Jemen: Verbesserung der Kapazitäten für lokale NROs im Jemen (Teil 1)

Bildung

Das Projekt gliedert sich in zwei Phasen (Assessment- und Entwicklungsphase sowie Trainings- und Mentoringphase) von je 12 Monaten und wird von der Humanitarian Academy for Development (HAD) implementiert. Das Ziel dieses Projektes ist es, die Kapazitäten von 20 lokalen jemenitischen NRO durch Trainings- und Mentoringprogramme in den Bereichen strategische Planung und Management, Projektplanung und –implementierung, Verfassen von Projektanträgen und Geberbeziehungen zu stärken.

Land: Jemen

Ort: Sanaa

Ziel: Stärkung der Kapazitäten von 20 lokalen jemenitischen Nichtregierungsorganisationen (NROs) durch Trainings- und Mentoringprogramme in den Bereichen strategische Planung und Management, Projektplanung und –implementierung, Verfassen von Projektanträgen und Geberbeziehungen

Begünstigte: direkt: 390 Mitarbeiter lokaler jemenitischer NROs;
Indirekt: 20 lokale humanitäre NROs im Jemen sowie deren Projektzielgruppen (lokale Bevölkerung)

Dauer: 15.03.2020-14.03.2021 (1. Phase)

Gesamtkosten: 115.819,74 Euro (Geber: ADH)

Implementierungspartner: Humanitarian Academy for Development (HAD)
 

Ziel des Projektes ist es, die Kapazitäten von 20 lokalen jemenitischen NROs durch Trainings- und Mentoringprogramme in den Bereichen strategische Planung und Management, Projektplanung und –implementierung, Verfassen von Projektanträgen und Geberbeziehungen, zu stärken.

Lokale NROs spielen eine bedeutende Rolle im Rahmen der Humanitären Hilfe, insbesondere dort wo humanitäre Bedarfe enorm und Zugangsschwierigkeiten vorhanden sind und internationale NROs an ihre Grenzen stoßen, so wie im Jemen aktuell der Fall ist. Es gibt etwa 8.300 registrierte lokale NROs im Jemen. Diese unterstützen INROs dabei, Bevölkerungsgruppen in schwer zugänglichen Gebieten und damit eine größere Zielgruppe zu erreichen und lokale Normen und Werte zu respektieren, weswegen sie große Akzeptanz bei den Begünstigten genießen. Die lokalen NROs werden daher auch im Post-Konflikt-Szenario eine wichtige Rolle spielen.

Lokale NROs im Jemen sind mit folgenden Herausforderungen konfrontiert:

- sich schnell verändernder Kontext und instabile Sicherheitslage
- Mangel an qualifiziertem Personal
- unzureichende organisationsinterne Systeme und Policies, die für die humanitäre Hilfe  
  unerlässlich sind
- Mangel an organisationsinternen Kapazitäten (Finanzen, Logistik, HR, Fundraising, M&E)
- Mangel an Management und Leadership Kapazitäten
- unzureichender Zugang zu Erfahrungen in der humanitären Arbeit von ähnlichen Projekten im Jemen
 
Die Kapazitätsentwicklung dieser wichtigen humanitären Akteure leistet daher sowohl einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung humanitärer Hilfsmaßnahmen nach internationalen Standards und Prinzipien als auch zur Lokalisierung humanitärer Hilfe. Zudem wird dadurch ermöglicht, dass lokale NROs in der Lage sind, finanzielle Mittel bei Gebern eigenständig zu beantragen.
 

 

Aufgrund der fehlenden Genehmigung lokaler Behörden und der Covid-19-Pandemie, konnte das Projekt bislang nur virtuell und mit Organisationen aus dem Süden Jemens umgesetzt werden.  Es folgen die bereits durchgeführten Aktivitäten:

Training Needs Assessment

Im Rahmen dieser Aktivität wurde ein Fragebogen an 140 lokale NROs aus dem Süden Jemens versandt, der von 39 ausgefüllt wurde. Ziel war es die aktuellen und dringendsten Trainingsbedarfe der NRO zu ermitteln. Das Assessment beinhaltete weitere Instrumente wie Literaturrecherche und Fokusgruppendiskussionen mit 20 Mitarbeitern humanitärer Organisationen. Auf Grundlage der Bedarfserhebung wurden auch die Organisationen für die Teilnahme an den Trainings ausgewählt.
Durchführung der Trainings

Zuerst wurden existierende Trainingsmaterialien überprüft, angepasst und übersetzt und neue Trainingsmodule entwickelt. Im Anschluß wurden geeignete Trainer identifiziert. Insgesamt wurden bislang 17 Trainingskurse für insgesamt 413 Teilnehmer an 74 Trainingstagen durchgeführt.  Themenfelder waren strategisches Management, Networking, Fundraising, Projektfinanzen, Projekplanung, Beantragung von Projektmitteln, humanitäre Standards und andere.
 

Die Trainings sollen nach Genehmigung der Behörden auch im Norden des Landes durchgeführt werden. Im Anschluss folgt die Mentoringphase, wo zehn ausgewählte NROs im Bereich Organisationsentwicklung und strategisches Management beraten werden und seitens des Projekts finanzielle Unterstützung für die Umsetzung von Maßnahmen im Bereich Organisationsentwicklung erhalten.