Nahrungsmittel für die Überlebenden des Erdbebens in Afghanistan - Mehr Hilfe wird gebraucht

Das Nothilfeteam von Islamic Relief verteilt seit Freitag (24. Juni 2022) letzter Woche Lebensmittelpakete an Familien in der afghanischen Provinz Paktika, die durch das tödliche Erdbeben vom Mittwoch obdachlos geworden sind.

In einem Dorf traf das Team auf Überlebende und erfuhr, dass neun Menschen aus einer einzigen Familie, darunter vier kleine Kinder, getötet wurden. Sie schliefen in ihrem Haus, als sich das Erdbeben mitten in der Nacht ereignete.


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Islamic Relief vor Ort

Islamic Relief ist im Bezirk Barmal tätig, der zu den am schlimmsten betroffenen Gebieten gehört und bisher nur wenig Hilfe erhalten hat. Der Zugang zu dem Gebiet ist aufgrund der abgelegenen, bergigen Lage und der starken Regenfälle äußerst schwierig. Das Team vor Ort wird lebenswichtige Nahrungsmittel an mehr als 2.000 Familien liefern.

Ajmal Majboor, der Koordinator des humanitären Programms von Islamic Relief, war vergangenen Freitag in Paktika vor Ort, um Lebensmittel zu verteilen. Er sagt:

„Das Ausmaß der Verwüstung ist unvorstellbar. Die Menschen haben absolut alles verloren. Wo ihre Häuser standen, ist nichts mehr übrig, nur noch Schutt und Tod. Ganze Familien sind getötet worden. Ich habe einen Überlebenden einer Familie getroffen, aus der neun Menschen getötet wurden, darunter vier Kinder. Acht weitere Angehörige sind verletzt und liegen jetzt im Krankenhaus.“

„Es sind immer noch Menschen unter den Trümmern eingeschlossen, und die Zahl der Todesopfer wird voraussichtlich steigen.“

„Viele Überlebende haben nichts zu essen und brauchen dringend Nahrung, Unterkunft und Wasser. Sie sind hungrig, durstig und schlafen im Freien, wo sie Wind und Regen ausgesetzt sind, oder sie suchen Zuflucht in jeder Art von Gebäude, das noch steht.“

„Das Gebiet, in dem wir Hilfe leisten, ist sehr abgelegen, und die Menschen dort haben bisher nur sehr wenig Hilfe erhalten. Wir haben am Freitag mit der Verteilung von Nahrungsmitteln begonnen, aber es wird dringend mehr Hilfe benötigt.“

Das Erdbeben wird eine der größten humanitären Krisen der Welt verschärfen. Afghanistan kämpft mit einer Wirtschaftskrise und Sanktionen, steigenden Lebensmittelpreisen, Rekordarbeitslosigkeit und einem kritischen Mangel an Bargeld. 24 Millionen Menschen, mehr als die Hälfte der Bevölkerung, sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, und die Unterernährung bei Kindern nimmt zu, da sich die meisten Familien nicht genügend Nahrungsmittel leisten können. Islamic Relief appelliert an die internationale Gemeinschaft, Nothilfe zu leisten, aber auch etwas gegen den wirtschaftlichen Zusammenbruch Afghanistans zu unternehmen.


Anmerkungen

Islamic Relief ist seit 1999 in Afghanistan tätig und arbeitet derzeit in 10 Provinzen im Land. Die Wohltätigkeitsorganisation leistet lebensrettende Soforthilfe, unterstützt die langfristige Sicherung des Lebensunterhalts, bietet grundlegende Gesundheitsversorgung und fördert den Zugang zu Bildung.


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