Kosovo: Einkommen Schaffende Maßnahmen und Bildung für benachteiligte Gruppen im Kosovo

Bildung

Das Projekt verfolgt einen zweisträngigen Ansatz: Die erste Komponente zielt darauf ab, soziales Unternehmertum für schutzbedürftige Gemeinschaften zu fördern, um deren sozioökonomische Entwicklung und Inklusion zu verbessern. Dies soll durch Bereitstellung von Businessplan-Schulungen, technische Unterstützung bei der Unternehmensgründung und finanzielle Unterstützung von Startups, erreicht werden. Das Projekt bietet Jugendlichen im Kosovo die Möglichkeit, ihr eigenes Leben und das ihrer Altersgenossen zu beeinflussen, indem es ihnen hilft, ihre Ideen für soziale Innovationen in die Realität umzusetzen. Das Projekt zielt darauf ab, schutzbedürftigen Menschen, die bereit sind, ein eigenes Unternehmen zu gründen, die Entwicklung ihrer beruflichen Biografien zu ermöglichen, um ihren sozialen Status zu verbessern und durch nachhaltige und unabhängige Einkommensstrategien in den Arbeitsmarkt einzutreten.

Islamic Relief arbeitet bereits mit den Zielgemeinden zusammen und hat Unterstützung bei der Identifizierung und Auswahl der am stärksten gefährdeten Jugendlichen für die Teilnahme am Social Incubator-Projekt erhalten. In Entwicklungsländern haben Unternehmer mit tragfähigen Geschäftsideen aufgrund mangelnder Unterstützung in der Anfangsphase kaum eine Chance, ihre Ideen zu entwickeln. Die Startphase ist ein Hindernis, das allen Existenzgründern bekannt ist, die zwar guten Ideen haben, aber keine weiteren Möglichkeiten haben diese weiterzuentwickeln. Wenn sie diese Ideen jedoch weiterentwickeln können, verbessert sich nicht nur die individuelle sozioökonomische Situation des Unternehmensgründers, sondern auch die der gesamten Gesellschaft beispielsweise durch Schaffung von Arbeitsplätzen.

Die zweite Komponente umfasst die Fortführung des Trainings- und Bildungszentrums, das bereits seit drei Jahren besteht und derzeit Waisenkinder und andere schutzbedürftige Gruppen unterstützt und gleichzeitig Sensibilisierungstrainings für diese schutzbedürftigen Familien anbietet.

Die Bildungskomponente wird innerhalb der beiden Zentren Prishtina und Drenas fortgeführt; die Social Business Incubator-Komponente wird in einem Zentrum umgesetzt (Prishtina).

Ansatz: Der innovative Aspekt dieses Projekts besteht darin, benachteiligten Gruppen (arme, arbeitslose Jugendliche, Frauen, Mädchen und alleinerziehende Mütter, überalterte Waisen und ethnische Minderheiten, insbesondere Roma, Ashkali und ägyptische Gemeinschaften) nicht nur Bildung zu bieten, sondern auch deren Beschäftigungsmöglichkeiten zu verbessern, indem sie in unternehmerischen Aktivitäten und der Gründung von Start-up-Unternehmen geschult sowie durch Startkapital und Beratung in Bezug auf Selbstständigkeit und Businessoptimierung unterstützt werden.

Land: Kosovo

Ort: Prishtina und Drenas Municipaliy

Begünstigte: 700 Menschen, (600 Schüler und 100 Mütter)

Projektziel: Verbesserung des Bildungsstands und der Einkommenssituation von benachteiligten Gruppen durch Bereitstellung von ergänzenden Bildungsangeboten für 600 Schüler und 100 Mütter sowie Business-Development-Training für 100 benachteiligte Jugendliche.

Projektdauer: 01.03.2021 – 28.02.2023 (24 Monate)

Gesamtkosten: 270.000 Euro

Ziel:
Verbesserung des Bildungsstands und der Einkommenssituation von benachteiligten Gruppen durch Bereitstellung von ergänzenden Bildungsangeboten für 600 Schüler und 100 Mütter sowie Business-Development-Training für 100 benachteiligte Jugendliche.

Geplante Ergebnisse:
1.    Stärkung der Fähigkeit von 100 schutzbedürftigen Jugendlichen, ein Unternehmen zu gründen und sich selbständig zu machen.
2.    600 Schüler und Studenten besuchen kostenlose Kurse für Mathematik, Englisch, Deutsch und Informatik
3.    100 Mütter (mehrheitlich Witwen) werden in den jeweiligen Fächern geschult, erweitern ihre Kompetenzen in den Bereichen Kindererziehung, Elternschaft sowie frühkindliche Bildung und qualifizieren sich für den Arbeitsmarkt

 

Geplante Aktivitäten:
1. Auswahl der Teilnehmer und Rekrutierung von Trainern
1.1 Erstellung von Business Plänen sowie Trainingscurricula und -material
1.2 Bereitstellung von Startkapital für Geschäftsneugründungen
1.3 Auswahl der besten Geschäftsideen durch Evaluierungskommission
1.4 Technische Unterstützung beim Geschäftsaufbau: Registrierung, Buchführung, Kasse,   
       Unternehmensführung
1.5 Beratung und Begleitung von Start-Ups

2. Auswahl der Schüler und Witwen/alleinstehenden Mütter
2.1 Miete und Vorbereitung des Trainingszentrums
2.2 Beschaffung von Material (Bücher, Hefte etc.)
2.3 Durchführung der Nachhilfestunden (Englisch, Mathe, Informatik, Deutsch)
2.4 2 Workshops für 100 von Frauen geführte Haushalte in Erziehung, frühkindlicher Bildung,
       Computerkenntnisse und Englisch
2.5 Sommer-Camp für 100 Waisenkinder aus dem Trainingszentrum



 

Das Bildungssystem im Kosovo weist viele Schwachstellen auf und ist eines der drei schlechtesten von den 72 Ländern, die an der PISA-Studie 2018 teilnahmen. Kosovo gehört noch immer zu den sozioökonomisch rückständigsten Ländern Europas mit zugleich aber nicht unerheblichem Entwicklungspotential. So lag das Pro-Kopf Sozialprodukt 2017 bei nur 26,3 Prozent des Durchschnitts in der EU. Die Gründe für die Rückständigkeit liegen erstens in historischer Unterentwicklung, zweitens in den Folgen des serbischen Apartheidsregimes und anschließenden Kosovokriegs in den 1990er Jahren, drittens in den anhaltenden Auswirkungen der international noch immer nur teils anerkannten Unabhängigkeit sowie viertens in nationalen Strukturproblemen. Zudem ist Arbeitslosigkeit weit verbreitet. Im September 2020 waren knapp 25 Prozent der erwerbstätigen Bevölkerung arbeitslos.