen:

  • Outcome I: Verbesserter Zugang zu qualitativ hochwertiger Hochschulbildung für 60 bedürftige, von IRJ geförderte jugendliche Waisen in Jordanien.
  • Outcome II: Verbesserung der marktrelevanten Soft Skills für die Beschäftigungsfähigkeit von jungen Männern und Frauen/Jugendlichen
  • Output I: 60 vom IRJ geförderte Waisenstipendiaten nutzen die finanzielle Unterstützung zur Deckung der Studiengebühren und schließen ihre Hochschulausbildung ab.
  • Output II: 30 jugendliche Waisen, die ein Studium absolvieren, werden in die Berufswelt eingeführt. 16 Jugendliche absolvieren nach dem Universitätsabschluss ein Praktikum.

Aktivitäten:

  • Auswahl der Begünstigten nach zuvor festgelegten Kriterien
  • Auszahlung der Studiengebühren an ausgewählte Stipendiaten zur Deckung der Bildungskosten. Die Gelder werden gemäß den Bedürfnissen jedes Stipendiaten verteilt. Die Studiengebühren werden direkt an die Universitäten überwiesen, während die Zulagen direkt an die Stipendiaten gezahlt werden. Die Gebühren wurden anhand der Gebühren des jordanischen Ministeriums für Hochschulbildung berechnet
  • Nachverfolgung der ausgewählten Stipendiaten und Sammlung von Nachweisdokumenten. Diese Aufgabe wird jedes Semester durchgeführt, um sicherzustellen, dass die Stipendiaten ihre Kurse erfolgreich besuchen und abschließen. Jeder Stipendiat muss am Ende jedes Semesters ein Zertifikat einreichen, das den erfolgreichen Abschluss der belegten Kurse nachweist, sowie eine Übersicht der für das nächste Semester registrierten Kurse.
  • Bereitstellung von Grundstipendien zur Unterstützung beim Kauf von Lehrbüchern und Transport sowie Beschaffung von Laptops für 16 Studierende. Diese werden für das Studium, die Durchführung von Schulungen und Praktika sowie die Jobsuche genutzt.
  • Durchführung einer jährlichen Abschlussfeier für Absolventen und Auszeichnung der Stipendiaten mit dem höchsten Notendurchschnitt.
  • Durchführung von Schulungen zur Entwicklung beruflicher Fähigkeiten zu Themen wie Lebenslauf schreiben, Bewerbungsgespräche und Jobsuche für 30 Stipendiaten. Diese Schulungen sollen die Beschäftigungsfähigkeit der Stipendiaten im Abschlussjahr verbessern; Studierende im 4. und 3. Jahr werden ihre Schulungen und Praktika in der 2. Projektphase absolvieren.
  • Teilen von Lernerfahrungen und Feedback mit allen beteiligten Stakeholdern und Stipendiaten.
  • Teilnahme von 16 Absolventen an Praktika. Nach ihrem Abschluss erhalten sie drei Monate Schulung (s.o.) und anschließend ein viermonatiges Praktikumsprogramm in verschiedenen Institutionen, basierend auf ihrer jew. Fachrichtung, um erste Berufserfahrung zu sammeln.

Herausforderungen im Bildungszugang:

  • Der Mangel an Zugang zu höherer Bildung ist ein weit verbreitetes soziales Problem in Jordanien, das mit Armut und fehlenden finanziellen Mitteln zusammenhängt.
  • Studiengebühren sind hoch: laut DAAD rangieren die Gebühren für jordanische Studierende für ein Bachelorstudium zwischen 3.200 EUR und 22.000 EUR und für ein Masterstudium zwischen 4.000 und 23.000 Euro.
  • Dies führt zu verschuldeten Familien, sozialen Spannungen und manchmal zu negativen Bewältigungsmechanismen. Vor allem für diejenigen mit mehrfachen Gefährdungen, wie z.B. in Armut lebende und gleichzeitig verwaiste Jugendliche, besteht ein hohes Risiko, aus dem Bildungssystem auszuscheiden.
  • Jordanien hat Fortschritte bei den Rechten und dem Wohlergehen von Kindern gemacht, darunter sinkende Sterblichkeitsraten und nahezu universellen Zugang zur Grundbildung (Jordanien hat die höchsten Einschulungsraten in den Grund- und Sekundarstufen im Nahen Osten, genauso einen hohen Alphabetisierungsgrad, 98,2 Prozent).

Einfluss der Syrien-Krise und Flüchtlinge:

  • Die Syrien-Krise hat den Druck auf die Versorgung erhöht, was zu höheren Preisen, erhöhter Arbeitslosigkeit und größeren Verwundbarkeiten führt. Seit Beginn der Syrien-Krise im Jahr 2011 hat Jordanien viele Flüchtlinge aufgenommen. Am 31. Juli 2022 gab es 676.164 registrierte syrische Flüchtlinge, die meisten leben in Amman, Mafraq und Irbid. Zusätzlich leben über 2 Millionen palästinensische Flüchtlinge in Jordanien. Diese Belastungen haben das nationale System des Landes, einschließlich Bildung und Gesundheit, erheblich strapaziert.