Der Abschlussbericht der sogenannten „Independent Commission into Governance und Vetting within Islamic Relief“ macht sehr wertvolle insgesamt 19 Verbesserungsvorschläge, wie Islamic Relief Worldwide und die übrigen Islamic Relief-Partnerorganisatiollenen, einschließlich Islamic Relief Deutschland, ihre Organisation, ihre Strukturen und Abläufe verbessern sollten.
Außerdem stellt die Kommission klar, dass sie im Rahmen der Untersuchung weder Belege dafür fand, dass es innerhalb der Organisation einen institutionellen Anti-Semitismus gäbe, noch, dass das Fehlverhalten einiger ehemaliger Vorstände Auswirkungen auf die erfolgreiche Arbeit und Mission von Islamic Relief habe. Im Gegenteil: Der Austausch der Untersuchungskommission mit verschiedenen Stakeholdern, insbesondere mit Aufsichtsbehörden, Wirtschaftsprüfern und Bankvertretern bestätigte, dass Islamic Relief absolut korrekt bei der Mittelgewinnung und -verwendung handelt. Außerdem begrüßt die Kommission, dass IRW in den letzten Monaten ihr Regelwerk für Verhalten, Recruiting und Kommunikation deutlich verbessert hat.
In den letzten fünfeinhalb Monaten führte die Kommission rund 60 Interviews mit internen und externen Gesprächspartnern durch, untersuchte Abläufe und Verfahren innerhalb von Islamic Relief und verglich diese mit „Best-Practice“-Beispielen von anderen Organisationen in der Katastrophenhilfe und Entwicklungszusammenarbeit.
„Islamic Relief ist eine hocheffektive Wohltätigkeitsorganisation“, so Dominic Grieve QC, Vorsitzender der Kommission. „Die von der unabhängigen Kommission empfohlenen Schritte sollten dazu beitragen, das Risiko einer Wiederholung der jüngsten Ereignisse zu verringern. Sir Clive Jones* und ich sind zuversichtlich, dass IRW nun eine institutionelle Führung entwickeln kann, die noch besser geeignet sein wird, ihre entscheidende humanitäre Arbeit in der ganzen Welt aufrechtzuerhalten."
"Islamic Relief ist Unterzeichnerin des Verhaltenskodexes des Roten Kreuzes und des Roten Halbmonds. Das bedeutet, dass wir uns den humanitären Prinzipien der Neutralität, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit verpflichten", erklärt Hossam Said, Vorstandsvorsitzender von Islamic Relief Deutschland. "Wir lehnen jede Form von Extrimismus ab. Unsere Prinzipien verbieten es, politische Verbindungen zu unterhalten. Die Empfehlungen helfen uns, die Einhaltung unserer Werte und Standards sicherzustellen, um so auch weiterhin uns der Verwirklichung unserer universellen humanitären Ziele mit unserer ganzen Energie zu widmen - für Notleidende weltweit ungeachtet nationaler oder ethnischer Herkunft, politischer Überzeugungen, Geschlecht oder Religion."
Tarek Abdelalem, Geschäftsführer von Islamic Relief Deutschland erklärte, dass die Organisation die Empfehlungen der Kommission vollumfänglich begrüßt: „Die Kommission unter der Leitung von Herrn Grieve hat uns wichtige Empfehlungen mit auf den Weg gegeben, um sicherzustellen, dass unsere Vorstände und Führungskräfte die Standards und Werte unserer Organisation besser einhalten und leben. Wir sind überzeugt, dass der Rat der Kommission uns zu einer effektiveren Hilfsorganisation machen wird. Islamic Relief Deutschland steht nun vor der Aufgabe, die Empfehlungen erfolgreich für die eigene Organisation umzusetzen.“
* Sir Clive Jones ist ehemalige Vorsitzender des Disasters Emergency Committee (DEC) und unterstütze die Leitung der unabhängigen Untersuchungskommission gemeinsam mit Dominic Grieve (QC)
Stand: 19.02.2021