Nachhaltige Einkommenssicherung und Katastrophenvorsorge in der ländlichen Provinz Gansu

Gesundheit, Katastrophenvorsorge, Entwicklungszusammenarbeit

In diesem Projekt sollen in der chinesischen Provinz Gansu Risiken, die die Corona-Pandemie mit sich bringt, durch Katastrophenvorsorge und Schaffung eines nachhaltigen Einkommensunterhalts für 4.200 arme Landwirte abgemildert werden.

Das 12-monatige Entwicklungsprojekt möchte armen muslimischen und anderen Landwirten ein erhöhtes Einkommen und einen sicheren sowie nachhaltigen Lebensunterhalt, Dienstleistungen zum Schutz vor Katastrophen, wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit, Stabilität und eine Verringerung ihrer Armut ermöglichen.

Das Projekt wird für die präventive und situative Gesundheit und außerdem den Zugang zu Gesundheitseinrichtungen und sanitären Anlagen gewährleisten, Katastrophenvorsorge und für ökologische Nachhaltigkeit sorgen.

Durch Gesundheitsmaßnahmen soll das mit medizinischer Versorgung und Seuchenschutz ausgestattete Gesundheitszentrum wiederaufgebaut und die Gesundheitseinrichtungen in der bedürftigen und verarmten Region verbessert werden.

 

Land: China

Ort: Provinz Gansu, Städte: Pingliang, Dingxi, Baiyin und Lanzhou

Begünstigte: 4.200 Personen

Projektziele: (1) Stärkung der Resilienz von zwei Gesundheitszentren gegen COVID-19/Katastrophenvorsorge, (2)Stärkung der Resilienz der begünstigten Landwirte, (3) Stärkung der Widerstandsfähigkeit gegen Naturkatastrophen, (4) Unterstützung des Recycling-Programms zur Umwandlung von Getreide in Futter, (5) Verbesserung der nachhaltigen technischen/fachlichen Fähigkeiten der Landwirte

Gesamtkosten: 206.793,96 EUR; teilfinanziert von ADH und Islamic Relief Deutschland

Projektdauer: 01.01.2020-31.12.2020 (12 Monate)

Implementierungspartner: Islamic Relief Worldwide, Gansu-Vereinigung für internationale wirtschaftliche und technische Zusammenarbeit von NRO (GANGO), Gemeindeverwaltung von Gemeinden und / oder Landkreisen und relevante ländliche Unternehmen / Verbände / NRO

Kofinanzierer: Aktion Deutschland Hilft (ADH)

Durch die Milderungen der Risiken im Bereich Katastrophenvorsorge, nachhaltige Einkommenssicherung und Gesundheit soll der Gesundheitszustand der begünstigten Gemeinden verbessert und geschützt werden. Die Fähigkeit der Begünstigten zur nachhaltigen Entwicklung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen wird durch Schulungen zu Kenntnissen und Fertigkeiten in der Tierzucht und neuen landwirtschaftlichen Technologien erheblich gesteigert. Der Verkauf von Tiererzeugnissen und landwirtschaftlichen Erzeugnissen wird durch die Ermöglichung zum Zugang zum Markt zunehmen. Der Mehrwert der Produkte wird durch die Förderung einer umweltfreundlichen ökologischen Produktion und der Unterstützung der Industrie steigen, so dass das Gesamteinkommen der Landwirte erheblich steigen wird.

Ein Ziel des Projektes ist die Verbesserung der Qualität und Quantität der Tierzucht- und Landwirtschaftsprodukte und Erzielung von Marketingvorteilen durch Unterstützung einer nachhaltigen technischen Ausbildung für Mitarbeiter und Begünstigte. Eine innovative Lösung für Katastrophenvorsorge und nachhaltige Existenzgrundlage für die Armutsbekämpfung wird in den Projektorten initiiert und als Pilotprojekt für die umliegenden armen Städte der Provinz Gansu betrachtet. Die Fähigkeit, Naturkatastrophen zu bewältigen, wird durch die Bereitstellung von Hilfsmitteln zur Prävention von Epidemien und die Instandsetzung von Gesundheitszentren und Schulungen für medizinisches Personal gestärkt. Durch die Verbesserung der Fähigkeiten zur Vorbeugung und Bekämpfung von Krankheiten sowie durch die Verbesserung des medizinischen und gesundheitlichen Systems im Projektgebiet wird die Fähigkeit der Begünstigten, Naturkatastrophen zu bewältigen und weniger medizinische Versorgung in Anspruch zu nehmen erheblich verbessert. Ein weiteres Ziel des Projektes ist es eine nachhaltige Existenzsicherung durch die Entwicklung von Recycling in der Landwirtschaft für die Bauer mit geringem Einkommen zu ermöglichen.

 

COVID-19-Maßnahmen:

  • Versorgung der Begünstigten mit Mitteln (Gesichtsmasken, Desinfektionsmitteln, Infrarot-Fieberthermometern, Desinfektions- und Reinigungsgeräten sowie Trinkwasseraufbereitungsgeräten usw.) zur Prävention von Epidemien wird bereitgestellt und die sanitären Einrichtungen für die schutzbedürftigen Menschen werden verbessert.
  • Zwei Gesundheitszentren werden renoviert und mit medizinischer Versorgung und Schutzgütern ausgestattet, damit die Gesundheitszentren eine angemessene Ausstattung haben und den Hygiene- und Arbeitsstandards entsprechen.
  • Ausbildung des medizinischen Personals und Verbesserung der medizinischen Dienstleistungen in den Projektgebieten. Durch die Verbesserung der Gesundheitseinrichtungen sind die Landwirte gesünder und können sich die Landwirte besser auf die Erzeugung ihrer landwirtschaftlichen Erzeugnisse oder Tierzucht konzentrieren.

Weiteres:

  • Vergrößerung des Zuchtumfangs durch die Nutzung neuer Kenntnisse und Fertigkeiten in der Tierzucht und neuen landwirtschaftlichen Technologien sowie Erhalt von Kühen, Mutterschafen und Hühnern für 50 arme Haushalte
  • Förderung des Programms zur Umwandlung von Getreide in Futter, um die Verwendung von Getreide für die Fütterung der Tiere zu erhöhen und Bio-Fleischprodukte zu produzieren
  • Unterstützung des Recycling-Programms zur Umwandlung von Getreide in Futter, um eine Anlage und Technologie für die Maisstroh-Silage bereitzustellen, mit der die Fütterungskosten gesenkt und umweltfreundliche Bio-Fleischprodukte hergestellt werden können.
  • Unterstützung der Gewächshauspflanztechnologie unter Verwendung neuer landwirtschaftlicher Technologien und Bereitstellung von organischem Dünger und Futtersamen zur Herstellung umweltfreundlicher Bio-Produkte.
  • Vermittlung von Kenntnissen und Fertigkeiten in der Tierzucht und Ausbildung in Agrartechnologie und Fertigkeiten
  • Unterstützung bei der Vermarktung von landwirtschaftlichen Produkten der Landwirte
  • Bereitstellung von Marktinformationen und Lieferverbindungen, um den Umsatz für die lokalen Landwirte zu steigern.

Eine der ärmsten Provinzen Chinas Gansu ist häufig von Dürre und geringen Niederschlägen betroffen. Die rauen natürlichen Bedingungen (das Wetter und die Topografie) haben die Entwicklung der Landwirtschaft und Wirtschaft stark eingeschränkt. Gansu hat auch einen hohen Anteil muslimischer Minderheiten von etwa 1,7 Millionen Einwohnern – dies entspricht 7 Prozent der Gesamtbevölkerung. Gansu ist eine Provinz, die anfällig für Naturkatastrophen wie Erdbeben, Stürme, Erdrutsche usw. ist.

Epidemieprävention durch Stärkung des Gesundheitswesens:

Wie in anderen Teilen des Landes wurde auch die Provinz Gansu während des Ausbruchs von COVID-19 schwer getroffen. Allein in unserem Projektgebiet wurden schätzungsweise 137 bestätigte Fälle und 2 Todesfälle gemeldet. Die Pandemie stellte die Gesundheitsbehörden aufgrund der Lücken in der Gesundheitsinfrastruktur vor eine große Herausforderung. Das lange Lockdown hatte eine große Auswirkung auf den Lebensunterhalt der armen Menschen.

Obwohl die erste Phase der Pandemie unter Kontrolle gebracht wurde, müssen wir angesichts der Unsicherheit bei der Übertragung dieses Corona-Virus vorsichtig sein und auf die Möglichkeit einer zweiten Welle des Coronavirus achten. Während der ersten Formulierung dieser Epidemieprävention und -kontrolle wurden erhebliche Lücken in der ländlichen Gesundheitsinfrastruktur und der wissenschaftlichen Gesundheitskompetenz der Bewohner in Gansu festgestellt. Im Rahmen der Bedarfsermittlung wurde festgestellt, dass die Ausbildung und Überwachung von Gemeindeärzten verstärkt werden sollte, einschließlich der Ausbildung in seuchenbezogenem Wissen, der Ausbildung in der Epidemieprävention, der Schulung in der Händehygiene sowie die Ausstattung der Kliniken usw. Zudem ist eine Umgestaltung und Modernisierung der Infrastruktur wichtig. Bei der Vorbeugung und Bekämpfung des Ausbruchs wurde festgestellt, dass die Ausstattung von Kliniken, Behandlungsräumen, Apotheken und Beobachtungsräumen in einigen Gemeindekliniken nicht zumutbar sind, es an notwendigen Medikamenten und Behandlungseinrichtungen mangelt, nur wenige Waschbecken gibt und die zentralisierte Müllentsorgungskapazität zu schwach ist. Die Gesundheits- und Sanitäranlagen sowie die Fähigkeit zur Katastrophenvorsorge waren begrenzt. Der aktuelle Ausbruch von COVID-19 zeigte, dass die öffentlichen Gesundheitseinrichtungen in der Region Gansu nicht ausreichend solide sind und selbst viele mittelgroße Städte und Kleinstädte nicht auf allen Ebenen mit angemessenen Gesundheitseinrichtungen ausgestattet sind.

Die meisten Dorfbewohner im Projektgebiet haben keinen Zugang zu medizinischen Einrichtungen. Sie müssen weit laufen, um Krankenhäuser in der Gemeinde oder sogar im Landkreis zu erreichen.

Zudem herrscht ein Mangel an Krankheitspräventionssystemen und notwendigen Medikamenten, Behandlungs- und Sanitäranlagen. Den Dorfärzten mangelt es an ausreichendem Wissen und Untersuchungsmethoden.

Niedriges Einkommen:

Aufgrund des geringen Ackerlandbesitzes ist das Jahreseinkommen (umgerechnet 448 USD) der Landwirte unter der Armutsgrenze. Die am stärksten gefährdeten Gruppen in diesen Gebieten sind hauptsächlich auf ihre eigenen und einige begrenzte staatliche Beiträge angewiesen und können nicht ihre Lebensbedingungen verbessern. Aufgrund des geringen Einkommens haben arme Landwirte kein Geld, um in einer Notsituation oder einer Katastrophe wie COVID-19 teure medizinische Schutz- und Desinfektionsmittel zu kaufen und müssen sich dem extremen Risiko einer Infektion aussetzen. Da die Landwirte nicht viel sparen, sind sie während der langen Selbstquarantäne mit Angstzuständen und Depressionen konfrontiert, was sich insbesondere auf ihre landwirtschaftlichen Aktivitäten auswirkt. Aufgrund des schlechten Gesundheitszustands in ländlichen Gebieten sind ältere Menschen und Kinder am anfälligsten für das Virus.