Kenia: Wirtschaftliche Stärkung der von Dürre betroffenen Gemeinden

Nothilfe

Dieses einjährige Projekt zielt darauf ab, insgesamt 750 Kleinbauer, Händler, Jugendliche und Frauen in einem Unterbezirk des Distrikts Kilifi in Kenia wirtschaftlich zu stärken. Die Gemeinden in der Zielregion sind wiederholt von Klimakatastrophen, vor allem Dürren betroffen. Die Region ist zudem wirtschaftlich schwach, was zu Einkommensunsicherheit und Armut führt.

Deshalb arbeitet Islamic Relief Kenia in diesem Projekt mit lokalen Gemeinden in drei Handlungsfeldern zusammen:

1) Aufbau von Kapazitäten für die Ernährungssicherheit, insbesondere im Bereich innovativer Verfahren zur Sicherung des Lebensunterhalts.

2) Schaffung von Zugängen zu innovativen und klimaschonenden Technologien, Finanzdienstleistungen und Märkten. Hierdurch werden Produktivität und Einkommen für gefährdete Gemeinden verbessert.

3) Schaffung eines förderlichen Umfelds von Institutionen und Förderung einer unterstützenden Einstellung zu Aktivitäten im Bereich der Existenzgründung.

Um eine langfristige und nachhaltige wirtschaftliche Qualifizierung zu ermöglichen, wird sich das Projekt stark auf die Vernetzung von Gemeinden mit Akteuren des privaten Sektors konzentrieren. Darüber hinausbilden im Projekt insbesondere Frauen unternehmerische Fähigkeiten aus.  Die Beteiligung von Frauen an allen Projektaktivitäten wird in diesem Projekt besonders gefördert.

Land: Kenia

Ort: Bezirk Kilifi

Begünstigte: 750 Kleinbauer

Gesamtkosten: 108.404,77 Euro

Projektdauer: 01.08.2019-31.12.2020

Implementierungspartner: Islamic Relief Kenia

Hauptfinanzierer: Aktion Deutschland Hilft

Durch sichere und nachhaltige Einkommensquellen im Rahmen einer verbesserten lokalen Wirtschaft soll die Zielgemeinde im Distrikt Kilifi widerstandsfähiger werden. Dies soll durch eine Steigerung der Produktivität, des Einkommens und der Qualifizierung der Gemeindemitglieder erreicht werden.

Komponente 1: Die begünstigten Haushalte erwerben unterschiedliche, branchenspezifische Fähigkeiten und Kenntnisse im Bereich der Existenzsicherung:

  • Unterstützung bei der Gründung, Qualifizierung und Betreuung von mindestens 10 branchenspezifischen Gruppen von Spar- und Kreditvereinigungen (GSLAs) mit insgesamt 200 Mitgliedern.
  • Unterstützung von 150 Frauen, Jugendlichen und Landwirten beim Aufbau einer eigenen Nutztierhaltung (Geflügel).
  • Unterstützung von 100 Frauen, Jugendlichen und Landwirten beim Aufbau einer eigenen Nutztierhaltung (Ziegen).
  • Förderung von Höfen/Gärten für den Gemüse- und Obstanbau zugunsten von 100 Frauen.
  • Unterstützung von kleineren Aktivitäten im Bereich Umweltschutz/ und Projekten von Umweltschutzgruppen für 200 Personen.

Komponente 2: Kleinbauern und Jugendliche erhalten Zugang zu klimagerechten Anbau- und Aufzuchtmethoden sowie Dienstleistungen und können so ihre Produktivität und ihren Lebensunterhalt verbessern. Dies wird ermöglicht durch:

  • Die Bereitstellung eines Unterstützungsfonds für die leistungsstärksten GSLA-Gruppen, um Investitionen in Kleinunternehmen zu fördern.
  • Die Vernetzung und Unterstützung bei der Bereitstellung relevanter Beratungsdienste für die jeweilige Zielgruppe.
  • Die Vermittlung von Mikrofinanzdienstleistungen, um ausgereiften Spar- und Kreditvereinigungen Finanzdienstleistungen zu ermöglichen.
  • Ein Vernetzungsforum mit dem Bezirk für mehr Handels- und Finanzierungsmöglichkeiten (z.B. Unternehmensfonds für Jugendliche und Frauen).

Die Gemeinden im Bezirk Kilifi in Kenia stehen vor wirtschaftlichen Herausforderungen und sind ökonomischen  Unsicherheiten ausgesetzt. Klimabedingte Naturkatastrophen, vor allem wiederkehrende Dürren und Überschwemmungen, haben zu einer hohen Nahrungs- und Einkommensunsicherheit sowie zu alarmierenden Zahlen an Mangelernährung beigetragen. Darüber hinaus gibt es aufgrund des geringen Technologieeinsatzes, die mangelnde finanzielle Eingliederung, den fehlenden Zugang zu Unterstützungsdiensten und lukrativen Netzwerken im Markt für Landwirte, Viehzüchter und Kleinunternehmer kaum Möglichkeiten, sich gegen die Folgen der Naturkatastrophen zu wappnen. Insbesondere Jugendliche sehen daher oft kaum eine Perspektive Viele brechen die Schule ab oder besuchen keine weiterführende Schule mehr. Die begrenzten Ausbildungsmöglichkeiten sowie fehlende Arbeitsplätze führen dazu, dass viele Jugendliche untätig sind oder sich sogar in kriminelle Aktivitäten verstrickten. Sie sind gefährdet, negative Bewältigungsstrategien anzuwenden. Des Weiteren gibt es ein hohes Maß an sozialen Herausforderungen wie geschlechtsspezifische Gewalt, Kinderehen oder Schwangerschaften minderjähriger Mädchen.

Die Abgelegenheit und die jahrzehntelange Marginalisierung des Gebietes sowie die schlechte Infrastruktur erschweren der Gemeinde den Zugang zur Grundversorgung. Aufgrund fehlender Ressourcen gelang es der Regierung bisher nicht, die sozioökonomischen Bedürfnisse der Bevölkerung zu decken.