Förderung einer adäquaten Wasserversorgung und Sanitärtechnik für gefährdete Gemeinden im Nordwesten von Bangladesch (PASS)

Wasser & Sanitär

Das Projekt hat eine Laufzeit von 16 Monaten und umfasst die Bereitstellung von Wasser, sanitären Anlagen und Hygienemaßnahmen (WaSH) für die Bevölkerung, die am Rande der Gesellschaft lebt sowie extrem von Naturkatastrophen betroffen ist. Die Projektaktivitäten werden in den Unterbezirken Gowainghat, Kanaighat und Jaintiapur in der Region Sylhet in Bangladesch durchgeführt. Das Projekt hat das Ziel, die gesundheitliche Gefährdung der Zielfamilien durch die Installation von 450 katastrophenresistenten Brunnen (inkl. der Schulung von 900 Brunnenwarten), durch die Installation von 900 sanitären Latrinen und die Förderung des Hygienebewusstseins der begünstigten Familien, zu reduzieren.  

Das Projekt richtet sich auch an die Arbeitsgruppe sanitäre Anlagen des Unterbezirks (Union Sanitation Taskforce Committees (USTF)), das auf der entsprechenden Ebene die Hauptverantwortung für die Bereitstellung von WaSH-Dienstleistungen trägt. Außerdem werden einflussreiche lokale Akteure wie Imame, Lehrerinnen und Lehrer, lokale Führer usw. für Hygienebewusstsein sensibilisiert, sodass sie dieses Wissen an ihre lokale Gemeinde weitergeben können.

Land: Bangladesch 

Ort(e): Gemeinden in den Unterbezirken Gowainghat, Kanaighat und Jaintiapur in der Region Sylhet 

Begünstigte: Direkt: 5.400 gefährdete Haushalte (450 Brunnen und 900 Latrinen für je 12 bzw. 6 Familien (durchschnittlich 5 Personen pro Familie)) und 161 Mitglieder der Arbeitsgruppe sanitäre Anlagen des Unterbezirks (Union Sanitation Taskforce Committees (USTF))   

Indirekt: 27.000 Menschen aus den begünstigten Gemeinden 

Projektziele: Reduzierung der gesundheitlichen Gefährdung der begünstigten Familien durch Installation von katastrophenresistenten Brunnen und Latrinen sowie die Sensibilisierung der Bevölkerung für Hygienemaßnahmen 

Gesamtkosten: 587.162 Euro Projektkosten zzgl. Verwaltungskosten aus Eigenmitteln (ein Brunnen inkl. 2 Latrinen, Schulungen der Brunnenwarte und Hygieneschulungen für Begünstigte kostete 1.665 Euro) 

Projektdauer: 20.02.2021 – 15.06.2022 

Implementierungspartner: Islamic Relief Bangladesch 

Ziel: Gewährleistung einer ausreichenden Wassermenge in guter Trinkqualität und geeigneter sanitärer Einrichtungen für die WaSH-gefährdeten Gemeinden im Bezirk Sylhet

Ergebnisse:

  • Geringere Gefährdung einer qualitativen Wasser- und Sanitärversorgung in der Zielgemeinde 
  • Verbessertes Wissen über Hygienemaßnahmen und WaSH-Praktiken unter der Zielgemeinde 

Wirkung: Eine gute und sichere Trinkwasserversorgung ist gewährleistet. Die Hygienestandards werden durch entsprechendes Bewusstsein und Anlagen verbessert. Dadurch steigen Lebensqualität und Gesundheit in der Zielgemeinde und ihre Lebensweise verbessert sich. 

  • Installation von 450 katastrophenresistenten Brunnen 
  • Durchführung von 30 Schulungen von insgesamt 900 Brunnenwarten (2 pro Brunnen, je eine Frau und ein Mann) 
  • Installation von 900 sanitären Latrinen 
  • Durchführung von 450 Hygiene-Schulungen für 5.400 Familien 
  • Kapazitätsaufbau der 161 Mitglieder der Arbeitsgruppe sanitäre Anlagen (USTF) 

Zur Jahrtausendwende wurde der durchschnittliche Versorgungsgrad mit Trinkwasser für die Landbevölkerung in Bangladesch mit 97 Prozent angegeben. Der Zugang zu Trinkwasser ist gut, jedoch entspricht die Hälfte des konsumierten Trinkwassers nicht den Wassersicherheitsstandards. Diese Zahlen spiegeln auch nicht die Tatsache wider, dass es noch viele unter- und unversorgte Gebiete im Land gibt, etwa Regionen im zentralen Norden, in denen teurer Tiefpumpen benötigt werden sowie ärmere Regionen. Auch die Arsenkontamination des Grundwassers, von der etwa 25 Prozent der Rohrbrunnen betroffen ist, wurde nicht berücksichtigt. Selbst dort, wo der Versorgungsgrad mit Wasser hoch ist, hat dies nicht unbedingt auch zu wesentlichen Verbesserungen der öffentlichen Gesundheit geführt; dabei sind Eine geringe Versorgung mit sanitären Einrichtungen sowie mangelhafte Hygienepraktiken die Hauptfaktoren für den schlechten Gesundheitszustand der Bevölkerung.  

 

Bangladesch ist eines der am dichtesten besiedelten Länder in Südasien. Auf einer Fläche von nur 147.570 Quadratkilometern leben über 170 Millionen Menschen; es ist das Land mit der achtgrößten Bevölkerungsdichte der Welt. Die Wasserversorgung in Bangladesch basiert überwiegend auf Grundwasserquellen. Im Zusammenhang mit dem sehr hohen Aufkommen von Durchfallerkrankungen in Bangladesch erhält die bakteriologische Qualität als Kriterium für eine gute Trinkwasserversorgung Priorität. 
 

Technische Details zum Brunnenbau: 

  • Die Tiefe des halb-tiefen Rohrbrunnens liegt zwischen 45 und 90 Metern, kann aber je nach Verfügbarkeit des Grundwasserleiters variieren.  
  • Ein Brunnen hat die Kapazität, 30-40 Liter Wasser pro Minute zu befördern  
  • Die Lebensdauer eines Wasserbrunnens beträgt 10 - 20 Jahre, die durchschnittliche Lebensdauer liegt bei 15 Jahren.   
  • Arsen und Eisen werden während der Installation des Brunnens getestet, um die Qualität des Wassers sicherzustellen. Die Projektmitarbeiter sind dafür verantwortlich, das Wasser des Brunnens nach Abschluss der Bohrarbeiten zu testen. Wenn ein Brunnen mit Arsen oder Eisen über dem akzeptablen Grenzwert gefunden wird, muss erneut gebohrt werden. Für jeden Brunnen wird eine Arsen-Eisen-Ergebniskarte geführt, die dem jeweiligen Hausmeister ausgehändigt wird. Außerdem wird das Arsen-Eisen-Testergebnis an alle Nutznießer weitergegeben. 
  • Unter Berücksichtigung des Hochwasserspiegels hat die gemauerte Plattform eine Höhe von min. 0,6 Meter und eine Fläche von 1,8 x 1,8 Meter inkl. Entwässerungseinrichtung. Damit wird vorgebeugt, dass bei starken Regenfällen mit Überschwemmungen das Wasser auf der Innenseite verschmutzt wird.  
  • Kriterien für die jeweiligen Standorte der Brunnen:
  1. Der vorgeschlagene Standort ist in Bezug auf den höchsten Hochwasserpegel ausreichend erhöht. 
  2. Max. 500 Meter Entfernung zu den Siedlungsbereichen der Begünstigten; einfacher Zugang zur Wasserentnahme durch die Gemeinden zu jeder Zeit. 
  3. Ausreichend Abstand zwischen Wasserstellen und Latrine, um jegliche Verunreinigung zu vermeiden. 
  4. Ausreichende Privatsphäre/Sicherheit für die Frauen beim Wasserholen und bei der Benutzung der Latrinen.